ALK: Großartiger Erfolg der Bürger in Schneidhain

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) begrüßt, dass das geplante große Baugebiet im Süden Schneidhains vorerst vom Tisch ist. Der ALK-Stadtverordnete Berthold Malter sagte, dies sei insbesondere den Schneidhainern zu verdanken, die sich eindrucksvoll zu Wort gemeldet hatten.

Das große Baugebiet im Süden Schneidhains ist nach dem eindrucksvollen Bürgervotum vorerst vom Tisch.

An der Ortsbeiratssitzung, die dieses Thema behandelte, hatten rund 100 Bürger teilgenommen und ihrem Unmut über die städtischen Planungen Luft gemacht. Ohne diese Manifestation des Bürgerwillens wäre wohl auch dieses Bauprojekt, wie so viele andere in Königstein auch, durchgezogen worden. Die Entwicklung sei ein großartiger Erfolg der Bürger. Malter sagte, der Bürger als eigentlicher Souverän habe den Politikern klar zu verstehen gegeben, dass es so nicht gehe. Darauf hatte der Ortsbeirat einstimmig bei drei Enthaltungen aus der CDU sich ebenfalls gegen das Baugebiet ausgesprochen. Inzwischen folgte auch der Bauausschuss diesem Vorbild. Bei Enthaltung einer FDP-Politikerin lehnte der Ausschuss das Projekt einhellig ab. Das letzte Wort hatte am 17. Juli das Königsteiner Stadtparlament. Hier wurde das Baugebiet mit 27 Nein-Stimmen gegen 2 Ja-Stimmen von FDP-Abgeordneten und 2 Enthaltungen endgültig abgelehnt.

Ursprünglich hatte der Königsteiner Magistrat vorgeschlagen, im Süden des Gebiets Kohlweg weitere 200.000 Quadratmeter landwirtschaftlicher Fläche zu bebauen. Dort sollten mehrere hundert Wohnhäuser entstehen. Die ALK hatte in einem Flugblatt darauf hingewiesen, welche Folgen dies für die Infrastruktur Schneidhains hätte.

Plan des abgelehnten Baugebietes

Als unfassbar und peinlich bewertete Malter den Kalkulationsfehler des Magistrats. Dieser hatte zunächst beschlossen, bei Schneidhain eine Fläche von 20 Hektar als Baugebiet auszuweisen. In der Ortsbeiratssitzung musste Bürgermeister Fricke dann eingestehen, dass es sich aber tatsächlich um 6 Hektar handelt. Malter sagte, er frage sich, wie es um Kompetenz, Ortskenntnis und Sachverstand von Bürgermeister und Magistrat bestellt sei, wenn diese wochenlang von 200.000 statt von 60.000 Quadratmetern Fläche ausgingen. Die Frage sei jetzt natürlich, ob denn die jüngst genannten 6 Hektar die richtige Größenangabe seien oder ob irgendwann erneut nachgebessert werden müsse. Er hoffe, dass es bei anderen Planungen der Stadt keine unangenehmen Überraschungen in die andere Richtung gebe und beispielsweise ein Baugebiet am Ende wesentlich größer als zunächst angekündigt sei.

Malter bedauerte, dass Bürgermeister Fricke das Bürgervotum offensichtlich nur als vorübergehende Meinungsäußerung interpretiere. So habe Fricke erklärt, "dem erkennbaren Bürgerwillen, die jetzige Nutzung beizubehalten, komme ich daher gerne nach". Gleichzeitig gab er aber in derselben Pressemitteilung zu erkennen, dass er noch immer davon ausgeht, dort "möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt" Häuser zu bauen, "wenn auch der Ortsbeirat einen Bedarf hierfür sieht". Eine solche Äußerung bezeichnete der ALK-Stadtverordnete als alarmierend: Sie mache deutlich, dass der Bürgermeister immer noch inhaltlich zu dem Bauprojekt stehe, und eine spätere Meinungsänderung von Politikern des Ortsbeirates für möglich halte. (14.7.2003)

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