Ist die ALK gegen alles?

Es gehört zu den beliebtesten Maschen der Königsteiner Parteipolitik, die ALK als Neinsager hinzustellen. „Die ALK ist ja gegen alles“, so lautet ein gängiger Vorwurf an die Adresse der unabhängigen Wählergemeinschaft. Tatsächlich werden rund 80 Prozent aller Beschlüsse des Stadtparlaments einstimmig und damit auch mit den Stimmen der ALK gefasst, erläuterte die ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak.

ALK-Familienfoto mit Kandidaten, Freunden und Familienangehörigen

Und das seien nicht die unwichtigsten Themen. Hinzu kämen Beschlüsse, die mit den Stimmen der ALK, aber gegen die eine oder andere Fraktion verabschiedet würden.

Erste Haushalte Helms mit den Stimmen der ALK gegen CDU und FDP

Als sie vor 12 Jahren neu in der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung saß, da habe in den ersten Jahren der neu gewählte junge Bürgermeister Leonhard Helm seine Haushalte nur mit den Stimmen der ALK gegen den erbitterten Widerstand von CDU und FDP durchbringen können.

Nur mit der ALK: Edeka-Markt, Haus der Begegnung, Haus Raphael

Auch die Ansiedlung des Edeka-Marktes oder die Sanierung des Hauses der Begegnung hätten ohne die Unterstützung der ALK keine parlamentarische Mehrheit gehabt, da CDU und FDP seinerzeit dagegen zu Felde zogen, erinnerte die Bürgermeister-Kandidatin der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein. Dies gelte auch für den heutigen Standort des Hauses Raphael am Forellenweg.

Wichtiger Beitrag zur Halbierung der Größe des Flüchtlingsheims

Einen wichtigen Beitrag habe die ALK zur Größe des Flüchtlingsheims am Forellenweg geleistet. Kurz vor der Kommunalwahl 2016 schien es unausweichlich, dass dort 200 Asylbewerber untergebracht werden sollten, so Majchrzak. Die ALK habe damals darauf verzichtet, mit diesem Thema Wahlkampf zu machen, sondern alle Fraktionen an einen Tisch gebracht. Von der ALK wurde eine Resolution vorgeschlagen, am Forellenweg „deutlich unter hundert Asylbewerber unterzubringen“, als Kompromiss auf Wunsch einer Partei kam dann die gemeinsame Formulierung „unter hundert“ heraus, die dann im Stadtparlament einstimmig als Forderung an den Hochtaunuskreis beschlossen wurde.

Richtig und wichtig, in manchen Fällen Nein zu sagen

Richtig sei natürlich auch, dass die ALK häufig mahnend die Stimme erhebe. Richtig und wichtig sei, in manchen Fällen Nein zu sagen: So gehörte zu den Gründungswurzeln der ALK die Ablehnung der Bangert-Bebauung, die vor 40 Jahren im seinerzeitigen Drei-Parteien-Parlament eine hundertprozentige Befürwortung hatte. Fakt sei natürlich auch, dass die Bürger wie auch die Presse vor allem jene Themen registrierten, bei denen es kontroverse Debatten gegeben habe und gebe.

Politisches Copyright ziemlich egal

Die ALK sei immer bestrebt, die für Königstein und seine Bürger besten Lösungen zu finden, unterstrich Majchrzak. Dabei stehe die unabhängige Wählergemeinschaft manchmal alleine da, weil ihre Vorschläge und Ideen von den anderen Parteien zunächst abgelehnt würden. Aber so manche ALK-Idee habe Jahre später als Antrag einer anderen Fraktion eine Mehrheit gefunden, natürlich mit den Stimmen der ALK, der ein politisches Copyright ziemlich egal sei.

An einer gedeihlichen Zusammenarbeit interessiert

Wenn sie zur Bürgermeisterin gewählt werde, hoffe sie, alle Fraktionen zu einem fruchtbaren Dialog zusammenzubringen und im gemeinsamen Bemühen, das manchmal auch ein Ringen sein könne, zu den besten Lösungen zu kommen. Dazu wolle sie auch die gemeinsamen internen Gespräche mit allen Fraktionen wiedereinführen und alle Fraktionen zudem frühzeitig über alle wichtigen Entwicklungen vertraulich in Kenntnis setzen. Sie sei sehr an einer gedeihlichen Zusammenarbeit mit allen politischen Kräften Königsteins interessiert, dabei könne und dürfe man relevante politische Gruppierungen nicht ausschließen. Die vergangenen Wochen hätten belegt, dass sogar während des laufenden Wahlkampfs nette Gespräche über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg möglich seien.

(24.01.2018)

Kommentar senden Zur Startseite