ALK mit 102 Kandidaten für Königstein

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) tritt mit 102 Kandidatinnen und Kandidaten zur Kommunalwahl am 26. März an. Damit hat die unabhängige Wählergemeinschaft eine der längsten Kandidatenlisten in ganz Hessen aufgestellt. Erstmals in den 25 Jahren ihres Bestehens hat die ALK mit Dr. Hedwig Schlachter eine Spitzenkandidatin.

Einstimmig wählten die Mitglieder die 51-jährige Rechtsanwältin Dr. Hedwig Schlachter auf Platz 1 der Liste für das Stadtparlament. Diesem gehört die ALK-Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin bereits seit zwölf Jahren an. Auch ein Beleg für Kontinuität, Zuverlässigkeit, Erfahrung und Engagement für die Allgemeinheit, hob ALK-Vorsitzender Robert Rohr in seiner Begründung des Wahlvorschlags hervor. Ihre fachlichen Kompetenzen würden nicht nur in den eigenen Reihen sondern auch beim politischen Gegner und in der Stadtverwaltung anerkannt. Ihre Kontinuität und Ausdauer habe sie nicht nur in ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Königsteiner Kommunalpolitik sondern auch in ihrem beruflichen Werdegang unter Beweis gestellt.

Rohr erklärte, er erwarte, dass die Bürgermeisterwahl noch nicht am 29. Januar sondern erst zwei Wochen später in einer Stichwahl entschieden werde. Spannend sei, wer in dieser Stichwahl gegen Hedwig Schlachter antreten werde – die offizielle CDU-Kandidatin oder der als „unabhängig“ firmierende CDU-Mann.

Im Gegensatz zu den beiden CDU-Bewerbern werde Hedwig Schlachter auch bei einer eventuellen Wahlniederlage der Königsteiner Kommunalpolitik treu bleiben, betonte Rohr. Sie sei bereit, für Königstein zu arbeiten, sei es als hauptamtliche Bürgermeisterin, sei es als ehrenamtliche Stadtverordnete, versicherte die ALK-Spitzenfrau.

In ihrem Bericht über die vergangenen fünf Jahre Parlamentsarbeit hatte Schlachter insbesondere die Finanzpolitik und die Baupolitik aufs Korn genommen. Das Stadtbild verändere sich rapide in die falsche Richtung, der städtische Schuldenberg nähere sich in rasantem Tempo der Schwindel erregenden Höhe von 70 Millionen Euro. Dafür seien auch die derzeitigen Regierungsparteien mitverantwortlich, pflichtete der ALK-Vorsitzende bei. Es gehe nicht an so zu tun, als habe man keine Verantwortung für die Vergangenheit, bloß weil man jetzt an der Spitze mit neuem Personal antrete. Nicht die Worte und Absichtserklärungen vor einer Wahl zählten sondern auch die Taten und Fakten, die in den vergangenen Jahren geschaffen und den Bürgern als dauernde Lasten hinterlassen wurden.

Auf den Plätzen zwei und drei der ALK-Kandidatenliste stehen die ALK-Mitbegründer Robert Rohr und Berthold Malter, die dem Stadtparlament bereits seit nunmehr knapp 25 Jahren ohne Unterbrechung angehören und die zu den erfahrendsten Kommunalpolitikern der Stadt gehören. Als „Neuling“ steht auf Platz vier die Schneidhainer Ortsbeirätin Karin Grimm (62 Jahre), gefolgt von dem Einzelhändler Bernd Zierlein. Auf Platz sechs steht als echter Neuling die 36-jährige Wirtschaftskorrespondentin Nadja Majchrazak, die sich auch im Elternbeirat des städtischen Kindergartens engagiert. Auf den nächsten Plätzen kandidieren die langjährigen Stadtverordneten und Bauexperten Hannelore Brill und Günther Ostermann aus Mammolshain sowie die Sozialpolitiker Sabine Fischer und Andreas Colloseus. Da die ALK derzeit mit neun Stadtverordneten und Stadträten in den politischen Gremien vertreten ist, gelten auch die folgenden Plätze als aussichtsreich: Auf Position elf Stadträtin Gabriela Terhorst aus Schneidhain, gefolgt von dem Schneidhainer Stadtverordneten Norbert Colloseus, der Falkensteiner Ortsbeirätin Gisa van der Heijden, dem Architekten Gerhard Bonrath, dem früheren Stadtverordneten und Personalberater Armin Gehrig aus Falkenstein, dem Arzt Dr. Hans-Georg Mark, dem Sozialarbeiter und früheren Stadtverordneten Roland Klinke und dem ehemaligen Stadtverordneten und EDV-Fachmann Hennes Leppin. Auf den folgenden Plätzen stehen Peter Müller-Haude, die Mitbegründerin der Bangert-Initiative Gisela Gudel, Pia Burger, Nicole Schwarz, Uwe Lampe, Gaby Haag und Regine Szimnau. Nicht auf den vorderen Plätzen aus der Reihe der aktuellen ALK-Aktiven sind zwei der drei Magistratsmitglieder. Während alle Stadtverordneten weitermachen wollen, legt Stadträtin Anita Püttmann aus beruflichen Gründen eine Politikpause ein. Stadtrat Dieter Schmid wird aus Altersgründen nicht wieder antreten, er steht auf dem Ehrenplatz am Ende der langen ALK-Liste.

Gleich mit 23 Kandidaten tritt die ALK zum Ortsbeirat Schneidhain an, während die CDU dort acht Kandidaten aufbietet. An der Spitze stehen die Ortsbeirätinnen Angelika Colloseus und Karin Grimm, gefolgt von Nicole Schwarz, Uwe Lampe, Dr. Axel Engelmann und Nicola Lauer. Auf den ersten Plätzen der Mammolshainer Kandidatenliste stehen die Ortsbeiratsmitglieder Silvia Gutbier und Günther Ostermann, gefolgt von Susanne Gabriel-Parpan, Alexander Raab, Axel Stolzenwaldt und Fritz Färber. Die kürzeste Liste mit nur sechs Namen steht in Falkenstein zur Wahl: Nach Ortsbeirätin Gisa van der Heijden kandidiert der engagierte Falkensteiner Erwin Hasselbach auf Platz zwei. Auf den weiteren Plätzen stehen Ortsbeirat Robert Glässer, Kerstin Uhe und Armin Gehrig.

In einer Grundsatzdebatte im Verlauf der Mitgliederversammlung sprach sich die ALK gegen den Abriss des Hauses der Begegnung aus. Dieses sei insbesondere als Treffpunkt und Versammlungsort für Königsteiner Organisationen und Vereine unverzichtbar. ALK-Spitzenkandidatin Schlachter erneuerte in diesem Zusammenhang die Kritik an CDU und FDP, die noch im Juni dieses Jahres einen Bebauungsplan beschlossen hatten, der an der Stelle des HdB den Bau von neun Mehrfamilienhäusern vorsieht. (12.12.2005)

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