PR-Stelle bleibt unbesetzt

Die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Königstein bleibt unbesetzt - vorerst zumindest. Vor dem Haupt- und Finanzausschuss teilte Bürgermeister Fricke mit, die Interessentin habe ihre Bewerbung zurückgezogen. Sie habe nicht zwischen die Mühlsteine der Politik geraten wollen. Die unabhängige Wählergemeinschaft zog daraufhin ihren Antrag zurück, mit dem sie die Besetzung der Stelle hatte stoppen wollen.

Die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter begrüßte, dass die Stelle nicht besetzt wird. Die Stadt Königstein könne sich bei der aktuellen Finanzlage eine derartige Stelle nicht leisten. Eine Position für Öffentlichkeitsarbeit bei einer Kleinstadt wie Königstein sei auch in finanziell besseren Zeiten ein absoluter Luxus. Sie könne immer noch nicht nachvollziehen, was Bürgermeister Fricke dazu veranlasst habe, die Schaffung einer solchen Stelle zu betreiben.

Schlachter hielt dem Bürgermeister vor, er habe noch immer nicht erkannt, dass es bei dem ALK-Antrag nicht um die Person sondern um die Position gegangen sei. Die Bewerberin sei qualifiziert und sympathisch - dennoch könne dies kein ausreichender Grund für die Stadt sein, eine für Königstein überflüssige Stelle für Öffentlichkeitsarbeit zu schaffen. Dies sei angesichts des auf der Stadt lastenden Sparzwangs absolut unangebracht. Fricke habe wieder einen seiner berühmten Alleingänge gestartet und die Besetzung der Stelle dann mit den Vorsitzenden der beiden Regierungsfraktionen ausgekungelt. Andere Stadtverordnete hätten von dem Vorhaben erst erfahren, als der Magistrat bereits beschlossen hatte, die Journalistin für zunächst drei Monate befristet einzustellen.

Auch jetzt zeige Fricke noch immer kein Problembewusstsein, kritisierte die ALK-Fraktionsvorsitzende. Er verwechsele Ursache und Wirkung. Er versuche, anderen den Schwarzen Peter für die abgesprungene Bewerberin zuschieben, anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen. Diese aber liege hauptsächlich bei Fricke, der die Besetzung einer solchen Stelle ungeachtet der prekären Finanzlage der Stadt betrieben habe. Auch heute habe sich Fricke noch nicht zu der Erkenntnis durchgerungen, dass die Stelle aus finanziellen Gründen nicht besetzt werden kann und darf. Fricke habe offensichtlich nur deshalb davon Abstand genommen, weil ihm die Kandidatin abhanden gekommen war. Man könne jetzt gespannt sein, ob Fricke demnächst mit einem neuen Personalvorschlag für eine solche Position komme. Aber auch dann werde die ALK ungeachtet der Person des Bewerbers dies als Wunschdenken des Bürgermeisters ablehnen.

Zwar sei derzeit in der Verwaltung eine unbesetzte Stelle vorhanden. Wenn nun aber erwiesen sei, dass diese Stelle für ihren ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werde, so solle sie gestrichen werden. Die ALK werde dies bei der anstehenden Beratung des Nachtragshaushalts beantragen. (16.6.2003)

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