CDU an Erhalt des Kreiselstaus interessiert

In einem am 23. September in der Taunus Zeitung erschienenen Interview hat die neue Fraktionsvorsitzende der CDU, Frau Radizi, von einer sehr eigenartigen "Gefahr" gesprochen, nämlich der Gefahr eines erfolgreichen Kreiselumbaus.

Erfolgreich würde bedeuten, dass die B8-Staus - und die haben als Ursache den Königsteiner Kreisel - durch einen solchen Umbau beseitigt würden. Doch was ist denn das für eine Gefahr? In den Augen der Königsteiner CDU besteht die Gefahr, dass die Finanzierung der B8-Umgehung dann von Land und Bund verweigert werden könnte, mit der Begründung, es gehe ja jetzt.

Wäre das denn schlimm, wenn durch einen erfolgreichen Umbau des Kreisels die B8-Westumgehung vermieden werden könnte und damit drastische Eingriffe in eines unserer schönsten Naherholungsgebiete nicht nötig wären? Wäre es schlimm, wenn Schneidhainer Bürger von einem mit Sicherheit zu erwartenden Lärmteppich verschont blieben? Wäre es schlimm, wenn die horrenden Kosten für eine Umgehungsstraße eingespart werden könnten?

Ein Umbau des Kreisels wäre schneller fertigzustellen und bedeutend billiger als eine Umgehungsstraße, zu deren Finanzierung und damit Realisierung sich noch niemand bereiterklärt hat und vielleicht auch nie bereiterklären wird.

Trotzdem hat die CDU jahrelang eine Lösung des Kreiselproblems blockiert, um eine mögliche B8-Westumgehung nicht zu "gefährden", und nach diesem Interview sieht es weiter nach CDU-Blockade aus. Damit können sich die Autofahrer hauptsächlich bei der CDU dafür bedanken, dass der Stau seit Jahren weiterbesteht und womöglich weiterbestehen wird. (Dieter Schmid, 11.10.2000)



Als Reaktion auf diesen, in der örtlichen Presse erschienenen Artikel, meldete sich die Fraktionsvorsitzende der Königsteiner CDU mit einem Leserbrief in der Königsteiner Woche zu Wort. Dazu die Antwort des ALK Stadtverordneten Dieter Schmid:


Fehlinformation der CDU zum Kreiselumbau

Die von der CDU-Fraktionschefin Radizi in der Königsteiner Woche vom 19.10.2000 vorgebrachte Ausrede zur Verzögerung des Kreiselumbaus trifft nicht zu. Sie hatte erklärt: "...dass der im Stadtparlament beschlossene Kreiselumbau noch nicht begonnen werden konnte, liege ausschließlich an dem derzeit anhängigen Einspruch von Anliegern und dem daraus resultierenden Rechtsstreit." Tatsächlich aber gibt es keinen Einspruch gegen den Umbau des Kreisels!

Der Einspruch von Anliegern richtet sich ausschließlich gegen den Umbau der Kreuzung B8/Adelheidstraße. Dies hat nur deshalb Auswirkungen auf die Lösung des Kreiselproblems, weil die Mehrheitsfraktionen im Stadtparlament am 30. Oktober 1997 durchgesetzt haben, dass erst die Umbaumaßnahmen an den Kreuzungen B8/Adelheidstraße und B8/Altkönigstraße erfolgen müssen, bevor der Kreisel in Angriff genommen wird.

Diese widersinnige Festlegung der Reihenfolge der B8-Maßnahmen - denn das dringendste Problem ist der Kreisel und nicht die beiden anderen Kreuzungen - war eine weitere Aktion der CDU in ihrer Blockade des Kreiselumbaus, um eine B8-Westumgehung nicht zu "gefährden".

Es bleibt dabei: Die Autofahrer können sich besonders bei der Königsteiner CDU für die Kreiselstaus bedanken. (30.10.2000)

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