ALK will Kurbad-Zuschuss des Kreises

Das Taunusbad in Usingen benötigt einen Zuschuss von 723.000 Euro pro Jahr. Das Königsteiner Kurbad braucht einen jährlichen Zuschuss in etwas geringerer Höhe. Den Zuschuss von 723.000 Euro für das Usinger Bad zahlt der Hoch­taunuskreis und damit zahlen alle Bürger des Landkreises. Usingen beteiligt sich „nur“ mit weiteren 128.000 Euro. Den Zuschuss für das Kurbad zahlt allein die Stadt Königstein.

Kurbad Königstein - Die ALK möchte ein Bürgervotum zum Kurbad

Vor diesem Hintergrund hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) den Hochtaunuskreis erneut aufgefordert, sich mit einem angemessenen Zuschuss am Defizit des Königsteiner Bades zu beteiligen.

"Grundsätzlich ein Zuschussgeschäft"

„Der Kreis freue sich, den Bürgern im Usinger Land weiterhin dieses Freizeit- und Sportangebot machen zu können“, hatte der Erste Kreisbeigeordnete Uwe Kraft in einer offiziellen Pressemitteilung des Kreises im vergangenen Jahr mitgeteilt. „Die Einrichtungen für Sport und Freizeit sind landauf landab grundsätzlich ein Zuschussgeschäft. Dennoch stehen wir hinter dem Bad, weil es uns wichtig ist“, hatte der Stellvertreter des Landrats weiter verlauten lassen.

Zukunftsaussichten des Kurbads deutlich verbessern

Diese Einschätzungen und Sichtweisen seien grundsätzlich nachvollziehbar, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak. Allerdings träfen dieselben Aspekte auch auf den Vordertaunus und auf Königstein zu. Deshalb wäre es nur konsequent und gerecht, wenn sich der Hochtaunuskreis mit einem Zuschuss in gleicher Größenordnung am Königsteiner Bad beteiligen würde. Selbst wenn der Kreis für das Königsteiner Bad nur die Hälfte des Zuschusses von Usingen zahle, würden sich die Zukunftsaussichten des Kurbads deutlich verbessern. Zumal das Königsteiner Bad bei einem um über 100.000 Euro niedrigeren Defizit wie Usingen wesentlich mehr Öffnungstage aufweise, viel mehr Besucher anziehe und die Besucher in Königstein durch wesentlich höhere Eintrittspreise einen erheblich stärkeren Beitrag leisten, unterstrich die Fraktionsvorsitzende.

Für die Bürger des Usinger Landes traumhafte Bedingungen

Das Königsteiner Bad habe 357 Öffnungstage pro Jahr, während das in den Sommerferien geschlossene Usinger Bad nur an 292 Tagen zum Schwimmen einlade. In Königstein koste die Tageskarte für das Bad 11 Euro, während dafür in Usingen lediglich 3,50 Euro gezahlt werden müssen. Das Kurbad zählte 2016 insgesamt 128.670 Schwimmer, währenddessen in Usingen mit 65.000 lediglich halb so viele Besucher gezählt wurden. Von diesen hätten zudem nur 24.000 den vollen Eintrittspreis gezahlt, der bei lediglich 3,50 Euro liegt, während 14.000 Jugendliche einen ermäßigten Eintritt hatten. Hinzu kamen in Usingen 13.000 Schüler im Zuge des Schulschwimmens sowie 14.000 Mitglieder von Sportvereinen, die täglich ab 17 Uhr das Usinger Bad bei freiem Eintritt benutzen dürfen. Das sind für die Bürger des Usinger Landes traumhafte Bedingungen, erklärte Majchrzak.

Majchrzak fordert Gleichbehandlung durch den Kreis

Für Königstein forderte sie ein Stück Gleichbehandlung durch den Kreis. Zumal der Zuschuss für den Betrieb des Usinger Bades aus den Steuereinnahmen des Kreises bezahlt werde – und zu diesen trage die Stadt Königstein über die Kreisumlage erheblich bei. So habe Königstein im Jahr 2016 über die Kreis- und Schulumlage 13,6 Millionen Euro an den Kreis überwiesen, für 2017 und 2018 seien jeweils rund 15 Millionen eingeplant.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Städten: Während das 1969 erbaute Bad in Usingen vom Landkreis selbst betrieben wird, ist der Träger des Kurbades die städtische Königsteiner Kur GmbH. Auch bei zwei verschiedenen kommunalen Trägern müsse der Landkreis für eine annähernde Gleichbehandlung seiner Bürger sorgen. Es sei schwer zu vermitteln, dass in Königstein die Bürger der Stadt für das Defizit des Kurbades allein aufkommen müssten, während in Usingen bei wesentlich niedrigeren Eintrittspreisen der Kreis klaglos Jahr für Jahr über 700.000 Euro zuschieße – die zudem zum Teil aus der von Königstein gezahlten Kreisumlage stammen. (3.1.2018)

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