Trennung von Kurbad-Investor war folgerichtig

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein hat die Trennung von
dem Investor "Bluestone" begrüßt, der neben dem Kurbad eine massive Wohnbebauung geplant hatte. Der Aufsichtsrat der Kur GmbH habe die Notbremse gezogen, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter.

Kurbad Königstein


Die unabhängige Wählergemeinschaft habe die Planungen des Investors von Beginn an mit Skepsis begleitet, sagte sie. Die Wählergemeinschaft habe die ursprünglich vorgesehenen neun bis zu 18 Meter hohen Wohnklötze mit insgesamt rund 86 Wohnungen als unverträglich für das Stadtbild bewertet. Mit einer computergestützten Visualisierung der Planungen habe die ALK vielen Königsteinern verdeutlicht, was der Investor vorgehabt habe.

Als dann der vom Investor angebotene Betrag für das städtische Grundstück neben dem Kurbad, der in dessen Sanierung gesteckt werden sollte, im Lauf der Zeit rapide gesunken sei, hätten offensichtlich auch etliche Sanierungs-Befürworter die Faxen dicke gehabt. Eine Sanierung des Kurbads dürfe nicht über eine massive Verschandelung des Stadtbilds erkauft werden, unterstrich Schlachter.

Förderverein spricht von elf Millionen Euro für die Sanierung

Während der Betrag für das Grundstück neben dem Bad stetig gesunken sei, steige die errechnete Summe für die Sanierung des Kurbads. Nachdem einst von 7,6 Millionen Euro die Rede war, spreche Bürgermeister Helm inzwischen von mindestens acht Millionen und der Förderverein des Kurbads gar von elf Millionen Euro. Nicht nur der strenge Denkmalschutz für dieses Bauwerk aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts habe zu der Kostensteigerung beigetragen. Nach der Schweizer k-werkstatt seien nun mit Bluestone auch beim zweiten Investor die Blütenträume zerplatzt, ohne dass die Zukunft des Kurbads geklärt sei.

Problematisch sei neben den Kosten auch die Tatsache, dass für eine Generalüberholung das Bad wohl für rund 16 Monate geschlossen werden und anschließend seine zwischenzeitlich abgewanderten Kunden zurückerobern müsse. Dies werde erschwert durch die für die Zeit nach der Sanierung geplante Erhöhung der Eintrittspreise.

ALK fordert von Bürgermeister Helm konkrete Vorschläge

Die ALK forderte von Bürgermeister Helm konkrete Vorschläge, wie er sich angesichts der leeren städtischen Kassen und der drastischen Sparauflagen des Landrats eine Finanzierung des Kurbads vorstelle. Der Bürgermeister solle die städtischen Grundstücke benennen, die er zur Gegenfinanzierung veräußern wolle. Neben den Sanierungskosten seien aber die laufenden Kosten die Achillesverse des Kurbads. Derzeit müsse die Stadt jährlich rund 700.000 Euro drauflegen, erinnerte die ALK-Sprecherin. Das Kurbad dürfe nicht zu einem "Bad ohne Boden" werden. Die ALK könne sich einen jährlichen Zuschuss von 300.000 Euro pro Jahr vorstellen, viel mehr aber nicht. Zudem habe der Landrat bereits klar gemacht, dass auch die städtischen Gesellschaften wie die Kur GmbH zu den Einsparungen beitragen müssten.

Es geht weniger um das "Wollen" als vielmehr um das "Können"

Verständnis äußerte die unabhängige Wählergemeinschaft für den Wunsch der Besucher und des Fördervereins, das Bad zu erhalten. Allerdings gehe es hierbei weniger um das "Wollen" als vielmehr um das "Können". Die Gretchenfrage für die Kommunalpolitiker sei, ob sich Königstein angesichts seiner Finanzlage tatsächlich noch etliche Millionen für die Sanierung und mehrere hunderttausend Euro pro Jahr für den Betrieb leisten könne, meinte Schlachter. (5.8.2013)

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