ALK von Kurbad-Umfrage wenig überrascht

Das Ergebnis der Unterschriftenaktion des Fördervereins des Kurbads hat die unabhängige Wählergemeinschaft ALK wenig überrascht. Viele Gäste des Kurbads hätten ihrem verständlichen Wunsch Ausdruck verliehen, das Kurbad weiter nutzen zu können, sagte die ALK-Stadtverordnete Gisa van der Heijden.

Kurbad Königstein


Die Forderung nach einer Sanierung des Bades sei leicht zu stellen, wenn nicht gleichzeitig darüber informiert werde, dass diese rund neun Millionen Euro kosten solle. Der Text der Umfrage mit dem Wunsch nach Erhaltung des Bades und der weiteren Formulierung "Eine Attraktivitätserhöhung im Bereich Sauna und Bad wäre sehr erfreulich" sei ein derartiger Allgemeinplatz, dass jeder Bürger von nah und fern, ob jung oder alt, ob CDU- oder ALK-Wähler eine solche Aussage fast blind unterschreiben könne. Eine derartige Forderung sei vergleichbar mit einer Unterschriftensammlung für "Weiße Weihnachten". Deshalb verwundere es eigentlich, dass innerhalb eines Zeitraums von einem Monat, in dem im Kurbad, aber auch in Geschäften gesammelt wurde, es nicht mehr Unterschriften geworden seien.

50 Cent oder vier Euro pro Kurbad-Besuch drauf legen

Auch der dritte Satz der Unterschriftensammlung "Eine Anpassung des Eintritts würde ich akzeptieren" sei äußerst unpräzise, erklärte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK). Es sei unklar, wie viele der Unterschreibenden bereit seien, lediglich 50 Cent pro Kurbad-Besuch oder aber vier Euro drauf zu legen. Es sei wirklich eine entscheidende Frage, ob nach einer Sanierung des Kurbads für mindestens neun Millionen Euro die Gäste von Bad und Sauna die dann deutlich höheren Preise akzeptieren und nicht in andere Bäder abwandern würden.

Nur 319 der 1.600 Unterzeichner sind aus Königstein

Bemerkenswert ist für die zweitstärkste Fraktion der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung vor allem die Zusammensetzung der Unterschreibenden. Zwar wirke die Gesamtzahl von 1.600 Unterschriften zunächst eindrucksvoll, doch wohnen nur 319 dieser Kurbad-Freunde in Königstein und seinen Stadtteilen. Dies sei gerade mal ein Fünftel. Und dass dieser Anteil repräsentativ ist, belegten Erhebungen der Kur GmbH. Die meisten der Gäste wohnen in Bad Soden, Kronberg, Glashütten, Kelkheim, Frankfurt oder Schwalbach, resümierte die ALK-Stadtverordnete.

Überörtliche Mehrheit muss nicht mit ihren Steuergeldern dafür aufkommen

Dieser überörtlichen Mehrheit falle es natürlich leicht, für die Sanierung und Erhaltung des Kurbades trotz des hohen Defizits zu stimmen, denn Sie müssten nicht mit ihren Steuergeldern dafür aufkommen. Bei einem jährlichen Defizit von rund 700.000 Euro lege der Königsteiner Steuerzahler im Schnitt rund vier Euro für jeden Kurbad-Besuch drauf.

Brisanz gewinne dieses Thema im Hinblick auf den von Bürgermeister Helm hergestellten Zusammenhang zwischen dem jährlichen Fehlbetrag des Kurbads und der geplanten kräftigen Erhöhung der Grundsteuer in Königstein. Der Magistrat mit dem Bürgermeister an der Spitze habe vorgeschlagen, die Grundsteuer in Königstein von derzeit 340 Punkten um 190 Punkte auf 530 zu erhöhen. Allein 70 Punkte dieser vorgeschlagenen Erhöhung seien erforderlich, um den Fehlbetrag des Kurbads abzudecken, hatte der Bürgermeister erläutert.

Höhere Grundsteuer für das jährliche Kurbad-Defizit ist fraglich

Viele Königsteiner seien dankbar, dass es das Kurbad gebe und sie dort schwimmen könnten. Deren Wunsch nach Erhaltung des Bades sei absolut verständlich, äußerte van der Heijden. Es sei aber auf der anderen Seite fraglich, ob alle Königsteiner mit einem Teil der höheren Grundsteuer für das jährliche Kurbad-Defizit aufkommen wollen. (18.11.2013)

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