Presseschau - Wie die Zeiten sich doch ändern

Die Durchsicht alter Zeitungsartikel in der Sommerzeit hat einige Erinnerungen aufgefrischt, die schon relativ verblasst waren. Je schnelllebiger die Zeiten sind, um so eher vergisst man sogar in einem überschaubaren Raum wie Königstein, was vor nicht allzu langer Zeit war.

Titelseite der Königsteiner Woche vom 24. Mai 2006

Auf der Titelseite fast jeder dritten Königsteiner Woche prangt der Bürgermeister – auch deshalb haben andere Kandidaten recht geringe Chancen. Besonders nett war das Foto, auf dem ein kleiner Bürgermeister Helm seinen riesigen Vorgänger Fricke (so der von dem Foto vermittelte Anschein) verabschiedet.

Schneidhainer Fußballverein will nicht umziehen

Die schönste Fundsache war eine Schlagzeile der TZ über den Schneidhainer Fußballverein Blau-Weiß am 18.8.2008: „Verein will mit Sportplatz nicht umziehen“ – wie die Zeiten innerhalb kürzester Zeit sich doch ändern können.

CDU-Chef: „Das Kurbad ist eine Geldvernichtungsmaschine“

Herrlich sind auch die Artikel des CDU-Vorsitzenden Noack und des CDU Fraktionsvorsitzenden Dr. Wiesehöfer zu Kurbad und HdB.: Am 22.1.2008 hieß es in der TZ „CDU-Chef will Kurdrama beenden und HdB abreißen“. Im Text steht: „Das Kurbad ist eine Geldvernichtungsmaschine“. „Habt endlich Mut, dieses Drama in diesem Jahr zu beenden“. Wie vergesslich bei all den Personalwechseln in der CDU die Nachfolger doch sein können, zeigt der KW-Beitrag des heutigen CDU-Fraktionschefs Hees, der der ALK am 16.2.2012 in Sachen Kurbad vorwirft, bei „ihrer Blockadehaltung“ zu bleiben. Kein Wort davon, dass die CDU-Spitze nur wenige Jahre zuvor viel radikalere Positionen vertrat.

Stefan Jung: „Aufgabe Kowalds muss es sein, das Bad abzuwickeln“

In einem TZ-Kommentar schrieb Stefan Jung am 11.6.2008 zur Rückkehr von Rainer Kowald als Interims-Betriebsleiter des Kurbads: „Seine Aufgabe muss es sein, das Bad so abzuwickeln, dass die Stadt möglichst bald von einem großen Verlustbringer erlöst wird … Kowald wäre schlecht beraten, den Badebetrieb schön zu rechnen. Eine solche Milchmädchenrechnung würde ihm wohl kein Stadtparlamentarier abkaufen. Offensichtlich war der Einsatz des Herrn Kowald in Königstein so erfolgreich, dass einstige Skeptiker in Sachen Kurbad-Weiterbetrieb in städtischer Hand inzwischen ganz anders denken.

Überschätzter Heilsbringer Stadtgalerie

Interessant ist auch der Artikel „CDU: ALK macht sich zum Totengräber des Einzelhandels“ am 21.4.2005 (KW) in Sachen Stadtgalerie (heutiger REWE). Wer heute zu Rewe geht und die Leerstände links und rechts und im Bürobereich sieht, kann sich nur wundern, wie hier die Auswirkungen der kommenden Stadtgalerie auf den Einzelhandel nicht richtig eingeschätzt wurden.

Von seiner CDU „maßlos enttäuschter“ heutiger Bürgermeister Helm

Historisch interessant sind auch die Artikel über den von seiner CDU „maßlos enttäuschten“ heutigen Bürgermeister Helm (28.7.2005) und spätere Artikel, in denen er Frieden mit seiner Partei schließt.

Schwindelerregendes Personalkarussell bei der CDU

Und wer weiß noch, wie viele Vorsitzende die Königsteiner CDU seit 2005 hatte? Dr. Hug, Uhlmann, Pöschl, Noack, Hogh. Und bei den Vorsitzenden der CDU-Stadtparlamentsfraktion? Metz, Herberholz, Dr. Wiesehöfer, Hees. Oder fehlt da noch jemand?

„doppelzüngig und unlauter“

Zur Erinnerung auch die Beschimpfung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Wiesehöfer (TZ 1.10.2008), der ALK und SPD vorwirft „doppelzüngig und unlauter“ zu sein, weil diese Fraktionen sich für die Finanzierung des Sportlerheims des 1. FC Königstein einsetzten. (10.8.2012)

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