Stadtverordnetenvorsteher spendete 6.000 Euro

Die Amtszeit der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung und somit auch die von Stadtverordnetenvorsteher Robert Rohr endet am 31. März. Das neugewählte Stadtparlament tritt erstmals am 14. April zusammen. Das Ende seiner Amtszeit ist für den Stadtverordnetenvorsteher Anlass, eine kleine Bilanz zu ziehen.

Obwohl er in Königstein seit der Grundschulzeit lebe und deshalb viele Mitbürger seit langem kenne, habe er durch sein Amt noch viele neue und interessante Menschen kennen gelernt. Diese positiven Begegnungen hätten einen bleibenden Eindruck hinterlassen, so Rohr. Es sei eine spannende Phase seines Lebens gewesen. Sein Amt hatte Rohr am 2. Mai 2011 angetreten, exakt am Tag nach seinem letzten Arbeitstag als Redakteur beim Hessischen Rundfunk am 1. Mai.

Neben der Leitung der Sitzungen des Stadtparlaments gehörten zu den besonderen Aktivitäten der Besuch vieler kultureller Veranstaltungen in Königstein. Zu den politischen Höhepunkten zählten die Feier zum 700. Jahrestag der Verleihung der Stadtrechte, die Veranstaltungen zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft mit Le Cannet, die Amtseinführung des wiedergewählten Bürgermeisters Leonhard Helm und die Vergabe des Eugen-Kogon-Preises. In dessen Rahmen habe ihn die Begegnung mit dem früheren Außenminister Hans Dietrich Genscher außerordentlich beeindruckt. Viel Freude habe ihm der Festzug des Burgfestes und die Fahrt in der Kutsche durch die Straßen der Stadt gemacht.

Dank Vereinen, Kirchen und Stadtbibliothek große Zahl kultureller Angebote

Rohr hob die vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten vieler Königsteiner für ihre Mitbürger und für die Qualität des Stadtlebens hervor. Dazu zählten nicht nur die freiwilligen Feuerwehrleute, sondern auch die Aktiven in zahlreichen Vereinen. Trotz gelegentlich aufflammender Kritik, dass "in Königstein nichts los sei", gebe es in dieser Stadt Dank Vereinen, Kirchen und Stadtbibliothek eine große Zahl interessanter kultureller Angebote, die sich im Vergleich zu ähnlich großen Städten nicht zu verstecken brauchten.

Um die Arbeit der Vereine zu unterstützen und das Engagement der Ehrenamtlichen zu würdigen, spendete Rohr in den fünf Jahren seiner Amtszeit insgesamt mehr als 6.000 Euro an Königsteiner Organisationen. Bei dem Geld handelt es sich um die für den Stadtverordnetenvorsteher vorgesehene Aufwandsentschädigung von monatlich 85 Euro. Diesen Betrag habe er auf 100 Euro aufgerundet und jeden Monat an einen anderen Verein überwiesen, teilte der Stadtverordnetenvorsteher mit. Zwar würde er persönlich nicht nur angesichts der schwierigen städtischen Finanzlage gerne auf die Annahme der Aufwandsentschädigung verzichten, doch sei dies laut der entsprechenden städtischen Satzung nicht möglich. Deshalb habe er sich entschlossen, das Geld guten Zwecken in Königstein zuzuführen.

Die erste Spende war an den Verein „Herzen für eine neue Welt“ gegangen, der ein Kinderdorf in Peru aufgebaut hat und mit viel Engagement unterstützt. Die Einweihung des Alpaka-Lädchens des Vereins in der Kurhaus-Passage war der erste offizielle Termin, den der Stadtverordnetenvorsteher nach seiner Wahl wahrgenommen hatte.

Die Liste der Spenden-Empfänger ist lang

Die Liste der Spenden-Empfänger ist lang. Da finden sich Sportvereine und Umweltorganisationen ebenso wie Feuerwehren, kulturelle Vereine, Heimatvereine, Partnerschaftsvereine oder die Fördervereine von Krankenhaus, HdB, Kindergärten und Schulen sowie der Burgverein. In seiner Amtszeit war Rohr zu etlichen hochkarätigen Konzerten und Ballettaufführungen eingeladen. Da dies meist mit kostenlosen Ehrenkarten verbunden war, spendete der Stadtverordnetenvorsteher dem veranstaltenden Verein in der Regel einen namhaften Betrag, der den Wert der Karten deutlich überstieg.

Auch schon kleine Spenden könnten die Arbeit der Vereine wirkungsvoll unterstützen, so Rohr. Aus seinen Erfahrungen berichtete er, dass es manchmal gar nicht so einfach sei, das Spendenkonto eines Vereins ausfindig zu machen, da nicht jede Organisation die Bankverbindung auf ihrer Internetseite notiert habe. Einfacher hatte Rohr es dagegen bei einem besonders rührigen Vereinskassierer: Dieser hatte in der Zeitung von der Spendenaktion gelesen und ihm prompt die Kontonummer seiner Organisation zugeschickt. Dass eine solche Initiative umgehend mit einem Hunderter gewürdigt wurde, war eine Selbstverständlichkeit. (22.02.2016 · 28.03.2016)

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