ALK: Tennisplätze am alten Standort erhalten

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein hat vorgeschlagen, die vier Tennisplätze an ihrem alten Standort an der Königsteiner Herzog-Adolph-Anlage zu belassen.

Angesichts der Finanzlage der Stadt Königstein sei es aberwitzig, die Tennisplätze auf Kosten der Steuerzahler zu verlegen. Im Entwurf des städtischen Haushaltsplans für das kommende Jahr sind insgesamt 556.500 Euro für den Bau einer Tennisanlage im Gebiet zwischen Falkenstein und dem Sportpark vorgesehen. Schlachter forderte, diese 1.088.400.- Mark aus dem städtischen Haushaltsplan zu streichen.

Das Geld soll laut Haushaltsplan für den Kauf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern, die Verlegung einer Gasleitung, den Bau einer Zufahrt sowie als Darlehen in Höhe von 250.000 Euro an den Tennisclub verwendet werden. Die ALK-Fraktionsvorsitzende sagte, es sei absolut ungeklärt, ob und in welchem Zeitraum der Tennisclub dieses Darlehen von einer halben Million Mark zurückzahlen werde. Im Entwurf des Haushaltsplans sei diese stattliche Summe ursprünglich sogar als "Zuschuss" deklariert worden. Weder Laufzeit dieses "Darlehens" noch Rückzahlungsraten noch Zinshöhe seien bislang vereinbart. Ein Darlehen, das möglicherweise ohne Zinsen erst in über 30 Jahren auslaufe, verdiene kaum die Bezeichnung Darlehen.

Plan der Tennisanlage mit vier Plätzen und eigener Zufahrt. Teuer: Gasleitung (gestrichelt mit Kreuzen) müßte verlegt werden. Für den linken Platz muß eine Böschung abgegraben und befestigt werden.

Der Magistrat der Stadt Königstein und der Vorstand des Tennisclubs planen die Errichtung einer Tennisanlage mit vier Plätzen auf der Wiesenfläche zwischen dem Sportpark und Falkenstein. Vorgesehen sind ein Clubhaus sowie 20 Parkplätze und eine gesonderte Zufahrtsstraße. Obwohl eine Zufahrt für den Sportpark bereits existiert, sei nun eine gesonderte Zufahrt für die Tennisplätze geplant. Schlachter bewertete dies als ökologisch und finanziell unsinnig. Es sei nicht einsehbar, warum die vorhandene Straße nicht mitbenutzt sondern für knapp 200.000 Mark eine extra Tennisstraße gebaut werden solle. Zwar wolle der Tennisclub sich am Bau dieser Strecke mit 60.000 Mark beteiligen, doch für die Stadt bedeute dies dennoch rausgeworfenes Geld. Außerdem kämen zu diesen Beträgen möglicherweise weitere Kosten für die Verlegung von Wasser- und Abwasserkanal hinzu.

Weiter sagte Schlachter, es müsse auch geprüft werden, ob die derzeitige Auslastung der vorhandenen Tennisplätze diesen Aufwand überhaupt rechtfertige. Es sei kein Geheimnis, dass nach dem Abschied von Boris Becker und Steffi Graf vom aktiven Tennis die Nachfrage nach diesem Sport nicht mehr ganz so stark sei.

Die ALK-Fraktionsvorsitzende erinnerte daran, dass als Argument für den Bau neuer Tennisplätze an anderer Stelle in der Vergangenheit stets die angeblichen Beschwerden von Anwohnern über den Lärm des Tennisspiels angeführt wurden. Diesen Beschwerdeführer solle man nun reinen Wein einschenken: Die politische Spitze Königsteins plane nämlich, das derzeitige Tennisgelände zu verkaufen und für eine Bebauung zu nutzen. Die Anwohner könnten dann abwägen, ob ihnen das Plop-Plop an schönen Sommer- und Herbsttagen wirklich so sehr auf die Nerven geht, dass sie dieses gegen einen oder mehrere Häuserklötze in ihrer bisherigen Aussicht (Burgblick) eintauschen wollten. Es müsse in diesem Zusammenhang ebenso bedacht werden, dass die Neubauten ganzjährig stehen und ganzjährig von Autos angefahren werden. Derzeit sei noch absolut unklar, auf welcher neuen Straße die künftigen Bewohner zu ihren Wohnungen herangeführt werden.

Tennisanlage von der Burg gesehen. Rechts davon die Herzog-Adolph-Anlage. Vorne die Ursulinenschule. Bald könnte es mit dem Burgblick der Anwohner aus sein.

Weiter sagte die ALK-Sprecherin, wenn man das derzeitige Tennisgelände schon anders nutzen wolle, dann müsse die Schulstadt Königstein auch überlegen, ob sie diese Fläche nicht der benachbarten Ursulinenschule als Sportfläche zur Verfügung stellen wolle.

Schlachter forderte den Magistrat und die CDU/FDP-Koalition auf, den Betrag von knapp 1,1 Millionen Mark für die Verlegung der Tennisplätze aus dem städtischen Haushalt zu streichen und die Plätze am alten Standort zu belassen. (3.12.2001)

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