ALK-Fraktionsvorsitzende im Amt bestätigt Die neue Stadtverordnetenfraktion der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat einstimmig die Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter in ihrem Amt bestätigt. Außerdem wurden die übrigen ALK-Stadtverordneten zu stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden bestimmt. Dies ermöglicht ihnen u.a. ein eigenes Antragsrecht für das Stadtparlament, ohne dass die Zustimmung des Fraktionsvorstandes dazu erforderlich wäre. Damit demonstriert die unabhängige Wählergemeinschaft, dass die freie Willensentscheidung der gewählten Stadtverordneten unterstützt wird und es keinen Fraktionszwang gibt. Ebenfalls einstimmig wurden Stadträtin Anita Püttmann und Stadtrat Dr. Richard Grimm erneut für den ehrenamtlichen Magistrat der Stadt vorgeschlagen. Für sie werden Günther Ostermann und Norbert Colloseus in das Stadtparlament nachrücken. Der ALK-Vorsitzende Robert Rohr empfahl den anderen Fraktionen des Stadtparlaments, bei der Auswahl der ehrenamtlichen Magistratsmitglieder das Wählervotum zu berücksichtigen. Viele Bürger, die von den Möglichkeiten des neuen Wahlrechts mit Kumulieren und Panaschieren Gebrauch gemacht hätten, würden es nur schwer verstehen, wenn die Parteien vom Wähler heruntergestufte Kandidaten oder ganz unten oder gar nicht auf der Liste stehende Parteimitglieder trotz des Wählervotums in den Magistrat entsenden würden. Rohr wies auf die große Bedeutung des Magistrats als Stadtregierung hin, der fast wöchentlich tagt. Wenn Bürgermeister Fricke seine Absicht in die Tat umsetze, die Sitzungstermine des Stadtparlaments zu verringern, so komme dem Magistrat und seinen Mitgliedern eine noch größere Bedeutung zu als bisher schon. Zum Wahlausgang äußerte sich der ALK-Chef äußerst zufrieden. Die 23,7 Prozent seien ein ganz hervorragendes Ergebnis. Viele Bürger hätten mit ihrer Wahlentscheidung die gute Arbeit der ALK in Königstein und für Königstein honoriert. Entgegen dem Trend der Wählergemeinschaften in ganz Hessen sei es der ALK gelungen, ihre Position als zweitstärkste Parlamentsfraktion zu halten und sogar leicht auszubauen. Nach wie vor ist die ALK die stärkste Wählergemeinschaft im Vordertaunus und eine der erfolgreichsten in ganz Hessen. Die 23,7 Prozent bedeuten ein Plus von 1,4 Prozentpunkten und eine Vergrößerung der ALK-Fraktion von acht auf neun Mitglieder. Die Reihenfolge der ALK-Kandidaten blieb trotz des neuen Wahlrechts relativ stabil. Nicht unerwartet verbesserte sich der bekannte Geschäftsmann Bernd Zierlein um drei Plätze auf die zweite Position. Durch einen Sprung um drei Plätze schaffte der Schneidhainer Norbert Colloseus den Einzug ins Stadtparlament. Größte Aufsteiger bei der ALK sind aber der Arzt Thomas Goepel, der von den Wählern um 21 Plätze nach oben geschoben wurde. Damit ist er der übernächste Nachrücker für die ALK-Fraktion. Einen Platz dahinter auf Nummer 15 steht die bisherige Stadtverordnete Sabine Kollmann, die aus beruflichen Gründen in der nächsten Zeit politisch kürzer treten muss. Sie stieg auf der Liste um acht Positionen auf Platz 15 und ist damit die dritte Nachrückerin. Nach Angaben der ALK-Fraktionsvorsitzenden Dr. Schlachter sind die Ergebnisse der Einzelstimmen zwischen den einzelnen Fraktionen nur schwer vergleichbar. Schließlich habe die ALK als einzige Gruppierung sämtliche 37 Kandidatenplätze auf dem Stimmzettel besetzt. Da beispielsweise bei der CDU die beiden letzten Plätze leer waren, wurden nach dem neuen Wahlrecht bei Listenstimmen für die CDU von den 37 damit verbundenen Einzelstimmen automatisch die 36. und die 37. Stimme wieder von oben anfangend den beiden CDU-Spitzenkandidaten zugerechnet. Dadurch wurde das Streichkonzert, das viele Wähler bei der Position 2 der CDU-Liste veranstaltet hatten, in der Endabrechnung überlagert.Der ALK-Vorsitzende dankte den Parteien für den recht fairen Wahlkampf. Die beiden aus dem Rahmen fallenden Leserbriefe von CDU-Kandidaten mit ungerechtfertigten Attacken gegen die Wählergemeinschaft hätten der ALK wohl eher genutzt als geschadet. Geschadet habe es eher dem einen CDU-Leserbriefschreiber, der von den Wählern auf der CDU-Stadtverordnetenliste gleich um sieben Plätze heruntergestuft wurde und damit den tiefsten Sturz aller Kandidaten in Königstein erleben musste. Zu den anstehenden Koalitionsverhandlungen und Gesprächen erklärte der ALK-Vorsitzende, die ALK sei bereit, mit allen politischen Gruppe in Königstein zu sprechen. Es sei aber fraglich, ob eine feste Koalition von zwei Parteien tatsächlich das Beste für die Stadt oder aber nur das Beste für die beteiligten Parteien sei. Gerade in einer Kleinstadt wie Königstein sollte es möglich sein, ohne feste Koalitionsverträge um die besten Entscheidungen zum Wohl der Bürger zu ringen. Es müsse auch bedacht werden, dass viele Bürger durch die Nutzung des neuen Wahlrechts mit Panaschieren den Parteien einen Fingerzeig gegeben haben: Sie sind nicht unbedingt nur für eine einzige Partei, sondern finden es richtig, wenn die Kommunalpolitiker über die Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten - ähnlich wie die Wähler panaschiert und die Kandidaten verschiedener Listen angekreuzt haben. (20.3.2001) |
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