ALK für niedrigere Gebühren
Das Ziel der ALK ist, Familien finanziell zu entlasten und Königstein noch familienfreundlicher zu machen.
Königstein ist mit den vielen Schulen, den städtischen Angeboten, aber vor allem auch den Angeboten der Vereine
für Familien recht attraktiv. Junge Familien in Königstein anzusiedeln ist für alle hier ein Anliegen. Beim
Wohnraum können wir wenig Einfluss nehmen, da die Vermieter und Investoren entscheiden, was eine Wohnung oder
ein Haus zu kostet. Wo also können wir helfen? Es ist vor allem die Kinderbetreuung, die für junge Familien
von Bedeutung ist. Junge Männer und Frauen stellen sich oft die Frage: Erhalte ich ein Betreuungsangebot für
meine Kinder? Kann ich mir das Angebot leisten?
Der Wiedereinstieg in den Beruf sollte daher nicht teuer, sondern attraktiv gestaltet werden. Viele junge
Familien haben nicht mehr die Wahl. Es müssen beide Elternteile arbeiten und da stellt man vor allem die Frage:
„Was muss ich für die Betreuung meiner Kinder zahlen, wenn ich wieder arbeiten gehe?“
Eine moderate Senkung ist machbar
Aufgrund der Haushaltssituation Königsteins ist eine komplette Abschaffung der Gebühren in absehbarer nicht
machbar. Eine moderate Senkung allerdings schon. Wir möchten, dass die Eltern nicht 40 % der Betriebskosten zu
zahlen haben, sondern lediglich ein Drittel. Somit werden die Betreuungskosten für Familien günstiger und auch
vergleichbarer mit anderen Kommunen. Weiterhin ist uns wichtig, dass diese Regelung in die Präambel der
Gebührensatzung der Stadt Königstein aufzunehmen ist. Auch sollten in den städtischen Kindergärten Königstein
und Schneidhain Gebühren, die nach der Dauer der Betreuungszeit variieren, einheitlich erhoben werden.
Die Senkung auf ein Drittel ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Wir wollen nicht nur Wunschdenken
äußern, sondern Taten folgen lassen. Daher haben wir diesen Antrag formuliert, in der Hoffnung, dass dieser bei
Ihnen Unterstützung findet.
Hohe Kosten für Betreuung in Nachbarstädten
Aus den Diskussionen in den beiden vorangegangenen Ausschusssitzungen konnten wir heraushören, dass Sie alle
gerne die Kindergarten- und Hortgebühren senken würden. Wir haben herausgehört, dass Sie bei unserem Antrag
vermissen, wie wir die Entlastung der Eltern im Haushalt decken wollen. Dass ein kostengünstigeres Angebot die
Attraktivität steigert und daher weniger Eltern ihre Kinder in auswärtigen Kommunen betreuen lassen, erscheint
Ihnen nicht nachvollziehbar. Daher lehnen Sie auch unseren Deckungsvorschlag ab. Wir wollten die zusätzlichen
Kosten bei einer Senkung der Gebühren mit einem Teil des Betrages decken, den wir als Stadt für die Betreuung
Königsteiner Kinder in auswärtigen Kommunen zahlen. 2014 haben wir etwas mehr als 288.000 Euro für die Betreuung
Königsteiner Kinder in anderen Kommunen ausgegeben. 2015 waren es schon um die 370.000 Euro. Für 2018 sind sogar
400.000 Euro eingeplant. Macht es Sinn, die Kinder vermehrt außerhalb Königsteins betreuen zu lassen? Nein.
Werden wir mit unseren Preisen attraktiver, so braucht man auch nicht mit so hohen Ausgaben für eine externe
Betreuung zu rechnen.
Herr Bürgermeister Helm sprach in der Sitzung des Kultur-, Jugend- und Sozialausschusses davon, dass eine
Senkung der Gebühren ca. 240.000 Euro an Mehrkosten für die Stadt ausmachen würde. In der Sitzung des Haupt-
und Finanzausschusses wiederum sprach Herr Helm davon, dass die Eltern momentan eh nicht 40 % der Betriebskosten
zahlen, sondern rund 30 %.
Nach der Gebührenerhöhung im Jahr 2012 wurden die Betreuungsgebühren für Kindergarten und Hort auf 37,5 % im
ersten Schritt angehoben. Die zweite Erhöhung wurde zumindest für die Einrichtungen in der Eppsteiner Straße
ausgesetzt, da das Gebäude recht marode ist und die Eltern seit mehr als elf Jahren darauf warten, ihre Kinder
in einem neuen Gebäude betreuen zu lassen.
Gemeinsam nach Finanzierung suchen
Wenn die Gebühren also momentan eh unserem Antrag entsprechen, benötigen wir im Grunde keinen Vorschlag
zur Deckung der Kosten, da ja keine Kosten auf uns zukommen werden. Wir würden laut unserem Antrag in der
Gebührensatzung aber festhalten, dass die Eltern ein Drittel der Betriebskosten zu tragen haben und somit
eine weitere Erhöhung nach einem Neubau des Kindergartens vermeiden. Dieser ist laut Haushaltsentwurf für
das Jahr 2018 geplant. Hier rechnen Sie laut Haushaltsplan mit Mietausgaben von rund 18.000 Euro monatlich
für den neuen Kindergarten.
Da in den Ausschüssen etwas unterschiedliche Aussagen getroffen wurden, wäre es wichtig zu erfahren, wie
die Kostenstruktur nun tatsächlich aussieht und wie sich die Betriebskosten zusammensetzen. Eine entsprechende
klare und nachvollziehbare Übersicht ist als Grundlage für Beratung und Entscheidung erforderlich.
Die ALK stellt daher ihren Antrag zurück und bittet die Verwaltung, valide Zahlen zu präsentieren, am
besten noch für die laufenden Haushaltsberatungen. Dann könnten alle, die die Gebühren tatsächlich senken
wollen, während der Haushaltsberatungen zusammen einen gemeinsamen Weg für die Deckung der anfallenden
Mehrkosten suchen und hoffentlich finden.
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