ALK besorgt um bezahlbaren Wohnraum am Kaltenborn

Nicht überraschend, aber dennoch enttäuschend sei die jüngste Pressemeldung zum "Sozialen Wohnprojekt Am Kaltenborn 8", so die ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak. Der Investor stellt in Frage, ob die vereinbarte Miete von 9 Euro für den Quadratmeter zu halten sei. Eine von der ALK bereits vor der Entschei­dung für das Projekt geäußerte Befürchtung, die nun womöglich Realität werde.

Baustelle des "Sozialen Wohnprojekts Am Kaltenborn 8"

Das 1300 qm große städtische Grundstück Am Kaltenborn 8 sei 2020 für über 1,1 Mio. Euro gegen die Stimmen der ALK an einen privaten Investor verkauft worden. Dabei sollten die Käufer des Grundstücks ein Mehrfamilienhaus mit 14 preisgebundenen Wohnungen und zwei freifinanzierten Wohnungen errichten.

ALK wollte Bau in städtischer Eigenregie

Die ALK hingegen habe das Grundstück behalten wollen, um dort in städtischer Eigenregie ein Mehrgenerationenhaus mit bezahlbarem Wohnraum zu schaffen. Der entsprechende Antrag sei jedoch von CDU, FDP, SPD und Grünen abgelehnt worden. Man habe Vertrauen in den Investor und müsse keine Sorge haben, dass der Mietpreis teurer werden würde, hieß es von Seiten der Verkaufsbefürworter.

Die ALK habe dieser Unbekümmertheit nicht folgen wollen. Zwar sei eine Anfangsmiete von 9,00 Euro pro Quadratmeter festgelegt, allerdings sei auch festgeschrieben worden: „Bei Bezugsfertigkeit des Gebäudes besteht die Möglichkeit der Überprüfung und gegebenenfalls moderaten Erhöhung dieses Wertes (in Abhängigkeit von den Baukosten)“, erinnert Majchrzak.

Verteuerung wegen Änderungswünschen der Stadt

Begründet werde die Verteuerung und monatelange Bauverzögerung mit Änderungs­wünschen der Stadt am Wohnungsmix in dem Haus und damit einhergehenden zu­sätzlichen Stellplatzerfordernissen.

Da das Grundstück samt Gebäude nun nicht mehr in städtischer Hand sei, habe König­stein keinerlei Einfluss auf die weitere Preisentwicklung der Wohnungen. Eine doppelte Enttäuschung aus Sicht der ALK, denn die Situation hätte vermieden werden können. Verlierer seien vor allem diejenigen, die auf bezahlbare Wohnungen gehofft haben.

(20.09.2022)

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