Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) trauert um ihr Gründungsmitglied Dr. Christof Loch ( 23.7.2017).
Er starb überraschend in der Nacht zum Sonntag im Alter von 80 Jahren.
Der Arzt Christof Loch hatte 1980 die unabhängige Wählergemeinschaft ALK mitbegründet und war deren
Gründungsvorsitzender. Er gehörte als ALK-Stadtverordneter 16 Jahre lang dem Königsteiner Stadtparlament an.
In der ersten Wahlperiode war er Vorsitzender des auf seine Initiative neugegründeten „Ausschusses für Kur,
Umwelt und Stadtbildpflege“ sowie stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher.
Politisch hatten sich die Wege von ALK und Christof Loch im Jahr 1997 getrennt. Dennoch waren er und
ALK-Vertreter immer in freundschaftlichem Kontakt verblieben. Bei der Feier zum 30-jährigen Bestehen der ALK
hatte Loch in einem eindrucksvollen Redebeitrag auf die Bedeutung der ALK für Königstein hingewiesen.
Christof Loch war in Königstein in den siebziger Jahren als Initiator gegen die Farbgebung des Kurbads in
Erscheinung getreten. Seine Aktivitäten richteten sich nicht gegen das Bad, sondern dessen Farbgebung, mit der
die Bevölkerung ohne Mitsprachemöglichkeit überrascht und konfrontiert worden war. Loch engagierte sich auch
gegen den einst geplanten vierspurigen Bau der Taunus-Autobahn B8, die in unmittelbarer Nähe Königsteins zum
Verlust von zehntausenden von Laubbäumen geführt hätte.
Umweltschutz und Widerstand gegen die geplante B 8 hatten Loch in Verbindung mit den jungen Aktiven der
Bürgerinitiative Umweltschutz gebracht. Hinzu kamen Vertreter der Bürgerinitiative „Rettet den Bangert“ sowie
Bürger, die sich für bessere Bedingungen für Radfahrer und Spielplätze einsetzten. Bei den Gesprächen im Jahr
1980 im Vorfeld der Gründung der Wählergemeinschaft ALK wurden viele zusätzliche Übereinstimmungen festgestellt,
erinnert sich der heutige ALK-Vorsitzende Robert Rohr. Dazu gehörten neben dem Umweltschutz die Beteiligung der
Bürger am kommunalen Entscheidungsprozess sowie die Schaffung von mehr Transparenz. Durch sein Engagement habe
der in Königstein hochangesehene Arzt Christof Loch dazu beigetragen, die von manchen Bürgern misstrauisch beäugte
neugegründete Wählergemeinschaft in weiten Teilen der Bevölkerung wählbar zu machen. Loch habe einen entscheidenden
Anteil daran gehabt, dass die ALK wenige Monate nach ihrer Gründung als zweitstärkste Fraktion mit 22 Prozent und
acht Stadtverordneten ins Königsteiner Stadtparlament einzog. Christof Loch zeichnete auch das Wahrzeichen der ALK,
das einen Zaunkönig vor der Königsteiner Burg zeigt. Auch der Name der Wählergemeinschaft geht maßgeblich auf ihn zurück.
Mit Christof Loch verliere Königstein einen engagierten Bürger und Umweltschützer, der sich mit viel Energie und
Herzblut für seine Stadt eingesetzt habe, erklärte Rohr. Zu den vielen Verdiensten Lochs zähle aus dem Blickwinkel
der ALK auch die Erhaltung des trotz bestehenden Denkmalschutzes bereits zum Abriss freigegebenen Hauses der Begegnung.
Man könne sicher mit Fug und Recht sagen, dass ohne den Einsatz von Christof Loch diese kulturelle und historische
Versammlungs- und Begegnungsstätte nicht mehr existieren würde. Auch die Rettung des früheren Judenbades in der
Gerichtsstraße gehört zu Christof Lochs großen Taten. Als das kleine Haus einer Verbreiterung der Straße weichen
sollte, erwarb er das Gebäude, sanierte es liebevoll und erhielt so diese historische Stätte für die Nachwelt.
(24.07.2017)