Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein unterstützt die Initiative „Philosophenweg für Alle“,
die mit einem Bürgerbegehren erreichen möchte, dass der historische Verbindungsweg zwischen Königstein und
Kronberg weiterhin für alle Menschen öffentlich zugänglich bleibt, unabhängig von den Zoo-Öffnungszeiten.
Unterschriftensammlung für das Bürgerbegehren
innerhalb Acht-Wochen-Frist bis zum 24. Juli 2019
Die Initiative sammelt innerhalb der gesetzlichen Frist von acht Wochen Unterschriften, um den im Königsteiner
Stadtparlament am 29. Mai 2019 getroffenen Beschluss der Bündnis-Mehrheit aus CDU, FDP, SPD und Grünen über
die städtebaulichen Verträge zwischen den Städten Königstein und Kronberg sowie dem Opel Zoo aufzuheben, damit der
Philosophenweg ein öffentlicher Weg bleibt. Mindestens 1230 gültige Unterschriften, entsprechend 10 % der
Königsteiner Wahlberechtigten, werden benötigt.
Nach Anmeldeprozedur 60 Minuten Durchgang zu eingeschränkten Zeiten
Die Verträge schränkten die Bürger in der Nutzung des ausgewiesenen öffentlichen Wegs ein, da dieser zu
einem Privatweg des Zoos erklärt werden solle, erläuterte ALK-Stadtverordneter Günther Ostermann. Nur wer
sich als Königsteiner oder Kronberger ausweisen könne, dürfe den Weg nach umständlichen Anmeldeprozeduren
und Erhalt eines Chips innerhalb von 60 Minuten kostenlos durchqueren. Allerdings sei die Nutzung des Weges
vor den Öffnungszeiten ab 9.00 Uhr und nach 17.00 Uhr im Winter, bzw. 19.00 Uhr im Hochsommer gar nicht mehr möglich.
Unter 15-jährige* Schüler nur in Begleitung Erwachsener
* Die neue Parkordnung vom August 2019 spricht jetzt von unter 12-Jährigen
Ebenso kritisch sei, dass Schüler unter 12 Jahren den Weg nicht mehr selbstständig begehen dürften,
denn die Parkordnung des Zoos erlaube dieser Altersgruppe das Betreten des Geländes nur im Beisein eines Erwachsenen.
Das heißt Schüler können die sichere Wegeverbindung zwischen den beiden Städten nicht mehr nutzen.
Ausgrenzung von auswärtigen Freunden und Verwandten
Dass Nicht-Königsteiner und Nicht-Kronberger den Verbindungsweg nur noch mit einer Zoo-Eintrittskarte nutzen
können, stoße sowohl bei der Initiative als auch bei der unabhängigen Wählergemeinschaft auf Unverständnis.
Dadurch grenze man Freunde und Verwandte von auswärts aus, so Ostermann. Hier müsse gleiches Recht für alle
gelten.
Verbilligte Jahreskarten sind kein Ersatz
Zwar könnten Königsteiner und Kronberger ermäßigte Jahreskarten kaufen, das helfe aber nicht, denn es gehe
nicht um billigeren Eintritt, sondern um das uralte Recht, uneingeschränkt den ideal gelegenen historischen
Verbindungsweg zu nutzen.
Einziehung des Weges konnte bisher abgewendet werden
Die ALK habe sich seit Jahren für den Erhalt des Philosophenwegs als öffentlichen Weg eingesetzt, erinnerte
Ostermann. Mehrere Unterschriftenaktionen dokumentierten das öffentliche Interesse an dem Verbindungsweg. Dadurch
seien die seit 2006 andauernden Bestrebungen des Opel-Zoos, den Weg einzuziehen, bisher abgewendet worden. Noch
bis 2015 sei von allen Fraktionen des Königsteiner Stadtparlaments der Erhalt des öffentlichen Weges verfolgt
worden und man habe auch die Beschreitung eines Klagewegs nicht gescheut.
Kurswechsel des Königsteiner Vier-Parteien-Bündnisses
Die Bündnis-Mehrheit begründete nun ihren Kurswechsel mit der Argumentation, dass der Philosophenweg im
Bereich des Zoos auf Kronberger Gemarkung liege und eine Klage ihrer Meinung nach geringere Chancen hätte,
ohne dies jedoch zu belegen. Das „Bündnis“ sei der Auffassung, dass die Stadt Kronberg in ihrem Hoheitsgebiet
machen könne, was sie für richtig halte.
Verbindungsweg mit Verkehrsbedürfnis kann nicht einfach eingezogen werden
Dass nur der kleinere Teil des Verbindungsweges auf Königsteiner Gemarkung liege, bedeute jedoch nicht,
dass er von Kronberg eingezogen werden könne, solange ein Verkehrsbedürfnis bestehe, so Ostermann. Bereits
in früheren Jahren habe das Regierungspräsidium Darmstadt dies unmissverständlich klargestellt. Wenn die
Rechtslage so wäre, wie von den Bündnispolitikern behauptet, könnten sich sowohl Kronberg als auch der Zoo
Verträge mit Königstein sparen und einfach handeln.
Direkter Zugang von Königstein vom Zoodirektor abgelehnt
Widersprüchlich sei daher auch die Verknüpfung der Vertragsunterzeichnung mit der vom Bündnis geforderten
Bedingung, einen Eingang auf der Königsteiner Seite des Philosophenwegs einzurichten. Bisher sei dort nur ein
Ausgang geplant und der Zugang zum Philosophenweg von Königsteiner Seite wäre zukünftig nur über die Zoo-Hauptkasse
möglich. Der Presse war zu entnehmen, dass Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels diese, von Königstein als Voraussetzung
für die Unterzeichnung der Verträge gestellte Bedingung bereits abgelehnt habe.
Unterschriftensammlung an Infoständen freitags und samstags
Wer das Bürgerbegehren unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, bei den Vertretern der Initiative bis zum 20. Juli 2019,
freitags von 10.00 bis 13.00 Uhr auf dem Wochenmarkt und
samstags von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr in der Fußgängerzone
für den Erhalt des Philosophenwegs zu unterschreiben.
(17.6.2019)
Nachtrag vom 9.7.2019:
Es fehlen nur noch knapp 100 Unterschriften, die in den nächsten zwei Wochen bis zum 20. Juli an den restlichen
vier Infoständen gesammelt werden müssen, um das Bürgerbegehren erfolgreich im Rathaus einreichen zu können.
Nachtrag vom 13.7.2019:
Am Mittwoch, 17. Juli um 16 Uhr sollen die Unterschriften für das Bürgerbegehren in der erforderlichen Anzahl im Rathaus Königstein eingereicht werden.
Die Infostände am 19. und 20. Juli finden statt, um zur Sicherheit (falls nicht alle anerkannt werden) weitere Unterschriften zu sammeln, die bis spätestens 24. Juli nachgereicht werden.
Nachtrag vom 17.7.2019:
Von Bernhard Bender, einer der Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens, sind 1.575 Unterschriften an den Ersten Stadtrat Jörg Pöschl übergeben worden.
Laut Pöschl werden die Unterschriften nun im Rathaus geprüft, was erfahrungsgemäß etwa drei Monate dauern wird.
Die Infostände am 19. und 20. Juli finden statt, um weitere Unterschriften zu sammeln, die bis spätestens 24. Juli nachgereicht werden.
Nachtrag vom 24.7.2019:
Zum Stichtag sind insgesamt 1630 Unterschriften für das Bürgerbegehren abgegeben worden. Trotz der Ferienzeit, sind es deutlich mehr Unterschriften,
als die nötigen 1230 geworden. Sehr spät wurden auch Unterschriften von Nicht-Königsteinern separat gesammelt. Obwohl diesem Personenkreis klar war, dass
ihre Stimme nicht zum Bürgerbegehren zählt, haben 129 aus Unterstützungswillen unterschrieben.