Vielen Königsteinern liegt die Erhaltung des städtischen Wahrzeichens am Herzen. In einem Antrag für das Stadtparlament
hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein jetzt eine gutachterliche Kostenermittlung für die fachgerechte
Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen und sicheren Zustandes des sogenannten Zwingers gefordert.
Zustand des Zwingers nach der versuchten Schaffung eines Notausganges
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Gleichzeitig soll der Magistrat der Stadt Königstein gebeten werden, die für eine Sanierung des Zwingers erforderlichen
Gelder in den Haushaltplan für 2017 einzuplanen und die Maßnahme im kommenden Jahr fachgerecht ausführen zu lassen.
Die zweitgrößte Festungsruine Deutschlands ist das historisch wertvollste, aber zugleich anfälligste und sensibelste
baugeschichtliche Wahrzeichen der Stadt Königstein, zitierte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann sinngemäß aus dem
im Jahr 1995 erstellten Nutzungskonzept Burg. „Daran hat sich seither nichts geändert“, unterstrich er mit Nachdruck.
Zustand des Zwingers nach der versuchten Schaffung eines Notausganges
Anlass für den Antrag ist der heutige Zustand des Zwingers nach der versuchten Schaffung eines Notausganges im Jahr
2010 und den damit verbundenen archäologischen Grabungen, die durch das Konjunkturprogramm des Landes aus dem Jahr 2009
finanziert wurden. Nachdem festgestellt wurde, dass der Zwinger nicht als Notausgang genutzt werden könne, sei die
Grabung notdürftig mit einer Plastikplane abgedeckt worden, erinnerte der Stadtverordnete. Seither dringe Feuchtigkeit
in die notdürftig abgedeckte Grube ein und schädige das offenliegende und ohnehin instabile Mauerwerk. Darauf habe der
Vorsitzende des Vereins für Heimatkunde, Rudolf Krönke, jüngst bei einer Begehung der Burg eindringlich hingewiesen.
Gleichzeitig erobere die Natur diesen nicht begehbaren und daher nicht zu pflegenden Bereich der Festungsanlage zurück.
Schäden sollten fachgerecht und denkmalgerecht behoben werden
Um die Bausubstanz zu sichern und weiterhin zu erhalten, müsse die Baugrube fachgerecht und unter Begleitung des
Landesamtes für Denkmalpflege verschlossen werden, erläuterte der Vertreter der stärksten Fraktion des Königsteiner
Stadtparlaments. Bereits entstandene Schäden sollten fachgerecht und denkmalgerecht behoben werden. Werde nicht kurzfristig
eine Sicherung vorgenommen, drohe dieser Bereich der Festungsanlage einzustürzen, mahnte der ALK-Stadtverordnete. Dadurch
könnten auch weitere Bereiche der Festungsanlage in Mitleidenschaft gezogen werden.
Welche Vorschläge des Sanierungskonzepts sind umgesetzt worden?
Weiter erinnerte Ostermann an den Abschlussbericht der „Kommission Nutzungskonzept Burg“ und an das „Sanierungskonzept
Königstein Burg-Ruine“ des Architekturbüros Dr. Schirmacher + Partner. Im Rahmen der Umsetzung der gemachten Vorschläge
seien in den vergangenen 20 Jahren eine Reihe von Maßnahmen zur Sanierung, Verbesserung und Erhaltung der Burgruine vorgenommen
worden. Hierfür seien seit dem Jahr 2.000 jährlich 50.000 € im städtischen Haushalt bereitgestellt worden.
Im Rahmen einer Anfrage erkundigte sich der Stadtverordnete nun, welche dieser Vorschläge bislang umgesetzt wurden und
welche Kosten dabei tatsächlichen entstanden seien. Außerdem will der Stadtverordnete wissen, welche der vorgeschlagenen
Maßnahmen bislang aus welchen Gründen nicht umgesetzt wurden und wann damit zu rechnen sei.
Frage nach Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege
Zudem will Ostermann wissen, ob die im Sanierungskonzept des Architekturbüros geforderten genauen Aufmaße der Burg
erstellt wurden. Weiter fragt der ALK-Vertreter danach, ob sämtliche vorgenommenen Maßnahmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege
abgestimmt wurden und ob alle weiteren Maßnahmen mit den Denkmalpflegern abgesprochen würden. (14.6.2016)