Der nächste Winter kommt bestimmt - vor allem in Königstein. Deshalb will die Aktionsgemeinschaft
Lebenswertes Königstein (ALK) die Qualität und den Umfang des Winterdienstes sichern. Die unabhängige
Wählergemeinschaft begrüße deshalb die Entscheidung des Magistrats, die Bekämpfung von Schnee und Eis
auf den Straßen Königsteins trotz der schwierigen Haushaltslage nur unwesentlich einzuschränken,
erklärte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak.
Da Königstein und vor allem der noch höher gelegene Stadtteil Falkenstein quasi "Bergdörfer" seien,
hätten die Bürger zu Recht höhere Erwartungen an die Schneeräumung als die Bewohner tiefer gelegener
Städte im Rhein-Main-Gebiet. Es gebe manche Tage im Winter, da hätten Schnee und Eis Königstein fest
im Griff, während in Frankfurt oder Eschborn kaum eine Spur von Winter zu finden sei. Die Bürger Königsteins
seien deshalb auf einen funktionierenden Winterdienst angewiesen, um ihre Arbeitsplätze zu erreichen, zum
Einkaufen zu kommen oder die Kinder zur Schule oder zum Kindergarten zu bringen.
Absage an Räumung lediglich gemäß gesetzlicher Verpflichtung
Eine klare Absage erteilte die unabhängige Wählergemeinschaft ALK der in einigen Taunusstädten
praktizierten Räumung lediglich gemäß der gesetzlichen Verpflichtung. Dies bedeutet im Klartext die
Konzentration auf verkehrswichtige und gefährliche Straßen. Außerdem würden die Nebenstraßen zu einem
großen Teil nicht geräumt und der Einsatz der Schneeräumfahrzeuge außerhalb der normalen Arbeitszeit sei
sehr eingeschränkt. Gegen ähnliche Überlegungen auch in Königstein habe sich die ALK in der Vergangenheit
im Magistrat stets gewehrt. Die Bürger Königsteins hätten zu recht die Erwartung an ihre Stadt, dass mit
ihren Steuergeldern ein vernünftiger und umfassender Winterdienst organisiert werde, unterstrich Majchrzak.
Stellenausschreibung für geeignete Kräfte für Schneeräumfahrzeuge
Die ALK hofft, dass die Stadt mit Hilfe der späten Stellenausschreibung bald geeignete Kräfte für alle
vorhandenen Schneeräumfahrzeuge findet. Es sei kaum vorstellbar, was an strengen Wintertagen mit viel Schnee
oder Glatteis auf Königsteins Straßen los wäre, wenn der Winterdienst nicht nur wie bisher nachts zwischen
22 und 05 Uhr früh, sondern zusätzlich auf den Nebenstraßen zwischen 05 und 7.30 Uhr sowie ab 16.15 Uhr
eingestellt würde. Dies hatte der Magistrat für den Fall angekündigt, dass die ausgeschriebenen Stellen
nicht rechtzeitig besetzt werden könnten. Denn dann, so hatte der Königsteiner Magistrat in einer
Pressemitteilung erläutert, würden nur die verkehrswichtigen sowie gefährlichen Straßen von 05 bis 22 Uhr
geräumt, während auf den zahlreichen Nebenstraßen nur während der Regelarbeitszeit zwischen 7.30 bis 16.15 Uhr
geräumt und gestreut werde. Eine solche Beschränkung sei im hochgelegenen Königstein mit teilweise topographisch
schwierigen Straßen keinesfalls akzeptabel, unterstrich die zweitstärkste Fraktion des Stadtparlaments.
Zahlreiche Berufspendler und Schüler
Majchrzak erinnerte daran, dass rund 3.700 Bürger der Stadt Berufspendler seien und gleichzeitig
rund 3.600 Auswärtige nach Königstein zur Arbeit kämen. Außerdem sei Königstein eine Schulstadt mit
zahlreichen Schülern aus der Stadt sowie Orten der Umgebung. Da sei es eigentlich kaum denkbar, dass
die Stadt mit der Räumung der zahlreichen Nebenstraßen erst starte, wenn die Schule schon begonnen habe
oder zahlreiche Königsteiner längst ihren Arbeitsplatz in Frankfurt erreicht haben müssten. (3.11.2014)