Zeitgleich mit der Vorstellung der Magistratsplanungen für die Innenstadtgestaltung lud die Königsteiner CDU für
Samstag, den 19. Januar 2019 zur Informationsveranstaltung ein, um sich „einen Überblick vor Ort“ zu verschaffen. Geführt
wurde die Veranstaltung von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU), der auch die Vorschläge erläuterte.
Geplantes Parkdeck anstelle des Rosengärtchens in der Konrad-Adenauer-Anlage
(verschleierte Darstellung aus der Originalvorlage [Schleier enfernen per Mausklick])
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Im zahlreich erschienenen Publikum waren neben interessierten Bürgern auch Vertreter aller anderen im Stadtparlament
vertretenen Fraktionen zu finden. Ein Zeichen dafür, dass ein elementares Interesse an diesem Thema bestehe.
Mehrere Vertreter der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) besuchten ebenfalls die CDU-Veranstaltung.
Zwar entspreche die Innenstadtplanung weitgehend den bereits im Juni 2018 im Bau- und Umweltausschuss vorgestellten
Plänen, dennoch habe man sich Anregungen und Fragen von Bürgern erhofft.
Während es augenscheinlich noch Diskussionsbedarf bei den Bündnispartnern der CDU gebe, habe man den Eindruck gewonnen,
dass die CDU die Planungen des Magistrats unterstütze, merkt ALK-Fraktionsvorsitzende Runa Hammerschmitt an.
Verkehrsführung und Parkdeck bedürfen intensiverer Betrachtung
Aus Sicht der ALK ist das vorgelegte Konzept noch verbesserungsfähig. Insbesondere die geplante Verkehrsführung und
der Bau des Parkdecks in der Konrad-Adenauer-Anlage auf dem Rosengärtchen bedürfen einer intensiveren Betrachtung, so
Hammerschmitt. In den sozialen Medien werde das Parkdeck ebenfalls kritisch hinterfragt und kontrovers diskutiert.
Die ALK begrüße grundsätzlich, dass der Bereich um den Kapuzinerplatz attraktiver werde und dass man versuche,
möglichst viele Gedanken aus Politik und Bürgerschaft in einem ersten Konzept zusammenzufassen. Für die ALK stelle
das über dem Rosengärtchen geplante Parkdeck den kontroversesten Teil der gesamten Planung dar.
Innenstadt lebendig erhalten und den ÖPNV ausbauen
Eine zukunftsfähige Stadtplanung dürfe nicht mehr den Individualverkehr und dessen Parksorgen in den Mittelpunkt
stellen, sondern müsse sich vor allem darauf konzentrieren, die Innenstadt lebendig zu erhalten und den öffentlichen
Personennahverkehr (ÖPNV) auszubauen, erklärt ALK-Bauexpertin Hannelore Brill und Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses.
Diesem Postulat werde ein zweites zentrales Parkdeck in unmittelbarer Nähe zur halb ausgelasteten Stadtgalerie-Garage nicht
gerecht, in der das 2. Untergeschoss so gut wie immer frei sei. Daher erschließe sich der ALK nicht ganz der Bedarf
an zusätzlichen Stellplätzen, so Brill.
Da der kleine Parkplatz geschlossen und die Parkplätze in der Georg-Pingler-Straße und der Adelheidstraße wegfallen
sollen, werde das für 2 Mio. Euro geplante Parkdeck am Ende 50 Parkplätze mehr für die Innenstadt anbieten, resümiert
Hammerschmitt. Ein Betrag, der nicht gerechtfertigt erscheine.
Massiver Fremdkörper in der Konrad-Adenauer-Anlage
Noch wichtiger sei aus Sicht der Aktionsgemeinschaft, dass das Parkdeck einen massiven Fremdkörper in der
Konrad-Adenauer-Anlage darstellen werde. Eine Begrünung des Parkdecks könne diesen Eindruck nicht vermindern.
Für eine sinnvolle Bepflanzung sei ein Aufbau von mindestens 60 cm nötig, erklärt Brill. Daher werde die Höhe des
Parkdecks bei sehr viel mehr als den von Bürgermeister Helm (CDU) genannten zwei Metern liegen, zumal ein Brüstung
oder ein Geländer als Absturzsicherung eingeplant werden müsse.
Bevor viel Geld in ein Parkdeck investiert werde, solle zunächst fachmännisch überprüft werden, ob das Parkplatzangebot
in der Innenstadt nicht ausreiche und die Parkplatzsuche durch ein verbessertes Parkleitsystem erleichtert werden könne,
so Hammerschmitt.
(23.1.2019)