Als Erfolgsmodell hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) die Biotonne bewertet. Am 13. Januar 2015
waren die neuen braunen Müllgefäße in Königstein erstmals geleert worden. Anlässlich dieses zweiten Geburtstags hob die
ALK-Stadtverordnete und Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses, Hanne Brill, hervor, dass die Biotonne trotz ihrer
relativ kurzen Existenz in der Taunusstadt ein fester Bestandteil des Lebens vieler Bürger geworden sei.
Am 13. Januar 2015 waren die neuen braunen Müllgefäße
in Königstein erstmals geleert worden
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Mit der besseren Trennung der kompostierbaren Stoffe vom übrigen Müll werde ein großer Beitrag zum Umweltschutz
geleistet. Zudem seien in den vergangenen Jahren viele Transporte von Gartenabfällen mit dem Auto zum Wertstoffhof
entfallen, da die Biotonnen nicht nur für Küchenabfälle, sondern auch für Gartengrün genutzt werden kann.
In diesem Zusammenhang lobte Brill die im Dezember veröffentlichte Broschüre der Stadt Königstein mit „Tipps zur
Mülltrennung“. In dieser werde sehr anschaulich und übersichtlich dargelegt, was in die Biotonnen gehöre und was nicht.
Selbst „Mülltrenn-Profis“ hätten aus dieser Broschüre noch Neues lernen können.
Geburtstagswunsch: Auch im November wöchentlich leeren
Anlässlich des Geburtstags hat die unabhängige Wählergemeinschaft zwar keine Geschenke, aber doch ein paar
Geburtstagswünsche. So schlug die ALK vor, die Biotonnen künftig auch im November wöchentlich und nicht nur alle
zwei Wochen zu leeren. In diesem Monat falle erfahrungsgemäß viel Laub in den Gärten an, so könnten Bürger Fahrten
zu dem nur zu zwei Terminen für insgesamt sechs Stunden pro Woche geöffneten Wertstoffhof sparen. Diesen Vorschlag
hätten bereits einige Bürger vorgetragen.
Laut Auskunft von Bürgermeister Leonhard Helm kostet derzeit die zweimalige Abfuhr der Biotonnen im November
rund 16.000 Euro. Eine Verdoppelung der Termine auf eine wöchentliche Abfuhr im November würde zusätzliche Kosten
von 8.000 Euro bedeuten, da die Miete für die Behälter unabhängig von der Anzahl der Leerungen ist. Diese zusätzlichen
Kosten könnten aus der Rücklage finanziert werden, die in den vergangenen Jahren durch mehr als kostendeckende
Müllgebühren entstanden sei, so Brill.
Wunsch vieler Bürger nach Reinigung der Tonnen
Außerdem gab die stärkste Fraktion des Stadtparlaments den Wunsch vieler Bürger nach einer Reinigung der Tonnen
weiter, wie dies in manch anderer Stadt angeboten werde. Dies sei zwar grundsätzlich möglich, hatte der Bürgermeister
auf eine Anfrage des ALK-Stadtverordneten Andreas Colloseus im Stadtparlament geantwortet, er machte aber zugleich
deutlich, dass ein solcher Service relativ viel Geld koste. Die Reinigung würde nach Angaben des Müllunternehmens
pro Tonne auf 5,83 Euro kommen. Bei insgesamt knapp 4.300 Biotonnen in Königstein kämen dadurch Mehrkosten von rund
25.000 Euro zusammen.
Absicht, Reinigung der Gefäße auf privater Basis anzubieten
Zugleich verwies die Stadt Königstein auf die Absicht des in Königstein tätigen Müllunternehmens Kilb, in nächster
Zukunft eine Reinigung der Gefäße auf privater Basis anzubieten. Dies werde dann in der lokalen Presse bekanntgegeben.
Die Säuberung könne dann von den Bürgern telefonisch direkt mit der Firma vereinbart werden, die entsprechenden
Reinigungstermine würden dann eingeplant.
In Königstein gab es Ende 2015 insgesamt 4.539 Biotonnen. Dabei handelte es sich vorwiegend um Tonnen mit einem
Fassungsvermögen von 120 Litern (3.395). Hinzu kommen 1.053 Biotonnen mit einem Volumen von 240 Litern sowie 91
nachbarschaftlich gemeinsam genutzte Tonnen. (10.01.2017)