Für sein ehrenamtliches Engagement ist Manfred Colloseus mit dem Bürgerpreis der Taunus Sparkasse
ausgezeichnet worden. Colloseus erhielt die mit tausend Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie "Lebenswerk",
das ein ehrenamtliches Engagement über mindestens 25 Jahre voraussetzt.
Manfred Colloseus, 2. von rechts Foto: Priedemut, Taunus Zeitung
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Eine Vorgabe, die er leicht toppen konnte, schließlich begann er sein Engagement bereits im Jahr 1962 mit der
Übernahme des Vorsitzes der Kolpingfamilie Königstein. Diese Funktion übt er mit siebenjähriger Unterbrechung
bis zum heutigen Tag aus und kommt damit auf 45 Jahre in diesem Amt.
Seit über 50 Jahren aus christlicher Überzeugung ehrenamtlich engagiert
Bei der Preisübergabe am Montag im Dienstleistungszentrum der Taunus Sparkasse in Bad Homburg dankte ihm Landrat
Ulrich Krebs "für das, was Sie für Ihre Heimatstadt geleistet haben und immer noch leisten. Seit über 50 Jahren sei
er aus seiner christlichen Überzeugung heraus ehrenamtlich engagiert. Colloseus bedankte sich seinerseits für die
Zuerkennung des Preises. Er sei erst vor einer Woche durch die Nachricht überrascht worden, erläuterte er. Er dankte
auch seiner Frau Gerda, die ihm nicht nur den Rücken freihalte, sondern ihn auch inhaltlich unterstütze.
Viele Tätigkeitsfelder des 73-Jährigen
Kolping ist aber nur eines der vielen Tätigkeitsfelder des 73-Jährigen: Er war auch 16 Jahre Mitglied des
Pfarrgemeinderats der katholischen Kirchengemeinde Königstein und hat im Ökumenischen Ausschuss mitgearbeitet. Vor
viereinhalb Jahren war er Mitbegründer des Vereinsrings Königstein (Kernstadt), dessen Stellvertretender Vorsitzender
er bis Ende 2013 war. Colloseus ist auch Mitbegründer des Fördervereins Haus der Begegnung, dessen Vorsitzender er
seither ist. Gerade die Bedeutung des HdB hob Landrat Krebs in seiner Laudatio hervor. Eine Stadt wie Königstein
brauche eine große Halle für Veranstaltungen. Er spreche aber an diesem Tag, so betonte der Landrat ausdrücklich,
nicht über Finanzen. Es gebe neben dem HdB im gesamten Hochtaunuskreis und Main-Taunus-Kreis kein typischeres Gebäude
für die fünfziger Jahre.
Zudem gehört Manfred Colloseus seit 2011 der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung an. Er ist Mitglied im
Ausschuss für Jugend-, Kultur- und Sozialangelegenheiten sowie des Aufsichtsrates der St.-Joseph-Krankenhaus-Betriebs-GmbH.
Außerdem arbeitet Colloseus seit über zwei Jahren in der Initiative Stolpersteine mit, die an verfolgte Bürger der Stadt
während der Nazi-Herrschaft erinnert.
Leuchttürme, die eine Region lebenswerter gestalteten
Mit dem Bürgerpreis wolle die Taunus Sparkasse das Ehrenamt ehren, hob Vorstandsvorsitzender Oliver Klink in seiner
Einführung hervor. Diese Menschen seien mit ihrem ehrenamtlichen Engagement Leuchttürme, die eine Region lebenswerter
gestalteten. Er wies auch darauf hin, dass laut einer Untersuchung Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, länger
leben. Offenbar, damit sie der Gesellschaft länger etwas geben können, fügte er hinzu.
Sonderpreis an den Mammolshainer David Quandt
Neben Colloseus wurde der Schwalbacher Klaus Stukenborg in der Kategorie "Lebenswerk" geehrt, der sich seit 1988
für die Integration von Migranten intensiv einsetzt. Preise wurden auch in den Kategorien "Engagierte Unternehmer",
"Alltagshelden" und "U21" vergeben. Einen Sonderpreis für überregionales Engagement erhielt der Mammolshainer David
Quandt. Als Fliesenleger ist er gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus-Peter Stamm seit vielen Jahren in Kenia engagiert.
Sie haben dort zahlreiche Toilettenanlagen gefliest. Landrat Krebs lobte die praktische Hilfe der beiden Männer in
Ostafrika. Zudem hätten sie einheimischen ihr Handwerk beigebracht, so dass diese dort selbstständig arbeiten könnten.
Vorschlag kam von Stadtverordnetenvorsteher Robert Rohr
Wenn jemand den Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement verdiene, dann Manfred Colloseus, hob der Königsteiner
Stadtverordnetenvorsteher Robert Rohr hervor, der den Vorschlag für die Preisverleihung gemacht hatte. In seinen
vielfältigen Tätigkeitsbereichen fördere Colloseus das Entstehen von Gemeinschaft. Es gelinge ihm mit seinem
freundlichen und ausgleichenden Wesen, unterschiedliche Interessen zusammenzuführen. Trotz seines umfangreichen
Engagements sei Manfred Colloseus äußerst bescheiden und zurückhaltend. Er dränge sich nicht in den Vordergrund und
nach Posten, aber er werde gerufen und übernehme im Interesse der Gemeinschaft wichtige Aufgaben. In seiner Einführung
hatte Sparkassenchef Klink darauf hingewiesen, dass es sehr schwer sei, ein Ehrenamt wieder loszuwerden - eine Erfahrung,
die in Königstein nicht nur Manfred Colloseus gemacht hat. (22.9.2014)