ALK weist CDU-Vorwürfe vom "Totengräber des Einzelhandels" zurück

Schweres Geschütz hat die CDU in ihrer jüngsten Presseerklärung gegen die unabhängige Wählergemeinschaft ALK aufgefahren - von "Totengräber des Einzelhandels" ist da die Rede. Der ALK-Vorsitzende Robert Rohr wies die Unterstellungen zurück und fragte die Kollegen, ob es denn bei der politischen Auseinandersetzung nicht auch "eine Nummer kleiner" gehe.

"Die Diagnose ist falsch", erklärte Rohr zu der CDU-Meinung, mit einem Markt am Kreisel mache sich die ALK "zum Totengräber des Einzelhandels in Königstein". Gefährlich könne es aber werden, wenn die CDU auf dem Minigolfgelände ein neues Geschäftszentrum mit zwei Märkten und weiteren Geschäften etabliere. Einer der potentiellen Betreiber habe schon Geschäfte in der Innenstadt abgeklappert, um sie für einen Umzug in das neue Zentrum abzuwerben.

Erst dieses neue Nebenzentrum mit je nach Betreibermodell bis zu 5.000 Quadratmetern neuer Einzelhandelsfläche werde dem vorhandenen Einzelhandel in dieser Stadt mit derzeitiger Gesamtfläche von 7.000 Quadratmetern gefährlich. So bewerte auch die von der Stadt beauftragte Gutachterfirma zwei der vorliegenden Vorschläge im Hinblick auf den Einzelhandel kritisch und erwarte eine "teilweise Schwächung des innerstädtischen örtlichen Einzelhandels". Und richtig kritisch werde es auch, so die ALK, wenn, wie zu erwarten, durch das neue Zentrum Königstein noch stärker unter dem Verkehr leide und der Parkraum noch knapper als bislang schon werde.

Im Hinblick auf die von der CDU vertretene Ansicht, das Kreiner-Gelände liege am Stadtrand, empfahl die ALK der CDU-Spitze einen Blick auf den neuen Stadtplan der Stadt Königstein: Diesem fehlten zwar ein Maßstab und der Nordpfeil, dennoch sei diesem klar zu entnehmen, dass das Kreiner-Gelände für die Gesamtstadt Königstein an zentraler Stelle liege. Es sei umgeben von dichtbesiedelten Wohngebieten, außerdem sei es von den Stadtteilen Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain aus gut zu erreichen.

Die von der CDU angekündigten 300 neuen Parkplätze in der Innenstadt versah die ALK mit einem großen Fragezeichen. Für das neue Geschäftszentrum sollten zwar rund 200 Parkplätze zum größten Teil in einer Tiefgarage geschaffen werden - dies sei aber auch im Hinblick auf die dort neu entstehenden Märkte, Büros und Wohnungen unabdingbar. Die auf dem ehemaligen Minigolfgelände nach einer Bebauung entfallenden 60 Parkplätze würden aber an dieser Stelle nicht komplett kompensiert.

Dagegen setze die CDU bei ihrer eindrucksvoll anmutenden Zahl von 300 Parkplätzen wohl auf eine neue Tiefgarage in der Konrad-Adenauer-Anlage. Doch dafür gebe es weder aber weder Unterstützung in der Bevölkerung noch den Beschluss eines städtischen Gremiums und erst recht nicht das dafür erforderliche Geld in der leeren Stadtkasse, meinte Rohr. Denn während ein Investor das Minigolf-Gelände bebaue und dort seine eigenen Parkplätze einrichte, werde der schwarze Peter, die übrigen rund 100 Parkplätze zu bauen und zu bezahlen, bei der Stadt Königstein hängen bleiben. Neben den Baukosten müsse sich in diesem Fall die Stadt auch mit einem größeren Grundstück aus der derzeitigen Adenauer-Anlage beteiligen. (18.4.2005)

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