Mit großer Verwunderung hat die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein auf den jüngsten Vorstoß der
Königsteiner Stadtverwaltung reagiert, nun doch der Schließung des öffentlichen Philosophenweges
durch den Opel-Zoo
zustimmen zu wollen.
Die ALK tritt seit jeher dafür ein, den Philosophenweg weiterhin als
traditionelle fußläufige Verbindung zwischen Königstein und Kronberg zu erhalten
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Die Offenhaltung dieses beliebten Verbindungsweges nach Kronberg sei für Königsteiner Bürger traditionell von hohem
Stellenwert und immer eine Herzensangelegenheit gewesen, erläuterte ALK-Stadtverordneter Günther Ostermann.
1292 Einwendungen von Bürgern für die Offenhaltung
1292 Einwendungen von Bürgern aus Königstein, Kronberg und
anderen Gemeinden seien hierfür im Rahmen der Offenlage der von Kronberg einseitig vorangetriebenen Überarbeitung des
rechtskräftigen Bebauungsplans 123 „Opel-Zoo“ gesammelt worden. 2015 wurden dem Kronberger Bürgermeister Klaus E. Temmen
(parteilos) die Unterschriftenlisten überbracht.
Seither ruhten die Planungen, unter anderem auch, weil Kronberg mit dem einseitigen Vorpreschen zur Änderung der
seit 2003 rechtskräftigen Bebauungspläne die Konzeption der getrennten, aber abgestimmten Planung beider Städte
verlassen hatte. Königstein wiederum begegnete diesem Vorgehen mit einem rechtsanwaltlichen Schreiben. Zusätzlich
wurde von den Königsteiner Stadtverordneten eine Reihe von Anträgen für gemeinsame Änderungen an den Bebauungsplänen
beschlossen.
Neuer Vorstoß von den Verwaltungsspitzen
Jetzt komme aber plötzlich - quasi aus heiterem Himmel - ein neuer Vorstoß, der von den Verwaltungsspitzen
beider Städte mit der von Opel Hessischen Zoostiftung ausgehandelt worden sei und im Hau-Ruck-Verfahren abgesegnet
werden solle, erläuterte Ostermann. So wurde kurzfristig die Tagesordnung für die Montagssitzung des Ortsbeirates
Mammolshain um den Tagesordnungspunkt „Opel-Zoo“ erweitert.
Bei dem neuen Vorschlag seien weder die Beschlüsse der Königsteiner Stadtverordneten noch die Einwendungen der
Bürger vollständig beachtet worden, monierte Ostermann.
Nur noch 30 Minuten frei
Geplant sei, den öffentlichen Philosophenweg nun dem Zoogelände zuzuschlagen. Der Weg solle nur noch während
den Öffnungszeiten des Zoos für 30 Minuten frei begehbar sein.
Um diese einschneidende Maßnahme abzumildern, erhielten die Bürger Königsteins und Kronbergs für die nächsten
zehn Jahre einen 50%igen Rabatt auf die Jahreskarte sowie ein zeitlich beschränktes Durchgangsrecht. Damit sei eine
eingeschränkte Öffentlichkeit des Weges nur für Königsteiner und Kronberger Bürger geblieben. Besucher von auswärts
müssten entweder Eintritt zahlen oder entlang der Bundesstraße 455 bzw. den steilen und dunklen Scheibelbuschweg gehen.
Königsteiner müssten einen Umweg einplanen
Ein Ein- und Ausgang mit Kasse sei nur für die Kronberger Seite geplant, auf der Königsteiner Seite werde es
ausschließlich einen Ausgang geben. Wer von Königstein komme, müsse demnach über den Haupteingang gehen. Von dem
alten öffentlichen Verbindungsweg bleibe nicht viel übrig:
Königsteiner müssten einen Umweg einplanen und den Bürgern beider Städte werden klare zeitliche Vorgaben gemacht,
in welchem Tempo sie den Weg zu absolvieren hätten.
Wiesenflächen mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen
Besonders unglücklich sei die vorgeschlagene Lösung für das Parken, wie der ALK-Bauexperte Ostermann feststellt.
Die Planung sehe nicht die von den Stadtverordneten der Stadt Königstein mehrheitlich geforderte Errichtung eines
Parkdecks auf dem Hauptparkplatz vor. Stattdessen sei geplant, die bereits als Behelfsparkfläche dienenden Wiesenflächen
mit Schotterrasen oder Rasengittersteinen als dauerhafte Parkplätze einzurichten, die somit zur Erweiterung des
Hauptparkplatzes werden. Damit zerstöre eine für Natur und deren Erhaltung eintretende Stiftung die im unmittelbaren
Umfeld des Zoos befindliche Natur, so Ostermann.
Nach Kenntnis der ALK habe der Zoo für die Wiesennutzung als Behelfsparkplatz eine Ausnahmegenehmigung erhalten,
die jedoch bereits Ende 2014 abgelaufen sei. Seitdem nutze der Zoo die Wiesen unrechtmäßig, obwohl Hessen Forst
erst 2017 den Waldparkplatz optimal hergerichtet habe, um die Parkplatzsituation zu entlasten, stellte Ostermann fest.
ALK tritt weiterhin für die Öffentlichkeit des Philosophenweges ein
Die ALK trete weiterhin für die Öffentlichkeit des Philosophenweges und die Erhaltung der Wiesen ein, unterstrich
Ostermann. Zudem plädiere die ALK für eine Verschiebung der Beratungen auf die nächste Sitzungsrunde, damit die sämtlich
ehrenamtlich engagierten Kommunalpolitiker sich in die umfangreichen Unterlagen einarbeiten können. Auch die
Öffentlichkeit müsse umfassender informiert werden.
(30.10.2018)