Die ALK begrüßt die späte Einsicht der FDP. In der jüngsten Pressemitteilung der Freien Demokraten wird über das erwartete Verkehrschaos
am neuen Hardtberg-Kindergarten gesprochen.
Geplanter Kindergartenstandort auf dem Hardtberg an der vielbefahrenen B 8
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Erstaunlich, so ALK-Verkehrsfachmann Günther Ostermann, habe doch die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK)
bei jeder Diskussion um den Bebauungsplan K69 „Am Hardtberg“ gebetsmühlenartig die Verkehrsproblematik dargestellt. Auf
den ehemaligen Messer-Wiesen werden neben dem Kindergarten auch rund 30 Gebäude mit bis zu zwei, im hochpreisigen Segment
angesiedelten Wohneinheiten entstehen.
Mit Abbiegerampel entstünden weitere Belastungen
Nach Ansicht der ALK sei ein Kindergarten direkt an einer Bundesstraße (B 8) und außerhalb der Innenstadt ein ungeeigneter
Standort. Mit dem Bau und der geplanten Abbiegerampel würden zu den bereits existierenden Verkehrsproblemen weitere Belastungen
entstehen, da nun die Kinder primär mit dem Auto gebracht und abgeholt werden, wofür immer der Kreisel passiert werden müsse,
um zur neuen Kita zu gelangen.
Getreu den üblichen, kurzsichtig fokussierten Betrachtungsweisen des Vier-Parteien-Bündnisses, betrachtet die FDP wieder
nur die zu erwartenden Probleme unmittelbar vor der Haustür der neuen Kita. In allen Details wird das Aussteigen von Kindern
im Winter und die Notwendigkeit, dass die Eltern auch beim Aus- und Ankleiden der Kinder in der Kita helfen müssen sowie die
damit verbundene Gefahr für das draußen wartende Auto und mögliche Beeinträchtigung weiterer anfahrender Eltern ausgeschmückt.
Kurzsichtige Betrachtungsweisen des Vier-Parteien-Bündnisses
Wie aber sieht es auf der vielbefahrenen Bundesstraße B 8 im Berufsverkehr aus, die extra für das neue Wohngebiet plus
städtischer Kita mit einer zusätzlichen Ampel für die Abbieger und ausfahrenden Fahrzeuge ausgestattet werden muss? Hier werden
sich bei der dritten Ampel auf einer Strecke von nur etwa 500 Metern nicht nur Väter und Mütter die Haare raufen, sondern auch
noch tausende Berufspendler, die morgens und abends auf ihrem Weg zur und von der Arbeit wieder und wieder ausgebremst werden.
Natürlich freue sich die ALK, dass die FDP neuerdings die zuvor belächelten Probleme, wenn auch noch nicht am tatsächlichen
zukünftigen Brennpunkt, erkenne. Diese Erkenntnis wurde auch postwendend von der Verwaltung in einer vom Bauantrag abweichenden,
überarbeiteten Planung, aufgenommen, die in der Stadtverordnetenversammlung am 28. Januar von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU)
vorgestellt wurde.
Mehrere Vorschläge der ALK für einen anderen Kindergartenstandort
Die ALK würde es begrüßen, wenn derartige Erkenntnisse früher und auch bei anderen Planungen der Stadt reifen und genauso
schnell zu entsprechenden verbesserten Planungen führen würden, so Ostermann. Vor Beschließung von Bauprojekten sollten erkennbare
Probleme im Vorfeld behoben oder das Projekt an sich nicht weiter verfolgt werden.
Genau aus diesen Gründen habe die unabhängige Wählergemeinschaft in der Vergangenheit mehrere Vorschläge für einen
Kindergartenstandort an anderer Stelle in die politischen Gremien gebracht, zuletzt 2019. Da bereits ein Architekturbüro für die
Planung eines Kindergartenneubaus in der Eppsteiner Straße beauftragt und bezahlt worden sei, habe die ALK gefordert, diese Planung
umzusetzen und den Kindergarten an alter Stelle neu zu errichten.
(2.2.2021)