Regionaler Flächennutzungsplan - ALK gegen Klinik im Wald Bei den Beratungen des Regionalen Flächennutzungsplans hat das Stadtparlament nach Auffassung der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) eine Reihe von ökologischen Verbesserungen durchgesetzt. Keine unzutreffende Ausweisung als „bestehende Wohnbauflächen“ Dazu gehöre, dass eine Wiesenfläche im Umfeld der Altkönigstraße sowie ein parkähnliches Grundstück am Beginn dieser Straße nicht unzutreffend als „bestehende Wohnbauflächen“ ausgewiesen würden, erklärte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann. Damit sei zunächst sichergestellt, dass die bisher nicht bebauten Flächen weiterhin als Grünflächen erhalten blieben und nicht automatisch dem Baubestand zugeschlagen werden könnten. Dies gelte auch für eine ca. 0,5 Hektar große Wiese am Liederbach nördlich der B455 im Bereich des früheren Standorts der Rentnerbrücke. Damit werde vorerst gewährleistet, dass die unbebaute Wiese nicht als „Bestand Wohnbebauung“ gekennzeichnet werde. Somit würden keine Begehrlichkeiten für eine Bebauung direkt am Liederbach geweckt. Kuckuckstreff bleibt „Grünfläche“ Ebenfalls wichtig sei die Beibehaltung des Grünstreifens am Rombergweg, der nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung zum Teil als Wohnbaufläche ausgewiesen werden sollte, sagte Ostermann. Auf Antrag der ALK im Bauausschuss sei zudem die Fläche des Schneidhainer Kuckuckstreffs aus dem vorgesehenen „Mischgebiet“ herausgenommen und als „Grünfläche“ gekennzeichnet worden. Nicht durchsetzen konnte sich die unabhängige Wählergemeinschaft mit dem Vorschlag, die vorgesehene Erweiterung der Wohnbaufläche unterhalb des Steinwegs in Richtung Schneidhain stattdessen als Grünfläche auszuweisen. Hier handele es sich u.a. um Teile der Wasserschutzzone I-III, sagte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus. Außerdem sei die Verkehrsanbindung über Heuhohlweg und Kurmainzerstraße ungenügend. Eine alternative Straßenanbindung an die B 455 kurz vor Schneidhain sei aus ökologischen und topographischen Gründen wegen des steilen Hangs sehr problematisch. ALK gegen Klinik im Wald Ein besonderer Dorn im Auge ist der ALK die Erweiterung des Sondergebietes Klinik im Wald bei Falkenstein gegenüber der Asklepiosklinik. Hier handele es sich um ein besonderes Waldgebiet, erläuterte Colloseus. Dieses Areal sei auch vom Königsteiner Stadtplanungsamt im Jahr 2003 als Gebiet mit „phantastischen Wald- und Felsstrukturen“ bewertet worden. Colloseus bedauerte, dass im Bauausschuss der ALK-Antrag gescheitert war, vor der Entscheidung bei einer Ortsbegehung das Waldgebiet in Augenschein zu nehmen. Dieses zauberhafte Stück Wald mit besonderen Felsstrukturen müsse unbedingt erhalten werden. Es sei absolut schützenswert. Es handele sich um einen so genannten Blockschuttwald mit Taunusschiefer und gesundem Buchen- und Eichenwald. Blockschuttwald sei ein Waldgebiet auf Blockschutthalden (grober Felszersatz) und häufig Standort seltener Pflanzen und Pilze. Blockschuttwälder seien stark bedrohte Biotope. Deren Schutz sei gesetzlich vorgeschrieben – in Deutschland durch das Bundesnaturschutzgesetz und europaweit in der FFH-Richtlinie, erläuterte der Stadtverordnete. Die ALK sei nicht gegen eine Erweiterung der Klinik oder eine neue Klinik, unterstrich Colloseus. Diese dürfe aber nicht im Wald errichtet werden. Hierfür müsse eine andere Fläche gefunden werden. Keine Windkraftanlagen auf der Billtalhöhe Die ALK begrüßte die Absage des Stadtparlaments an eine Fläche für Windkraftanlagen an der Billtalhöhe. Die Wählergemeinschaft sei nicht gegen die Nutzung des Winds zur Energiegewinnung, große Windkraftanlagen an der geplanten Stelle mitten im Wald würden aber nicht nur Wald zerstören. Durch Standorte und deren Zufahrten würde wertvolle, für die Naherholung und die Reinhaltung der Luft wichtige Natur zerstört, erläuterte Ostermann. Durch die Störung des Luftflusses durch die Windkraftanlagen an der vorgesehenen Stelle könne das Kleinklima beeinträchtigt werden und so einen negativen Einfluss auf das Klima in Königstein haben. Außerdem würden Windkrafträder auf der Billtalhöhe das typische Landschaftsbild dieser Region zum nachteilig verändern. (17.7.2007) |
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