Die unabhängige Wählergemeinschaft ALK tritt dafür ein, in unmittelbarer Nähe Königsteins einen Friedwald einzurichten. Jeder Bürger müsse die Freiheit
haben, zwischen der Bestattung in einem Erdgrab oder einer Urne auf einem herkömmlichen Friedhof, oder aber in einem Friedwald unter einem Baum zu wählen,
sagte die ALK-Stadtverordnete Sabine Fischer.
Immer mehr Menschen wünschten sich, in der Natur bestattet zu werden, erläuterte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK). Bei einer Bestattung
im Wald werde in der Regel die Urne mit der Asche des verstorbenen unter einem Baum in den Waldboden eingelassen. An den Verstorbenen erinnere dann eine kleine
Metallplatte. Derzeit gebe es in der Umgebung Königsteins lediglich bei Altweilnau einen Friedwald.
Antrag für das Stadtparlament vorgelegt
Um eine Bestattung in einem Wald bei Königstein zu ermöglichen, hat die zweitstärkste Fraktion einen Antrag für das Stadtparlament vorgelegt, in dem der
Magistrat der Stadt gebeten wird, mit der Nachbarstadt Kelkheim über Möglichkeiten einer Beteiligung an einem Friedwald zu sprechen, dessen Einrichtung in der
Nähe des Rettershofes diskutiert werde. Eine dort eingerichtete Begräbnisstätte wäre für in Königstein wohnende Angehörige mit wesentlich kürzeren Wegen als
Fahrten in den Hintertaunus verbunden, erklärte Fischer, die zugleich Vorsitzende des Ausschusses für Kultur-, Jugend- und Sozialangelegenheiten ist.
Kreisgrenze sollte hierfür keine Grenze sein
Anlass für den ALK-Antrag war eine interkommunale Gesprächsrunde der Städte Kelkheim, Bad Soden und Schwalbach sowie der Gemeinden Sulzbach und Liederbach zur
Einrichtung eines Friedwaldes. Königstein könnte sich bemühen, sich an dieser Arbeitsgruppe zu beteiligen, erläuterte die Fraktionsvorsitzende. In Zeiten zunehmender
interkommunaler Zusammenarbeit sollte eine Kreisgrenze hierfür keine Grenze sein.
Der ALK-Antrag hat gute Chancen, am Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung angenommen zu werden, schließlich hat der Haupt- und Finanzausschuss diesen
bereits einstimmig unterstützt. Fischer begrüßte, dass der ursprüngliche Antragstext auf Vorschlag der CDU dahingehend erweitert wurde, auch auf Königsteiner
Gemarkung die Einrichtung eines Friedwaldes zu prüfen. Hierfür böte sich beispielsweise der an den Königsteiner Friedhof angrenzende Wald zwischen Romberg und
Breulsweg an.
Die ALK-Vetreterin erinnerte daran, dass auf Vorschlag der SPD bereits vor einigen Jahren bei der Beratung neuer Friedhofsgebühren der Magistrat beauftragt
worden sei, die Möglichkeiten alternativer Bestattungsformen zu prüfen. Für Königsteiner wäre ein Friedwald in den schönen Wäldern am Rettershof, am Romberg oder
bei Falkenstein, Mammolshain oder Schneidhain sicherlich wesentlich attraktiver als ein Friedwald im Hintertaunus, unterstrich die ALK. (12.05.2014)