Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat sich gegen eine Erhöhung der Grundsteuer von derzeit 340 auf 
700 Punkte ab dem Jahr 2015 ausgesprochen. Damit würde diese Steuer mehr als verdoppelt, kritisierte der ALK-Stadtverordnete 
Berthold Malter.
Nach Berechnungen des Magistrats würde eine Grundsteuer von 700 Punkten der Stadt Königstein Mehreinnahmen von 3.684.706 
Euro pro Jahr bescheren. Das wäre im Durchschnitt für jeden der 6.000 Haushalte eine Mehrbelastung von jährlich rund 600 
Euro.
Im Jahr 2011 habe die Grundsteuer noch bei 300 Punkten gelegen. Außerdem ist laut dem vom Stadtparlament gegen die Stimmen
der ALK beschlossenen "Haushaltssicherungskonzept" vorgesehen, von 2014 an eine Straßenreinigungsgebühr einzuführen und 
dadurch die Bürger mit jährlich 250.000 Euro zur Kasse zu bitten. Hinzu kämen weitere 45.000 Euro, die die Bürger für einen 
Winterdienst auf dem bisherigen Niveau zusätzlich zahlen sollten.
Augenmaß darf nicht verloren gehen
Die unabhängige Wählergemeinschaft ALK sei nicht generell gegen eine Verbesserung der städtischen Einnahmen durch eine 
höhere Grundsteuer, betonte Malter. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass die Grundsteuer gleichermaßen von Mietern über die 
Umlagen, wie auch Haus-, bzw. Wohnungseigentümern zu zahlen sei. So habe die unabhängige Wählergemeinschaft Ende 2011 die 
Anhebung dieser Steuer um 40 Punkte auf 340 unterstützt, um die Einnahmen der Stadt angesichts der schwierigen 
Finanzsituation zu verbessern. Bei der Erhöhung von Steuern dürfe aber das Augenmaß nicht verloren gehen, eine Verdoppelung 
dieser Steuer und die Einführung der Straßenreinigungsgebühr lehnte der Finanzexperte der zweitstärksten Fraktion des 
Stadtparlaments kategorisch ab.
"Erhöhung der Einnahmen aus der Grundsteuer"
 
Nachdem bei den Beratungen im Haupt- und Finanzausschuss das Haushaltssicherungskonzept mit der eingeplanten Erhöhung der 
Grundsteuer auf 700 Punkte noch einstimmig abgelehnt worden war, habe Bürgermeister Helm für die jüngste Sitzung des 
Stadtparlaments die Verpackung der Steuereinnahmen geändert und prompt die Zustimmung von CDU, FDP, SPD und Grünen dafür 
bekommen, erinnerte Malter. Jetzt heiße das Kind nicht mehr "Steuererhöhung", sondern "Erhöhung der Einnahmen aus der 
Grundsteuer". Hierbei bleibe aber der an zusätzlichen Einnahmen eingeplante Betrag mit 3.684.706 Euro exakt gleich. Dies 
soll nach Aussage des Bürgermeisters durch die von ihm erwartete Neuordnung der Bemessungsgrundlagen der Grundsteuer 
erreicht werden.
Zum einen sei äußerst fraglich, ob der dafür zuständige Gesetzgeber in Berlin eine solch gravierende Änderung bereits im 
Jahr 2014 kurz nach der Bundestagswahl beschließen und wie diese dann tatsächlich ausfallen werde. Zum anderen sei fraglich, 
ob die Einheitswerte so geändert würden, dass die Stadt Königstein dadurch Mehreinnahmen von über 3,6 Millionen Euro 
erzielen werde, so Malter.
Nicht das Argument für eine derart massive Steuererhöhung
Jeder Laie müsse erkennen, dass in jedem Fall die Bürger die städtischen Mehreinnahmen von 3,6 Millionen Euro aufbringen 
müssten. Und denen sei es ziemlich egal, ob dies über eine höhere Grundsteuer oder über höhere und korrigierte Einheitswerte
erreicht werde - in den Taschen der Bürger fehle derselbe Betrag. Bei einer Anpassung der Einheitswerte könne zwar erwartet 
werden, dass vorhandene Steuerungerechtigkeiten bei Grundbesitz abgemildert würden, dies könne aber nicht das 
ausschlaggebende Argument für eine derart massive Steuererhöhung sein.
In der jüngsten Parlamentssitzung war die ALK nach ihren Sparvorschlägen als Alternative zu der höheren Einnahme aus der 
Grundsteuer gefragt worden. Die ALK habe über Jahre hinweg bei den Haushaltsberatungen Anträge auf Kürzungen eingebracht, 
die aber zu einem guten Teil an anderen Mehrheiten gescheitert seien, erläuterte Malter.
Mangelnder Sparwille in früheren Zeiten
Auch durch mangelnden Sparwillen in früheren Zeiten sei die Finanzlage der Stadt und ihrer Gesellschaften mit einem 
Schuldenberg von über 60 Millionen Euro so schlecht wie sie nun mal ist. Nach Auffassung der ALK ändere es wenig an der 
grundsätzlichen Lage, wenn hier und dort ein paar zehntausend Euro abgeknapst würden. Die Stadt müsse den Blick auf die 
wesentlichen Kostenfaktoren lenken. So sehe der Magistrat in seinem eigenen Haushaltssicherungskonzept einen der größten 
Einsparungseffekte bei einer Schließung des Kurbads mit jährlich 873.000 Euro. (12.8.2013)