Mit einem Antrag für die aktuelle Sitzungsrunde möchte die ALK erreichen, dass der Vorvertrag mit dem Organisator
des Halloween-Spektakels, das früher auf Burg Frankenstein stattfand, aufgelöst wird.
Bisher familienfreundliches Halloween auf der Burg Königstein
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Vom 18. Oktober bis 3. November, also an mindestens drei Wochenenden soll das Halloween-Spektakel laut „Königsteiner
Kalender 2024“ stattfinden. Mehrere tausend Besucher sollen mit Pendelbussen in die Innenstadt gebracht werden. Von dort
sollen sie zu Fuß auf die Burg gehen. Das Spektakel soll dort bis Mitternacht andauern. Bis die Menschenmassen ihren Weg
zurück zu den Bussen gefunden haben, wird es in Königstein keine Nachtruhe geben. Ungeklärt ist auch, wo die Autos der
Besucher parken sollen und wie die Busrouten sind.
„Diese Veranstaltung passt nicht zu unserer Kleinstadt“
„Diese Veranstaltung passt nicht zu unserer Kleinstadt“, so ALK-Bürgermeisterkandidatin Nadja Majchrzak. „Das Halloween,
das wir bisher auf der Burg hatten, war auf Familien ausgerichtet. Die neue Veranstaltung richtet sich primär an Erwachsene
und werbe mit „echtem“ Horror. Der Aufwand für die Stadt würde immens sein.“
Der Betrag, den Königstein für die Verpachtung der Burg bekäme, werde bei Weitem nicht die Kosten für die Stadtreinigung,
zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und den damit verbundenen Verwaltungsaufwand decken.
Einhellig gegen das Event
Den für fünf Jahre abgeschlossenen Vorvertrag hatten Rathauschef Leonhard Helm (CDU) und Erster Stadtrat Jörg Pöschl (CDU)
im Alleingang unterzeichnet, ohne vorher den Magistrat oder die Stadtverordnetenversammlung einzubinden. Als der Vorgang bekannt
wurde, sorgte er fraktionsübergreifend für Unverständnis.
Alle vier Kandidatinnen und Kandidaten für das Bürgermeisteramt hatten sich öffentlich gegen das Spektakel ausgesprochen (*).
Nun wolle die ALK als größte Fraktion im Königsteiner Parlament den Worten auch Taten folgen lassen und hofft, dass der Antrag
eine Mehrheit findet.
Je länger mit der Vertragsauflösung gewartet werde, desto höher könnten potentielle Schadensersatzforderungen ausfallen.
Burgsanierung statt Gruselkabinett
2024 soll endlich mit umfassenden Sanierungsarbeiten an Königsteins Wahrzeichen begonnen werden. Dass ein Halloween-Spektakel
in diesen Dimensionen ohne Schäden an den historischen Gemäuern vonstattengehe, sei schwer vorstellbar, so Majchrzak. Es gebe
weitaus bessere Events für die Burg, wie ein Open-Air-Kino im Sommer oder Kulturveranstaltungen, wie es sie früher dort gab.
(31.1.2024)
(*) Bericht in der Taunus-Zeitung vom 25. Januar 2024 von der Bürgermeisterkandidaten-Podiumsdiskussion der Taunus-Zeitung am 19. Januar:
"Klares Nein zum Halloween-Spektakel auf der Burg
- Einig waren sich die Kandidaten beim geplanten Halloween-Spektakel, derzeit das 'Grusel-Thema' in Königstein. Unisono lehnt das
Quartett den Umzug des Festivals von der Burg Frankenstein auf die Königsteiner Burg ab."
Nachtrag vom 1.2.2024: FDP-Änderungsantrag im Haupt- und Finanzausschuss
Nach einen Änderungsantrag der FDP wird von FDP und ALK gemeinsam dieser neue Antragstext formuliert:
Der Magistrat wird beauftragt, durch die Einholung einer qualifizierten juristischen Begutachtung – möglichst bis zur nächsten
Stadtverordnetenversammlung am 15.02.2024 – zu prüfen, ob der Vorvertrag mit der Halloween Veranstaltung GmbH aufgelöst werden kann
und ggf. zu welchen Bedingungen. Sollte dies rechtlich nicht möglich sein, ist zu prüfen, mit welchen Schadensersatzansprüchen die
Stadt Königstein im Falle eines Vertragsbruchs zu rechnen hätte. Abhängig vom Prüfungsergebnis wird angestrebt, den Vorvertrag aufzulösen.
Abstimmungsergebnis: 11 Ja, 0 Nein, 0 Enthaltung(en)
Nachtrag vom 15.2.2024: Lobby-Veranstaltung vor Sitzung der Stadtverordneten
Nahtlos vor der Stadtverordnetenversammlung hatte der Veranstalter fast 30 Minuten Zeit für das Halloween-Spektakel zu werben.
Fragen von vielen anwesenden Bürgern hat Bürgermeister Helm (CDU) nicht zugelassen. Die Stadtverordnetenversammlung vertagt daraufhin
die Entscheidung. Es gibt eine Bürgerversammlung am 1. März 2024.
Nachtrag vom 1.3.2024: Magistrat empfiehlt Vertragsauflösung
Bürgermeister Helm (CDU) teilt auf der Bürgerversammlung mit, dass der Magistrat mehrheitlich eine Auflösung des Vorvertrags zum
Halloween-Spektakel empfiehlt.
28. März 2024
ALK verwundert über Parteien-Kehrtwende zum Halloween-Spektabel
Alle Bürgermeisterkandidaten hatten sich auf den Podiumsdiskussionen im Januar gegen ein Halloween-Spektabel auf
der Königsteiner Burg ausgesprochen, wie zuvor die SPD in einer Pressemitteilung. In der Stadtverordnetenversammlung
am 21. März 2024 machten CDU, FDP und SPD eine Kehrtwende und unterstützten das Vorhaben bzw. einen entsprechenden Antrag der
Grünen, für ein Jahr die Veranstaltung zuzulassen. mehr...