Seit fast 15 Jahren steht die Umgestaltung der Königsteiner Innenstadt auf der Tagesordnung. Definitive und konkrete
Umsetzungsbeschlüsse der Stadtverordnetenversammlung gibt es dazu allerdings noch nicht. Durch Zufall stieß die ALK nun auf der Internetseite
ausschreibungen-deutschland.de auf zwei
Ausschreibungen der Königsteiner Stadtverwaltung zur Innenstadtgestaltung aus dem Spätsommer 2020. Eine Vorgehensweise der Verwaltung,
die die ALK auf schärfste kritisiere, so der ALK-Bauexperte Günther Ostermann.
Die Planer äußerten sich überwiegend skeptisch zu dieser vom Magistrat bevorzugten Variante
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Zwar habe Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) 2018 nach Entwürfen von 2009 und 2016 eine weitere, „neue“
Innenstadtplanung präsentiert, die in allen städtischen Gremien diskutiert wurde. Im Juni 2020 seien dann
im Bau- und Umweltausschuss die Ergebnisse einer Verkehrsuntersuchung und Vorplanung durch ein Planungsbüro
vorgestellt worden. Die Planer äußerten sich überwiegend skeptisch zu den Umgestaltungen, insbesondere die
von Helm vehement vertretene Drehung des Busverkehr bewerteten sie kritisch. Aber Beschlüsse, auf deren
Grundlage die Verwaltung Ausschreibungen veröffentlichen könne, seien nicht getroffen worden.
Beschlossen, die Gremien an weiteren Planungsschritten zu beteiligen
Im November 2020 berieten die Gremien die im Sommer vorgestellten Planungen. Mehrheitlich forderten die
Stadtverordneten eine Testphase zur Umkehrung der Omnibusfahrtrichtung oder den alternativen Einsatz eines
Simulationsprogrammes. Diese Testphase sollte außerhalb der Schulferien stattfinden und mit einer
qualifizierten Dokumentation begleitet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten den Gremien vorgelegt
werden. In einem weiteren Beschluss wurde der Magistrat gebeten, die Gremien an den weiteren Planungsschritten
für die Innenstadt teilnehmen zu lassen.
Überraschend, dass zum Thema Innenstadt ausgeschrieben worden sei
Umso überraschender sei nun, dass auf der oben genannten Internetseite diverse Projekte zum Thema Innenstadt
ausgeschrieben worden seien. Diese Ausschreibungen seien bereits im August und September 2020, also vor den
Beratungen und Beschlussfassungen des Stadtparlaments erfolgt. Somit seien auch die Beschlüsse der Stadtverordneten
vom November 2020 nicht berücksichtigt worden.
Legislative darf nicht übergangen werden
Zwar seien im Haushalt Mittel für eine Ausführungsplanung zur Neugestaltung des Parkplatzes Stadtmitte mit
neuem "ZOB" (Zentraler Omnibus-Bahnhof) bereitgestellt worden, dennoch sei die Verwaltungsspitze nicht ermächtigt,
ein Ingenieurbüro zu beauftragen, ohne auf die Beschlüsse des Stadtparlaments einzugehen. Es dürfe nicht sein,
dass der Bürgermeister durch eine zu frühe Ausschreibung die Legislative übergehe und damit wichtige Elemente und
Erkenntnisse aus der beschlossenen Testphase nicht einfließen könnten, so Ostermann.
ALK möchte die Konrad-Adenauer-Anlage aufwerten
Auch die ALK möchte die Konrad-Adenauer-Anlage aufwerten. Die ersten öffentlich diskutierten Pläne nahm
die ALK 2009 zum Anlass, ein eigenes Konzept zu entwickeln. Die darin enthaltende Öffnung der Adelheidstraße in
beide Richtungen wurde später umgesetzt. Doch die geplante Verkehrsdrehung und ein Parkdeck genau gegenüber der
Stadtgalerie-Tiefgarage bilden nach Auffassung der ALK keinen Mehrwert für die Anlage. Daher werde die ALK diese
beiden angedachten Neuerungen nicht unterstützen.
(9.3.2021)