ALK: Vorstand im Amt bestätigt

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat ihren Vorstand wiedergewählt. Auf der Jahreshauptversammlung am 9. November 1999 wurden der Vorsitzende Robert Rohr, die stellvertretende Vorsitzende Karin Grimm, Kassiererin Heide Bickel und Beisitzer Jürgen Berthold einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand sind Bärbel Kollmann und Dr. Manfred Brill. Zu Kassenprüfern wurden Andreas Colloseus und Professor Michael Peppel bestimmt. Die unabhängige Wählergemeinschaft konnte sich bei 50 Teilnehmern über einen guten Besuch freuen.

In seinem Rechenschaftsbericht hob Rohr die Bedeutung der unabhängigen Wählergemeinschaft für Königstein hervor. Sie sei notwendig und unverzichtbar für diese Stadt. Die ALK sei eine Gruppierung, die weit und breit ihresgleichen suche: Auch 19 Jahre nach ihrer Gründung seien die Schwerpunkte weiterhin Umweltschutz, Bürgerinformation und sparsame Haushaltsführung. Die aktiven Mitglieder seien unabhängig, ihnen gehe es allein um die Sache. Sie wollten dazu beitragen, dass das Stadtbild nicht weiter verschandelt werde. Königstein dürfe keine austauschbare Stadt mit einem Gesicht wie hundert andere werden, sagte Rohr. Deshalb wolle die ALK die Stärken Königsteins stärken, einer Stadt im Grünen mit viel Grün in der Stadt. Die Aktiven der ALK seien in dieser Stadt verwurzelt und wollten weiter hier leben. Sie seien nicht auf der Durchreise. Deshalb versuchten sie in den politischen Gremien, die Stadt mitzugestalten. Rohr erklärte, "es geht vor allem darum, das Positive zu erhalten, damit Königstein auch noch für unsere Kinder lebenswert ist."

In ihrem Bericht wies die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter auf die Erfolge der Wählergemeinschaft hin. Selbst die Aktiven vergäßen gelegentlich, was alles schon erreicht worden sei. Als Beispiele nannte sie den Bebauungsplan zum Schutz des Areals rund um die Villa Andreae, eine Verbesserung der Öffnungszeiten der städtischen Verwaltung und die Ausschreibung von städtischen Grundstücken. Durch eine von der ALK angeregte Ausschreibung hatte die Stadt ein im sechsstelligen Bereich besseres Ergebnis erzielt als bei dem ursprünglich geplanten direkten Verkauf an einen Interessenten. Vor allem aber bei der Debatte um die Innenstadt habe die ALK als Frühwarnsystem funktioniert. Ähnlich wie bei der einst geplanten Bangert-Bebauung sei die Stadt durch den Aufschrei der Bevölkerung vor einer Katastrophe verschont worden.

Die Debatte über die abgespeckten Pläne des Magistrats zur Neugestaltung der Innenstadt bildete auch den Schwerpunkt der ALK-Versammlung. Zunächst hatten die beiden Architekturstudenten Jochen Bickel und Harald Schwieder mit zwei Overhead-Projektoren eindrucksvoll die Auswirkungen der geplanten Bebauung veranschaulicht. Die eigenständige Qualität der Adenauer-Anlage werde durch eine zu intensive Bebauung auf dem ehemaligen Minigolf-Gelände erheblich beeinträchtigt. Das Gebäude springe dem Betrachter als Keil ins Auge, Blickachsen würden beeinträchtigt. Kritikpunkt war auch, daß nicht die geplante Stadthalle sondern der Einkaufsmarkt der Stadt zugewandt sein solle.

In der anschließenden Diskussion war die Kritik einhellig: Das ehemalige Minigolf-Grundstück werde viel zu intensiv bebaut, es drohe eine Kaninchenstall-Bauweise. Im Hinblick auf die gemeinsam vorgesehene Unterbringung von Großmarkt, Stadthalle, Tiefgarage und Gaststätte meinte der ALK-Stadtverordnete Berthold Malter, der Magistrat präsentiere mit seinem Vorschlag die vermeintlich eierlegende Wollmilchsau. Ein anderer Teilnehmer äußerte sich erschüttert darüber, dass "in Königstein so viel geplant wird, was sich hinterher als Blödsinn herausstellt." Ein weiterer Diskussionsteilnehmer sprach die Finanzierung des Projekts an und sagte, erfahrungsgemäß würden in Königstein bei städtischen Projekten die veranschlagten Kosten meist überschritten. Infrage gestellt wurde, ob eine weitere städtische Gaststätte in der Königsteiner Innenstadt sinnvoll sei, ob es für die Stadthalle keinen besseren Standort gebe und ob bei der vorgesehenen Größe der Stadthalle der Nutzen in einem richtigen Verhältnis zu den Kosten stehe. Es wurde auch thematisiert, ob es nicht reiche, einen großen Veranstaltungsraum zu schaffen.

Im Hinblick auf den Standort eines Lebensmittelgroßmarktes erinnerte die ALK-Fraktionsvorsitzende Hedwig Schlachter an das ALK-Konzept. Darin ist eine Ansiedlung des Großmarktes in der Nähe des Kreisels vorgesehen, um die Innenstadt vom Verkehr zu entlasten.

Ein weiterer Schwerpunkt der Debatte war der Abgang des Bürgermeisters.

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