ALK will KAA vor großer Rodung bewahren

Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat davor gewarnt, durch eine vorschnelle größere Fällaktion das Gesicht der Konrad-Adenauer-Anlage negativ zu verändern. Keinesfalls dürfe im Vorgriff einer sinnvollen Verschönerung der Anlage das „Kind mit dem Bade“ ausgeschüttet werden, erklärte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus. Allerdings sei es sinnvoll, schon jetzt die alte Klostermauer freizustellen und die unmittelbar benachbarten Koniferen zu entfernen. Das habe die unabhängige Wählergemeinschaft bereits vor Jahresfrist nach einer Begehung der Anlage erklärt.

Mit dem im Juni verabschiedeten CDU-Antrag hat das Stadtparlament beschlossen, „die Koniferenbüsche“ der Konrad-Adenauer-Anlage zu beseitigen.

Vorsicht sei aber bei weiteren Fällungen geboten. Der im Juni im Stadtparlament verabschiedete CDU-Antrag sei keinesfalls ein Freibrief für umfangreiche Fällaktionen in der Anlage, unterstrich der Stadtverordnete. Das Stadtparlament habe zwar beschlossen, „die Koniferenbüsche“ zu beseitigen. Doch da fange bereits die Problematik an, da der Begriff Koniferenbüsche unterschiedlich weit ausgelegt werden könne. Unter den Begriff Konifere = Zapfenträger fielen eigentlich sämtliche Nadelhölzer, also auch Eiben. Aber einen totalen Kahlschlag in der Konrad-Adenauer-Anlage hätten sicherlich auch etliche Unterstützer des CDU-Antrags nicht im Sinn gehabt. So sei beispielsweise die Reihe der Eibenbüsche oberhalb des kleinen Parkplatzes ein sinnvoller Sichtschutz, hob Colloseus hervor. Fälle man diese, sehe man nur noch mehr Autos von der Anlage aus.

Bei einer Begehung am Dienstag dieser Woche sprach sich die ALK-Fraktion dafür aus, auch einige wenige weitere Gehölze zu entfernen, um den Charakter der Anlage zu verbessern. Nach Ansicht der ALK wäre es aber vernünftig, mit größeren Veränderungen im Bewuchs der Anlage zu warten, bis das in der Diskussion befindliche Konzept für die Konrad-Adenauer-Anlage vom Stadtparlament beschlossen sei. Keinesfalls dürften durch eine größere Fällaktion unumkehrbare Fakten in der Anlage geschaffen werden. Der dritte Schritt dürfe keinesfalls vor dem ersten gemacht werden, betonte Colloseus. Zu ungut sei zudem noch die Aktion des früheren CDU-Bürgermeisters Fricke in Erinnerung, der quasi über Nacht und ohne Beschluss von Magistrat oder Stadtparlament die Eibenhecken um die Sitzbänke hatte bis auf den Boden rasieren lassen.

Die ALK erinnerte stattdessen an die längst überfällige Umsetzung eines Parlamentsbeschlusses aus dem Jahr 2004, die Rosenrabatten wieder herzustellen. Hinsichtlich der gesamten Anlage sehe sich die Wählergemeinschaft mit ihrem Wunsch nach behutsamen Verbesserungen durch eine vor Kurzem in der Presse veröffentlichte Umfrage bestärkt. Fast alle Befragten hätten sich grundsätzlich sehr positiv zu der Anlage geäußert.

Die unabhängige Wählergemeinschaft appellierte an Bürgermeister Helm, vor größeren Eingriffen in den Bewuchs der Anlage eine Ortsbesichtigung gemeinsam mit dem Bauausschuss des Stadtparlaments vorzunehmen. Dies habe auch der Ausschuss auf seiner jüngsten Sitzung des Stadtparlaments empfohlen.

Im Hinblick auf das Erscheinungsbild der Anlage, das häufig durch verstellte Bänke und Müll beeinträchtigt sei, empfahl Colloseus, in den Dienstplan des Bauhofs für den frühen Morgen einen Rundgang durch die Anlagen aufzunehmen. Mittelfristig sollten in den Anlagen festverankerte Sitzbänke aufgestellt werden. (12.8.2008)

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