Die ALK hat sich dagegen ausgesprochen, am Königsteiner Ortsausgang
Richtung Ruppertshain 45 neue Parkplätze einzurichten. Wo einst am oberen Bangert das kleine Sanatorium Küchler stand, habe
sich in den vergangenen Jahrzehnten das KTC immer weiter ausgedehnt, obwohl nach dem Willen der Bevölkerung der Bangert von
einer weiteren Bebauung freigehalten werden sollte, erinnerte die unabhängige Wählergemeinschaft.
Wo einst am oberen Bangert das kleine Sanatorium Küchler stand,
hat sich in den vergangenen Jahrzehnten das KTC immer weiter ausgedehnt
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Die neuen Parkplätze würden auf dem KTC-Gelände in unmittelbarer Nähe eines geschützten FFH-Gebiets angelegt, kritisierte
die ALK-Stadtverordnete Karin Grimm. Hierfür seien bereits etliche Bäume und eine Hecke gerodet worden. Geplant sei, die
neuen Parkplätze entlang des bestehenden Wiesenweges zu bauen. Folgen seien unter anderem die Versiegelung des Feldwegs
sowie Autoverkehr am Rand des FFH-Gebiets.
Erweiterungen ohne Nachweis ausreichender Parkplätze
Das Kommunikations- und Tagungscenter (KTC) der früheren Dresdner Bank, das sich mit Bauten und Park auf einer Fläche von
gut 14.000 Quadratmetern erstreckt, ist laut seinem Internetauftritt zunehmend auch Hotelbetrieb. Laut eigenen Angaben
verfügt es über 218 Gästezimmer und 168 Parkplätze.
Fraglich sei, wieso das KTC immer wieder erweitert und umgebaut werden durfte, ohne dass gleichzeitig eine für die
erweiterte Nutzung ausreichende Zahl an Parkplätzen nachgewiesen werden musste, so Grimm.
Sinnvoll wäre, den Fußweg entlang des Ölmühlwegs weiterzuführen
Nach Ansicht der Wählergemeinschaft könnten bei Veranstaltungen mit größerem Besucherandrang auch der Parkplatz am
Viktoriaweg genutzt werden. Sinnvoll wäre, den Fußweg entlang des Ölmühlwegs, der bislang nur bis zum Bangertweg verläuft,
bis zum KTC weiterzuführen.
Protest gegen Bangert-Bebauung hatte mit zur Gründung der ALK geführt
In den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts war geplant, den Bangert
zwischen der Straße nach Ruppertshain und Schneidhain an die seinerzeit noch bestehende Hoechst AG zu verkaufen. Im oberen
Teil der 175.000 Quadratmeter großen Wiesenfläche sollten oberhalb des Bangertwegs 136 Villen sowie 30 zwei- bis
dreigeschossige Häuser gebaut werden. Für den unteren Teil waren in verdichteter Bebauung größere Mehrfamilienhäuser geplant.
Insgesamt sollten rund 2.300 neue Einwohner dort angesiedelt werden.
Gegen die Bebauung der heute ökologisch streng geschützten Wiesenfläche (FFH-Gebiet) und die Schaffung einer
„Splittersiedlung“ hatten seinerzeit zahlreiche Königsteiner protestiert. Dieser Protest hatte mit zur Gründung der
unabhängigen Wählergemeinschaft ALK geführt, die 1981 mit 22 Prozent erstmals in das Königsteiner Stadtparlament gewählt
wurde. Es sollte dann noch viele Jahre dauern, bis die Bangert-Bebauung endgültig vom Tisch war. Die Hoechst AG hatte der
Stadt Königstein bereits 6,5 Millionen D-Mark überwiesen, ein Betrag in gleicher Höhe sollte nach Rechtskraft des
Bebauungsplans folgen. Von der ersten Rate hatte die Stadt Königstein neue Grundstücke wie den Burgberg gekauft. (18.9.2012)