Die unabhängige Wählergemeinschaft ALK hat in der Auseinandersetzung
um eine erweiterte Bürgerbeteiligung beim Baugebiet
Kaltenborn III die Vorhaltungen der FDP als unzutreffend zurückgewiesen.
Auch starke Worte änderten nichts an der Tatsache, dass die FDP zunächst in der Presse eindrucksvoll eine
Bürgerversammlung zum neuen Baugebiet Kaltenborn III gefordert und diesen Antrag später im zuständigen Ausschuss gar nicht
gestellt habe, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter. Daran ändere auch der Umstand nichts, dass sich
die FDP mit einer entsprechenden Zusage des Bürgermeisters zufrieden gegeben und demzufolge auf einen Antrag verzichtet
habe.
Zuerst die Meinung der Bürger hören
Sinn mache eine Bürgerversammlung allemal, vor allem dann, wenn entsprechend der ALK-Forderung, aber von der FDP
abgelehnt, das Bebauungsplanverfahren bis zur Veranstaltung und Auswertung einer Bürgerversammlung angehalten worden wäre.
Dann hätten von Bürgern vorgetragene schwerwiegende Bedenken und hilfreiche Anregungen problemlos bei den Planungen
berücksichtigt werden können. Ziel der Veranstaltung hätte es sein sollen, zuerst die Meinung der Bürger zu hören und dann
mit den Planungen zu beginnen und nicht die Bürger lediglich über bereits erfolgte Planungen zu informieren.
Frage des Geschmacks und des Stils
Die ALK habe keine "wahrheitswidrigen" oder "unwahren Behauptungen" aufgestellt, unterstrich Schlachter. Sie forderte die
FDP auf, solche haltlosen Unterstellungen zu unterlassen. Ob die FDP in der Öffentlichkeit Äußerungen einer anderen
politischen Gruppierung als "Märchen" verunglimpfe, sei dagegen eher eine Frage des Geschmacks und des Stils des
FDP-Fraktionsvorsitzenden Klaus-Michael Otto. Und es sei auch eine Stilfrage, ob die FDP einer anderen Fraktion kaum
verhohlen eine "neue Verhärtung der Fronten" in Aussicht stelle, falls diese sich nicht entsprechend den FDP-Vorstellungen
verhalte.
Zudem betonte Schlachter im Hinblick auf Ottos Klassifizierung der ALK als "politischen Wettbewerber", dass dies nicht
der Fall sei. Die tatsächlichen "politischen Wettbewerber" der FDP seien CDU, SPD, Grüne, Piraten und AFD, mit denen sich
die FDP im Wettbewerb um die Stimmen der Königsteiner bei der Bundes- und Landtagswahl am 22. September befinde.
Die ALK könne verstehen, dass die FDP über das verwendete ironische Bild von der "Rolle rückwärts" nicht erfreut sei.
Doch ebenso wenig hätte die Partei wohl ihre Freude an dem Bild vom Tiger gehabt, der als Raubtier lossprang und als
Bettvorleger landete. (6.5.2013)