Die Bebauung der sogenannten Messer-Wiesen (Hardtberg) ist etwas ins Stocken geraten, nachdem in der jüngsten
Sitzung des Stadtparlaments zwei Vorlagen zu diesem Thema von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) zurückgezogen wurden.
Dieser Maßnahme waren kritische Anmerkungen aus den Reihen von FDP, SPD und Grünen vorangegangen.
Geplanter Kindergartenstandort auf dem Hardtberg an der vielbefahrenen B 8
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Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) begrüßt und unterstützt die Initiative von SPD und Grünen,
schon jetzt nach einem Ersatzstandort für den in der Kernstadt seit Jahren dringend benötigten Kindergarten zu suchen.
Sinnvoll sei ein Plan B, falls die Vereinbarungen mit dem Grundstückseigentümer zu sehr zu Lasten der Stadt Königstein
gingen, pflichtete die ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak den beiden Parteien bei. Es müsse unbedingt vermieden
werden, dass die Stadt erpressbar werde und die Stadt im Falle eines Scheiterns mit leeren Händen dastehe. Das wäre
eine weitere Enttäuschung für Eltern und Erzieherinnen.
Und etwas Tempo sei bei der Suche geboten, schließlich stehe das Thema Kindergarten für die Kernstadt bereits seit zehn
Jahren auf der Tagesordnung, so Majchrzak. Als mögliche Standorte brachte sie das unlängst erworbene Biesten-Grundstück
neben dem Kurbad, das Gelände der Neuapostolischen Kirche an der Schneidhainer Straße nebst städtischem Nachbargrundstück,
sowie den derzeitigen Standort des Kindergartens in Gespräch. Für die Eppsteiner Straße gebe es bereits sogar Planungen von
Architekten.
ALK favorisieret Grundstück an der Schneidhainer Straße
Die ALK würde es favorisieren, das rund 2.000 Quadratmeter große Grundstück an der Schneidhainer Straße, das
ab 2020 bebaut werden könnte, für einen Hort in der Nähe zur Grundschule mit fünf Gruppen zu nutzen. Ein neuer Kindergarten
samt U3-Gruppen solle auf dem Gelände des alten Kindergartens an der Eppsteiner Straße errichtet werden, was allerdings
eine zeitweise Unterbringung in Containern zur Folge habe. Dies sei zwar keine Ideallösung, so Majchrzak, bei dieser Variante
habe die Stadt Königstein die Neuregelung ihrer Kinderbetreuung auf eigenen Grundstücken allerdings selbst in der Hand.
Das Hickhack um einen Kindergarten auf dem Hardtberg (Messer-Wiesen) an der vielbefahrenen B 8 dauere nun schon viel zu
lange. Es zeige sich immer mehr, dass der vom Grundstückseigentümer selbst vorgeschlagene Standort eines Kindergartens auf
den Messer-Wiesen die Notsituation der Stadt kühl kalkuliert ausgenutzt habe, um im Gegenzug ein
lukratives Baugebiet für Wohnhäuser zu erhalten, für das es bis dahin keine
politische Mehrheit gegeben habe.
Städtebaulicher Vertrag strotzt von vielen Festsetzungen zum Nachteil der Stadt
Die Worte, mit denen SPD und Grüne in ihrem Antrag die Prüfung eines Alternativstandorts begründen, seien keine Kritik,
sondern eine sachkundige Analyse der seit vielen Monaten unbefriedigenden Situation. Der mit den diversen Firmen der
Grundstückseigentümer und diesen selbst ausgehandelte „Städtebauliche Vertrag“ strotze von derart vielen Festsetzungen zum
Nachteil der Stadt Königstein, dass es in allen Fraktionen des Stadtparlaments kritische Worte gegeben habe. Die Stadt
Königstein solle im Gespräch mit den Grundeigentümern eine deutliche Verbesserung der Bestimmungen anstreben, so Majchrzak.
Zeitgleich sollte sich die Stadt aber auch einem „Alles-oder-nichts-Diktat“ der Eigentümer durch einen Plan B und einen
geeigneten eigenen Standort für den Kindergarten entziehen.
Geplante Eröffnung des Kindergartens immer wieder nach hinten verschoben
Nachdem die Stadtverordneten über Jahre hinweg erlebt hätten, wie sich die geplante Eröffnung des Kindergartens immer
wieder nach hinten verschoben habe (zuletzt auf das zweite Halbjahr 2020) dürften sich die Verantwortlichen jetzt nicht
von einem halben Jahr mehr bei einer städtischen Lösung abschrecken lassen, so die ALK. Zumal es bei dem von der Stadt
zuletzt genannten Termin nach allen leidvollen Königsteiner Termin-Erfahrungen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht
bleiben werde.
(4.7.2018)