Die ALK hat Verständnis für die von Eltern vorgebrachte Kritik an der geplanten Steigerung der Kindergartengebühren.
Eine Erhöhung für den Regelplatz im städtischen Kindergarten Eppsteiner Straße um 39 Prozent von bislang 110 auf 153 Euro
sei einfach zu happig, erklärte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak.
Nach dem Vorschlag, den der Magistrat jüngst in der Sitzung des Ausschusses für Jugend-, Kultur- und
Sozialangelegenheiten vorlegte, sollen die Gebühren für Kindergarten und Hort in zwei Stufen auf einen Anteil der Eltern von
40 Prozent an den Betriebskosten angehoben werden. Während der erste Anhebungsschritt für den Januar 2013 geplant ist, soll
der nächste im August 2014 erfolgen.
Nach diesen Vorstellungen sollen für den Kindergarten Königstein die monatlichen Elternbeiträge für den erweiterten Platz
um 27,5 Prozent auf 195 Euro (bislang 145 Euro) und für den Ganztagsplatz um 27 Prozent auf 250 Euro (bisher 196 Euro)
steigen.
Für einen Platz im Hort bis 18 Uhr sollen Eltern in der zweiten Stufe künftig mit 211 Euro 30 Prozent mehr als die
derzeitigen 162 Euro bezahlen.
Bürgermeister Leonhard Helm begründet die Erhöhung u.a. damit, dass nach neun Jahren stabiler Gebühren eine Anpassung an
die gestiegenen Betriebskosten erfolgen müsse. Allerdings sollen nach seiner Rechnung nicht nur die gestiegenen
Betriebskosten ausgeglichen werden, sondern zugleich sollen die Eltern auch noch einen höheren Anteil an den Betriebskosten
übernehmen, kritisierte die ALK-Stadtverordnete.
Magistrat will Elternanteil von 33,3 % auf 40 % steigern
Bislang war angestrebt, dass die Eltern ein Drittel der Betriebskosten tragen, nach dem Willen des Magistrats soll der
Elternanteil ab Januar auf 37,5 Prozent und ab August 2014 auf 40 Prozent gesteigert werden.
Im Prinzip wolle die ALK aus familienpolitischen Gründen die Kindergartengebühren eher abschaffen, wie dies in anderen
Städten der Fall sei, unterstrich Majchrzak. Dies sei jedoch angesichts der schlechten Finanzlage der Stadt Königstein
allenfalls mittelfristig zu verwirklichen. So favorisiere die unabhängige Wählergemeinschaft eher, die Gebühren stabil zu
erhalten, um Königstein als familienfreundliche Stadt weiter zu positionieren. Dass die Gebühren in den vergangenen Jahren
nicht erhöht wurden, habe auch daran gelegen, dass sich die Mehrheit des Stadtparlaments bewusst für diese
familienfreundliche Gebührengestaltung entschieden habe.
Zwar habe sich die finanzielle Situation der Stadt in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert. Allerdings habe sich
angesichts der Preis- und Kostenentwicklung auch die finanzielle Situation vieler Familien verschlechtert, die
beispielsweise höhere Energiepreise, aber auch eine höhere Grundsteuer zahlen müssten.
Die ALK bedauerte, dass eine von Bürgermeister Helm vorgeschlagene Arbeitsgruppe der Fraktionen zur Frage der
Kindergartengebühren nach Absagen von CDU, FDP und SPD nicht zustande gekommen sei. In dieser Arbeitsgruppe wäre es
vielleicht möglich gewesen, eine gemeinsame Lösung der Gebührenfrage zu erarbeiten, meinte Majchrzak.
ALK für einheitliche Gebühr in städtischen Kindergärten
Froh sei die unabhängige Wählergemeinschaft aber darüber, dass die im Dezember des Vorjahres von CDU, FDP und SPD auf
Antrag der SPD beschlossene Anhebung der Elternbeiträge auf 50 Prozent offensichtlich vom Tisch sei. Im Hinblick auf die im
jüngsten Magistratsvorschlag aufgeführten unterschiedlichen Gebühren für die städtischen Kindergärten in Königstein und
Schneidhain betonte Majchrzak, dass die ALK für eine einheitliche Gebühr eintrete, zumindest in den städtischen
Einrichtungen sollte dies möglich sein. (15.10.2012)