Ein neuer Kindergarten für die Kernstadt Königstein entwickelt sich offen-
bar weiter zu einer
unendlichen Geschichte. Bei den Beratungen im Bauausschuss über den Bebauungsplan Hardtberg am
Ortseingang zwischen KVB-Klinik und Autohaus sei deutlich geworden, dass mit einer Eröffnung frühestens
im Frühjahr 2019 gerechnet werden kann, bedauerte der ALK-Stadtverordnete Günther Ostermann.
Gelände für einen Kindergartenneubau im Bebauungsplan Hardtberg
|
Damit würden Befürchtungen der ALK noch übertroffen. Die ALK hatte im Stadtparlament vergebens
darauf gedrungen, dass vor der Erteilung eines Baurechts für die geplanten Villen und Gewerbetriebe
in einem städtebaulichen Vertrag die Errichtung des versprochenen Kindergartens klar geregelt werde.
Laut Auskunft sei man im Hinblick auf einen solchen Vertrag auf gutem Weg mit dem Eigentümer.
Eine Offenlage des Bebauungsplans werde erst erfolgen, wenn der Vertrag in trockenen Tüchern sei.
Doch diese Tücher seien offenbar immer noch feucht, obwohl sie bildlich gesehen schon jahrelang an
der Leine hängen, meinte die ALK.
Satzungsbeschluss vielleicht im Frühjahr 2018
Auf Nachfragen von Stadtverordneten habe der Bürgermeister eingeräumt, dass ein Beschluss der
Satzung in diesem Jahr wohl nicht mehr in Sicht sei, vielleicht im Frühjahr 2018. Erst nach dem
Vorliegen von Planungs- und Baurecht könne der neue Kindergarten in Angriff genommen werden.
Die Bauzeit werde dann rund ein Jahr betragen, da der Bau eines Kindergartens viel aufwändiger
sei als ein privates Bauvorhaben.
Mehrere Generationen von Kindergarteneltern hatten vergebens gehofft
Damit verzögere sich die Zeit bis zum Bezug eines neuen Kindergartens weiter, bedauerte die
ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak. Mehrere Generationen von Kindergarteneltern hätten
vergebens auf schöne neue Räume für ihre Kinder gehofft. Die ALK hatte sich dafür eingesetzt,
den Kindergarten am bisherigen Standort neu zu errichten.
Verzögerung widerlegt Argument gegen Kinderzentrum
Auch den Bau eines Kinderzentrums mit Kindergarten und Hort am Forellenweg hatte die ALK ins
Gespräch gebracht. „Das würde zu lange dauern“ hieß es im Mai 2013 von Seiten des Bürgermeisters.
Die neuerliche zeitliche Verzögerung widerlege dieses Argument nachträglich, so Majchrzak.
Standort am Hardtberg ist alles andere als ideal
Der jetzt auserkorene Standort am Hardtberg sei alles andere als ideal. Kaum ein Kind werde
dorthin zu Fuß gebracht werden können. Außerdem werde in der morgendlichen Rushhour - durch das
Bringen von Kindern - der Verkehr im stark belasteten Kreisel und auf der viel befahrenen B 8
weiter erhöht.
Ablehnung von SPD und Grünen wäre konsequenter
Die Klagen von SPD und Grünen über den mit dem Baugebiet verbundenen Verlust von Streuobstwiesen
sowie die Abhängigkeit von einem Grundstückseigentümer bezeichnete die ALK als nachvollziehbar.
Konsequenter wäre natürlich, wenn die beiden Parteien bei ihrer jahrelangen Ablehnung des Baugebiets
geblieben wären und nicht die „Kröte“ einer Bebauung des Hardtbergs (Messerwiesen) hauptsächlich
wegen des Kindergartens geschluckt hätten.
Chance, einen günstigeren Standort zu finden
Ursprünglich habe der Grundeigentümer für die Stadt einen Kindergarten bauen wollen. Die Miete
sei bereits im Haushaltsplan einkalkuliert worden. Wenn es jetzt ohnehin zu einer deutlichen zeitlichen
Verzögerung des neuen Kindergartens bis 2019 komme, eröffne sich zugleich die Chance, einen anderen
und verkehrsgünstigeren Standort zu suchen und zu finden. (13.9.2017)