ALK zur Verfügbarkeit von Kindergartenplätzen (Antwort auf den KöWo-Artikel "Kindergartenplätze: Nicht am Bedarf vorbei planen")
Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat den Vorwurf von Bürgermeister Fricke zurückgewiesen, es würden unnötig Ängste bei den Eltern geschürt. ALK-Vorsitzender Robert Rohr sagte, es sei zwar richtig, dass irgendwann einmal jedes Kind, das einen Platz wolle, einen Kindergartenplatz in Königstein erhalte. Tatsache sei aber, dass für etliche Kinder mit deren drittem Geburtstag noch kein Platz zur Verfügung stehe. Vor allem berufstätige Eltern hätten dann Schwierigkeiten, die Zeit zu überbrücken. Rohr betonte, es gehe darum, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch städtische Maßnahmen zu unterstützen. Ärgerlich sei auch, wenn die Zusagen für einen Kindergartenplatz erst sehr spät kämen, so dass die Planung mancher Eltern in der Luft hänge. Rohr bezweifelte, ob in Königstein tatsächlich nur 85 Prozent der Eltern ihre Kinder in den Kindergarten schicken wollten. Hessenweit gebe es nach Angaben des Sozialministeriums bei den Kindergartenplätzen eine Quote von 96 Prozent. Zu der angesprochenen möglichen Einrichtung einer vierten Kindergartengruppe für den Kindergarten Schneidhain sagte der ALK-Sprecher, hierfür sei noch nicht einmal die Raumfrage geklärt. Im Haushalt stünden derzeit im Zusammenhang mit dem Kindergarten Schneidhain lediglich 5.500 Euro zum Erwerb "beweglicher Sachen" wie Geschirr oder Besteck. Außerdem sei der Bedarf in Schneidhain relativ gesehen am geringsten, da dort Kinder bereits mit fünf Jahren in die Schule gingen. In Schneidhain werde dagegen eher spekuliert, dass dort Plätze für Kinder aus anderen Stadtteilen eingerichtet werden sollten. Nach Ansicht der unabhängigen Wählergemeinschaft ALK sollten die Kindergartenplätze aber möglichst wohnortnah zur Verfügung gestellt werden und keine langen Fahrten anfielen. Als Wunschdenken bewertete der ALK-Vorsitzende die "Überlegung" (Fricke) sowie den CDU-Ortsbeirats-Antrag, mit dem privaten Bauträger des Neubaugebietes Mammolshöhe zu verhandeln, ob der Neubau eines Kindergartens oder einer Wohnung für eine Kindergartengruppe mit 25 Kindern dort mitgeplant werden könne. Zum einen bestätige die CDU damit die ALK-Feststellung, dass in Königstein Kindergartenplätze fehlten. Zum anderen sei fraglich, was die CDU-Hoffnung nähre, dass ein privater Investor anstatt einer gut verkäuflichen Eigentumswohnung lieber eine Wohnung als Kindergarten anbieten werde. Zumal ein Kindergarten möglicherweise den Verkaufswert nahegelegener Häuser und Wohnungen nicht gerade steigern werde. Robert Rohr erinnerte die CDU auch daran, dass gerade erst ein ähnlicher Wunsch geplatzt sei: Beim Verkauf des Rathauses Hauptstraße 15 seien die Stadtverordneten davon ausgegangen, dass der private Investor dort Geschäfte und ein gastronomisches Angebot zur Belebung des geplanten Stadtplatzes unterbringen werde. Inzwischen sei diese Hoffnung aber zerstoben - der neue Grundstücksbesitzer habe mit Zustimmung des Bürgermeisters seinen Plan geändert - wozu er das Recht habe. Statt Läden und Gastronomie werden auf dem ehemals städtischen Grundstück nun eine Bank und Büros eingerichtet. Auch in diesem Fall habe das Hoffen und Wünschen nichts genutzt, sagte Rohr. (2.4.2002) |
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