Verzögerung oder Aus für B-8-Umbau? Nach Einschätzung der Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) liegen die Pläne für den Umbau des Kreisels und für die Verbesserung des Verkehrsflusses auf der bestehenden Bundesstraße 8 derzeit auf Eis. Die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter erklärte, es deute sich eine Rolle rückwärts zur alten CDU-Politik an, die Verkehrsverhältnisse auf der bestehenden B 8 so schlecht bestehen zu lassen, wie sie sind, um dadurch den Druck für den Bau einer acht Kilometer langen Umgehungsstraße westlich der Stadt zu erhöhen. Dr. Schlachter bedauerte, dass möglicherweise die Chance vertan werde, durch Maßnahmen auf der bestehenden B 8 in naher Zukunft eine echte Verbesserung der Verkehrssituation zu erreichen.
Auf der Bürgerversammlung zur Umgestaltung der Innenstadt Mitte Januar hatte 1. Stadtrat Dehler den Umbau der bestehenden B 8 mit der Umgestaltung der Kreuzung Adelheidstraße noch als Voraussetzung für die Anbindung der geplanten Tiefgarage unter der Aldi-Stadthalle genannt. Ein Brief des zuständigen Amtes für Straßen- und Verkehrswesen deutet nun aber darauf hin, dass möglicherweise nicht alles so geht, wie dies von der Stadt Königstein erhofft wird. In dem Brief an einen Königsteiner Bürger schrieb das Amt Anfang Januar, "die zunächst ... vorgesehene Aufteilung der Ausbaumaßnahme mit Vorziehen der Verkehrsknotenpunkte nördlich des Kreisels wäre insofern schon sinnvoll gewesen, wenn auch natürlich der Kreisel in seiner heutigen Form das größte Verkehrsproblem ausmacht." Und weiter heißt es in dem Schreiben, dass seit der öffentlichen Vorstellung des ersten Lösungsvorschlages für den Kreisel die Planungen und Überlegungen ständig weitergeführt wurden. Dies habe inzwischen zur einer Fülle weiterer Erkenntnisse geführt. Mit der Stadt Königstein, so das Straßenamt, sollten deshalb in enger Abstimmung alle Gesichtspunkte nochmals überprüft werden. Ziel sei, endgültig eine optimale Problemlösung zu finden. Hierzu erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter, die Formulierungen ließen darauf schließen, dass an den alten Umbau-Plänen nicht mehr festgehalten werde. Bis wann welche neuen Pläne auf den Tisch gelegt würden, sei offen. Auf jeden Fall sei der vom 1. Stadtrat Dehler angegebene Zeitplan, der bereits für das laufende Jahr den Umbau der Kreuzung Adelheidstraße angekündigt hatte, nicht mehr zu verwirklichen. Und wenn der Umbau dieser Kreuzung tatsächlich die Voraussetzung für die neue Tiefgarage sei, so stehe deren Bau und damit die Umgestaltung der Innenstadt wieder in den Sternen. In seinem Schreiben hatte das Straßenamt außerdem betont, dass das oberste Ziel einer Lösung die Verträglichkeit jeder Art des Straßenbaus mit der angrenzenden Bebauung und Nutzung sei. Deshalb sei ein behutsamer Ausbau der Ortsdurchfahrt unter Beibehaltung der wesentlichen Elemente beabsichtigt. Diese Aussage, so die ALK-Fraktionsvorsitzende, klinge nicht mehr nach dem großen Umbau und der ursprünglich beabsichtigten Umwandlung des Kreisels. Alles in allem scheine sich das Amt von wirklichen Veränderungen der bestehenden Strecke, die tatsächlich eine Verbesserung des Verkehrsflusses bringen könnten, zu verabschieden. (7.2.2000) |
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