Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein hat der Königsteiner Kinderkunstwerkstatt zu deren 20-jährigem
Bestehen gratuliert.
Kunstwerkstatt Königstein an der Falkensteiner Straße
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Vor 20 Jahren hat ein kleiner Kreis von Königsteinerinnen und Königsteinern einen schönen Traum geträumt – es sollte in
dieser Kleinstadt eine Kunstwerkstatt für Kinder und nicht nur eine Malschule geschaffen werden. Auch Theater, Tanz und
Literatur sollten Kinder an diesem Ort kennen lernen und selbst ausprobieren. „Im spielerischen Umgang mit grundlegenden
Formen künstlerischen Ausdrucks sollten Kinder eine aktive, kritische und selbstbewusste Beziehung zu Kunst, Kultur und
Medien entwickeln“, formulierten seinerzeit die Gründungsmütter und -väter der Kinderkunstwerkstatt.
Dieser Traum ist wahr geworden
Und dieser Traum ist wahr geworden. Den Aktiven gelang es, genügend professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
gewinnen, die mit Kindern arbeiten wollten. Und sie fanden in einer Stadt mit den höchsten Mieten Deutschlands geeignete
Räumlichkeiten, die auch bezahlbar waren.
Zunächst in Nebenräumen des seinerzeit ziemlich heruntergekommenen Hauses der Begegnung, zur Verfügung gestellt durch die
Stadt. Zudem schwebte über der jungen Kunstschule das Damoklesschwert der sofortigen Kündbarkeit, innerhalb kürzester die
Räume verlassen zu müssen, da das HdB verkauft oder saniert werden könnte.
Anonymer „Mister 50 Prozent“
Viele Jahre später wurden neue Räume gefunden. Die Post vermietete zu einem freundlichen Preis die heutigen Räume an der
Falkensteiner Straße. Allerdings mussten die heruntergekommenen Räume von den neuen Mietern auf Vordermann gebracht
werden – dafür war die Miete niedrig. 300.000 Mark waren für die Sanierung veranschlagt, eine fast unvorstellbare Summe für
einen kleinen Verein.
Und es setzte eine einzigartige Geldsammlung ein – den Aktiven gelang es, einen bis heute anonymen „Mister 50 Prozent“
zu finden, der sich bereit erklärte, die Hälfte der 300.000 Mark zu tragen, wenn – und das war die harte Bedingung – es dem
Verein gelänge, weitere 150.000 Mark aufzutreiben. Und es gelang mit Hilfe zahlreicher Königsteinerinnen und Königsteiner,
die für die neue Kinderkunstwerkstatt spendeten.
Ein Teil der Spender ist heute mit silbernen Sternen im Eingangsbereich der Kunstwerkstatt verewigt. Die Sammlung dieses
gewaltigen Betrags gelang innerhalb von nur sechs Monaten, ein Beleg für die Schaffens- und Überzeugungskraft der aktiven
Vereinsmitglieder. Am Ende wurden es sogar insgesamt 370.000 Mark, darunter auch erhebliche Zuschüsse von mehreren
Stiftungen. Im August 2000 war es dann soweit, und die Kinderkunstwerkstatt konnte diese schönen Räume beziehen.
Eine Kunstwerkstatt für alle
Die einstige Kinderkunstwerkstatt hat einen großen Wandel erlebt. Das Angebot wurde erheblich ausgebaut. Und Kinder sind
nicht mehr die alleinige Zielgruppe. Es ist jetzt eine Kunstwerkstatt
für alle: Auch zahlreiche Jugendliche und Erwachsene betätigen sich inzwischen hier künstlerisch.
Hervorzuheben ist, dass der Verein ohne städtische Zuschüsse auskommt. Zwar stehen dreieinhalbtausend Euro im städtischen
Haushalt, doch sind diese kein Zuschuss an die Kunstwerkstatt. Mit diesem Betrag werden Kursgebühren für Kinder aus Familien
mit niedrigerem Einkommen finanziert.
Ein Leuchtturm, der aus dem Angebot dieser Stadt herausragt
Die Kinderkunstwerkstatt ist die Schöpfung einer relativ kleinen, aber aktiven Gruppe von Königsteinerinnen und
Königsteinern, die die Kunstwerkstatt geprägt und begleitet haben. Dazu gehören Lena Abtt, Erich Baer, Inge Brocar, Oskar
Mayr, Angelika Maxl-Pandura, Ewa Stefanski und natürlich Brigitte Mayr, ohne die es diese Kinderkunstwerkstadt in dieser
Form wohl nicht gegeben hätte und nicht geben würde. Die Gründerinnen und Gründer haben durch ihren Einsatz für diese
Kinderkunstwerkstatt das Leben vieler Familien bereichert und deren Leben positiv verändert. Sie haben auch das kulturelle
Angebot in dieser Stadt bereichert. Die Kunstwerkstatt ist ein Leuchtturm, der aus dem Angebot dieser Stadt herausragt, ein
echter Standortvorteil, den Königstein im Vergleich zu vielen anderen Städten im Rhein-Main-Gebiet hat.
Die ALK wünscht der Kunstwerkstatt, dass diese mit ihrem vielfältigen Angebot noch viele Jahre in Königstein fortgeführt
werden kann. (2.9.2012)