ALK reagiert auf Presseartikel
Gleich zwei Presseartikel in jüngster Zeit haben die ALK zu Klarstellungen veranlasst.
In der TZ (2.1.2017) wurde die Position der ALK zum Kurbad (freundlich ausgedrückt) sehr vereinfacht
und schief dargestellt und auch das Thema Bürgermeisterwahl angesprochen.
In der KöWo (22.12.2016) kurz vor Weihnachten wurde in dem Bericht über die Debatte des Stadtparlaments
zum Bürgerbegehren Kurbad eine grobe und unzulässige Interpretation des Wählerwillens durch Parteivertreter
wiedergegeben sowie ein CDU-Pfeil gegen die ALK notiert. Beide Attacken erfordern eine Einordnung.
Das Kurbad und die ALK
In der TZ erschien am 2. Januar eine kommunalpolitische Vorschau auf das Jahr 2017:
Es schmeichelt doch irgendwie ungemein, dass in der großen Vorschau der TZ auf 2017 die
Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein als einzige politische Gruppierung der Stadt explizit
erwähnt wird – und das gleich zweimal.
Im Gegensatz zu dem Artikel will die ALK weder derzeit noch weiterhin dem Kurbad „das Licht
auspusten“. Es trifft auch nicht zu, dass die ALK „das Bad seit eh und je nicht leiden kann“. Das
Bad wurde in einer Zeit gebaut, als es die ALK noch lange nicht gab, beschlossen übrigens gegen
die Stimmen von SPD und FDP. Zu den Bürgerinitiativen, die die Wählergemeinschaft ALK drei Jahre
nach Einweihung des Bades gründeten, gehörte auch eine Gruppe von Bürgern, die gegen die sehr
gewöhnungsbedürftige Farbgebung protestierten, nicht aber gegen das Bad an sich, wohlgemerkt.
Das Bad selbst war in den ersten Jahren eher kein Thema für die ALK, da ging es um Bangert, B8,
Südumgehung Schneidhain oder die Einführung von Wochenmarkt sowie Altpapiersammlung.
Das hohe Kurbad-Defizit erst im Lauf der Jahre enttarnt
Erst in späteren Jahren rückte das sehr hohe Defizit des Bades in das Bewusstsein der ALK,
was dieser ebenso wie vielen Bürgern nicht bewusst gewesen war. Aufgrund der defizitären Lage
der Stadt wurde daher zunehmend von vielen Bürgern und auch der ALK diskutiert, ob man sich ein
Bad im Hinblick auf soziale Leistungen, Steuererhöhungen oder Verkäufe städtischer Grundstücke
überhaupt noch leisten könne. Dieser jährliche Zuschuss lag in manchen Jahren deutlich über
einer Million Euro, aufgebracht von den Königsteiner Steuerzahlern. Daher ist der Bürgerwille
durch Bürgerbefragung oder Bürgerentscheid gefragt, dem sich die ALK dann selbstverständlich
anschließen würde. Ein kleiner Beleg dafür, dass das Bad nicht generell von der ALK abgelehnt
wird mag sein, dass auf den Sitzen der Wählergemeinschaft im Stadtparlament wohl mehr Inhaber
der Plastikkärtchen des Bades mit Mehrfachkarten sitzen dürften als in jenen Fraktionen, die
sich seit zehn Jahren so vehement und trotz klarer Mehrheit ergebnislos für die Sanierung des
Bades einsetzen.
Wahl des Bürgermeisters am Horizont
Das Thema Bürgermeisterwahl ist natürlich wie in der Bürgerschaft auch innerhalb der ALK
ein Thema. Derzeit allerdings erst auf den hinteren Punkten der Tagesordnung, schließlich ist
bis zum Wahltag wohl noch über ein Jahr Zeit und aktuellere Themen beschäftigen die Bürger und
deren Vertreter im Stadtparlament mehr. Dass die ALK inzwischen dank des eindeutigen Wählerwillens
die stärkste Fraktion im Königsteiner Stadtparlament stellt und damit auch besondere Pflichten
verbunden sind, ist selbstverständlich auch der ALK bewusst. Nach 35 Jahren parlamentarischer
Arbeit und ständigem Zuwachs, weiß die ALK um ihre Verantwortung den Wählern gegenüber. Und die
ersten Spenden für ein solches Vorhaben sind bereits auf dem Konto der ALK eingegangen.
Wahlergebnis: Interpretation nicht ganz so simpel
Nach dem KW-Artikel über die Dezember-Sitzung des Stadtparlaments versucht die ALK, mit zu
banalen Interpretationen des Ergebnisses der Kommunalwahl Schluss zu machen:
„Die Parteien machen es sich etwas zu einfach.“ Mit diesen Worten reagierte die
ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak auf die jüngste Debatte zum Kurbad im Stadtparlament.
Hier hatten Vertreter des Viererbündnisses einen Bürgerentscheid für überflüssig erachtet.
Schließlich hätten die Bürger ja schon bei der letzten Kommunalwahl durch ihre Wahlentscheidung
ihre Meinung zum Kurbad zum Ausdruck gebracht, meinten sie. Nach dieser Logik addierten
Parteien-Vertreter die Prozente ihres Bündnisses zu einem Votum von 64,5 Prozent pro Kurbad.
Holzschnittartige Wahlanalyse durch die Vierer-Koalition
So holzschnittartig sollten die Parteien die Wahlentscheidung nicht analysieren, ist Majchrzak
überzeugt. Es werde wohl viele Bürger geben, die über eine derart simple Interpretation ihrer
Wahlentscheidung nicht glücklich seien. Jeder im politischen Geschäft sollte eigentlich wissen,
dass die Wahlentscheidung in der Regel ein Abwägungsprozess mit vielen Aspekten sei und nur selten
wegen eines einzigen Programmpunktes erfolge. Zudem spiele die Persönlichkeit der Kandidaten gerade
in einer Kleinstadt eine erhebliche Rolle. Der Großteil der Wähler entscheide sich für das
Gesamtprogramm, unabhängig davon, wie eine Partei zu einer einzelnen Frage stehe. Zudem gebe es
etliche ALK-Wähler und -Kandidaten, die das Bad erhalten wollten, andersherum gebe es unter den
Wählern der vier Parteien etliche, die die finanziellen Belastungen der Stadt durch das Bad für
zu hoch erachten. Für viele Wähler sei das Kurbad aber auch gar kein Thema bei der Wahlentscheidung
gewesen.
Bürgerbefragung der einzige vernünftige Weg
Dass das Kurbad für die Bürger nicht unbedingt ein so zentrales Thema wie für die Kommunalpolitiker
sei, belege auch eine FDP-Umfrage aus dem Jahr 2015. Daher war und ist nach Auffassung der unabhängigen
Wählergemeinschaft ALK eine Bürgerbefragung oder ein Bürgerentscheid gerade bei dem Thema Kurbad so
wichtig, um eine klare und repräsentative Aussage zu erhalten. Denn jede Entscheidung zum Kurbad habe
große Konsequenzen für die Bürger dieser Stadt. Eine Bürgerbefragung sei der einzig vernünftige Weg,
den Willen der Bürger über alle Parteigrenzen hinweg zu ermitteln, so die Fraktionsvorsitzende. Dieses
Votum könnte auch all jenen helfen, die im Parlament eine Entscheidung von sehr großer Tragweite zu
treffen haben und dies nicht leichten Herzens tun werden.
Wo blieb der Lohn für den Kurbad-Einsatz der SPD?
Wenn wie von mancher Partei interpretiert, das Kurbad tatsächlich das Hauptkriterium für die
Wahlentscheidung gewesen wäre, dann überrasche doch sehr, dass ausgerechnet die SPD bei der Wahl
im März 1,6 Prozent und einen Sitz verloren hat. Schließlich habe diese Partei das Bürgerbegehren
für die Sanierung des Kurbads initiiert und sehr stark unterstützt. Bei etlichen Info-Ständen hätten
ausschließlich Genossen Unterschriften für das Bad gesammelt. Dass die SPD trotz ihres starken
monatelangen Einsatzes pro Kurbad lediglich bei dürftigen 9,3 Prozent landete, belege doch eher,
dass das Kurbad nicht das wichtigste Kriterium bei der Kommunalwahl im vergangenen März war.
Heißer Stein - Keine Spenden für das Kurbad
In der Debatte klagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Hees: „Die ALK spendet so viel, warum nie für
das Kurbad?“ Die Frage sei leicht zu beantworten, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende. Die ALK
unterstütze mit ihren Spenden nachhaltige Projekte wie den Ersatz des abgefackelten Bauwagens des
Waldkindergartens, einen Laptop für den Hort, erweiterte Annahmezeiten des Wertstoffhofs oder die
Anpflanzung von Bäumen. Für den Betrag, den die ALK beispielsweise für einen Baum in der Wiesenstraße
spendete, könnte gerade mal das rechnerisch an rund vier Stunden Öffnungszeit des Kurbads pro Jahr
entstehende Defizit ausgeglichen werden. Die ALK wolle ihre Spenden aber nachhaltig einsetzen und
nicht wie einen Tropfen auf den heißen Stein verpuffen lassen, unterstrich Majchrzak. (4.1.2017)