ALK gegen Parken im Park Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) lehnt den Plan der Magistratsspitze ab, in einem Teil des Kurparks Parkplätze einzurichten. ALK-Sprecherin Anita Püttmann forderte, die Parks und Grünanlagen vor der Zerstörung zu schützen. Diese machten einen wesentlichen Teil des Charakters dieser Stadt und des Stadtbildes aus. Dass man etwas Derartiges zur Ausführung vorschlagen könne, übertreffe ihre schlimmsten Albträume. Unter dem Vorwand, Parkplätze für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung zu schaffen, solle der Kurpark um ein erhebliches Stück verkleinert werden. Es sei zudem falsch, neben dem Spielplatz am Schloss nun einen Parkplatz mit 40 Plätzen anzusiedeln. Dies werde die Qualität des Spielplatzes als Aufenthaltsort für Eltern und Kinder verschlechtern. Sie kritisierte, dass das vorhandene Eibenwäldchen, Baum des Jahres 1994, sowie große Laubbäume gefällt und durch 24 Platanen ersetzt werden solle. Frau Püttmann sagte, Platanen seien fast zu jeder Jahreszeit hässlich und künstlich. Zudem seien diese sehr pflegeintensiv. Wer sich einen Eindruck der "Schönheit" dieser Bäume in Verbindung mit einer Straßenfläche machen wolle, der brauche nur die Frankfurter Zeil zu besichtigen. Es sei eine unangemessene Vorstellung, etwas "in Ordnung bringen" zu wollen und dafür die vorhandene Bäume zu fällen. Ziel müsse sein, alle gesunden zu bewahren. Der Kurpark dürfe kein Parkplatz-Park werden. Sie forderte, die Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises einzuschalten. Die ALK-Sprecherin kritisierte, dass der Kurpark durch die Maßnahme erheblich entwertet würde. Bereits die drei großen Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei beeinträchtigen das Ambiente des Parks. Als völlig überzogen wertete die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter die veranschlagten Kosten von über einer halben Million Euro. Wer wegen der schlechten städtischen Finanzlage einen Teil des Schneidhainer Rodelberges und das Grundstück neben dem Mammolshainer Dorfgemeinschaftshaus verkaufen wolle, der dürfe für ein derartiges Vorhaben nicht eine derartige Summe unnötig ausgeben. Die ALK-Fraktionsvorsitzende erinnerte daran, dass die unabhängige Wählergemeinschaft in schöner
Regelmäßigkeit im Stadtparlament nach den Plänen für Parkplätze am neuen Rathaus gefragt, aber
jeweils vertröstet worden sei. Es sei ein sehr schlechter Stil, dass die beiden hauptamtlichen
Magistratsmitglieder jetzt mit ihren Plänen an die Presse gegangen seinen, bevor überhaupt nur
die ehrenamtlichen Magistratsmitglieder die Planungen in den Händen hatten. Wer derart vorgehe,
zeige wie ernst man das Kollegialorgan Magistrat nehme. (11.3.2002)
Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat innerhalb von wenigen Tagen mehrere hundert Unterschriften gegen die vom Magistrat geplante Umgestaltung des Parks zwischen Rathaus und Schloss gesammelt. Die ALK-Stadtverordnete Sabine Fischer erklärte, sie habe noch nie bei einem Thema in Königstein eine derart einhellige Empörung der Bürger erlebt. Auch Mitglieder von CDU und FDP hätten sich auf den Listen der ALK eingetragen. Fischer berichtete, bei vielen habe Fassungslosigkeit darüber geherrscht, wie man überhaupt auf die Idee kommen könne, in einem Kurpark 40 Parkplätze unterzubringen. Immer wieder war zu hören, der Bürgermeister und der 1. Stadtrat hätten nur wenig Gefühl für diese Stadt und die Erwartungen und Wünsche der Bürger. Einige fragten sogar, wie man den Bürgermeister abwählen könne. Andere hatten nur noch Spott übrig: "Ach Gott, die haben schon wieder geplant." Ungeachtet der Kritik an den Plänen, die inzwischen auch aus den Reihen der Regierungskoalition von CDU und FDP kommt, wird das Thema am Donnerstag, den 21.3.2002 auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung stehen. Nachtrag: Bürgermeister Fricke ließ diesen Punkt kurzfristig von der Tagesordnung nehmen. Eine parlamentarische Diskussion, die den weiteren Planungen ein Richtung hätte geben können, fand nicht statt. Ausgang ungewiss! (22.3.2002) Die ALK-Stadtverordnete Fischer zeigte sich erleichtert, dass der Haupt- und Finanzausschuss die Pläne für die Umgestaltung der Fläche zwischen dem neuen Rathaus am Burgweg und dem Schloss an den Magistrat zurückgegeben hat. Fischer erklärte, damit habe der Ausschuss die Notbremse gezogen und dem Magistrat die gelbe Karte gezeigt. Allerdings habe der Bauausschuss noch am Vortag (Mittwoch 13.3.) mit CDU/FDP/SPD-Mehrheit die ALK-Anträge abgelehnt, den Park von jeglichen Parkplätzen freizuhalten sowie die gesunden Bäume zu erhalten. Die ALK-Stadtverordnete bezeichnete die Idee von Magistrat und Bauamt als aberwitzig, in einem Parkgelände direkt neben einem Spielplatz Parkplätze für die Stadtbediensteten anzusiedeln und dafür viele gesunde alte Bäume zu fällen. Fischer warnte vor der Hoffnung, dass die Pläne jetzt vom Tisch seien. Die beiden hauptamtlichen Magistratsmitglieder Bürgermeister Fricke und 1. Stadtrat Dehler hätten ihre Pläne mit solch einem Engagement und viel Stolz der Presse vorgelegt, dass diese sich wohl nur schweren Herzens davon verabschieden würden. Weiter sagte Fischer, es drohe nun mit der von der CDU überlegten Schaffung von 40 weiteren Parkplätzen hinter dem Schloss und auf dem Bolzplatz das nächste Problem. Unabhängig davon, ob es sinnvoll sei, direkt an dem geschützten Burghain einen Parkplatz zu schaffen, werde die Suche nach einem neuen Standort für den Bolzplatz weitere Probleme aufwerfen. Die ALK erteilte der Idee eine Absage, den Bolzplatz in der Hubert-Faßbender-Anlage anzusiedeln. Generell tritt die unabhängige Wählergemeinschaft für die Erhaltung der vorhandenen Königsteiner Parkanlagen ein. Diese machten einen Teil des Charakters dieser Stadt aus. (18.3.2002) |
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