ALK kritisiert fahrlässigen Umgang mit Stadtgeschichte Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat das Verhalten des 1. Stadtrats Klaus Dehler im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mehlsacktores kritisiert. Der ALK-Stadtverordnete Bernd Zierlein sprach von einem fahrlässigen Umgang mit der Stadtgeschichte. Es sei eine ernste Angelegenheit, wenn schützenswertes Eigentum der Stadt im Schredder lande. Das aus dem Jahr 1775 stammende Tor war während der Sanierung des Alten Rathauses auf dem Gelände der Stadtgärtnerei gelagert worden. Dieses Grundstück wurde inzwischen an einen Privatmann verkauft. Während der Abrissarbeiten auf dem Grundstück wurde der historische Wert des Tores offensichtlich nicht erkannt und das Tor mit unbekanntem Schicksal abtransportiert. Der ALK-Stadtverordnete erinnerte daran, dass noch im Sommer 2001 der 1. Stadtrat Dehler im Bauausschuss nach dem Verbleib des Tores befragt worden war. Seinerzeit habe er mitgeteilt, das Tor sei auf dem Gelände der Stadtgärtnerei "fachgerecht eingelagert worden und warte auf seine Wiederverwendung". Dehler habe seinerzeit zugesichert, dass nach dem Verkauf des Stadtgärtnerei-Grundstücks das Tor einem sicheren Lagerplatz zugeführt werde, erinnert sich Zierlein. Für die unabhängige Wählergemeinschaft ALK sei es nicht nachvollziehbar, wie bei der Räumung des Geländes durch die Stadt ein solch prägnantes Tor einfach übersehen oder vergessen werden konnte. Schließlich hätten Mitarbeiter des Bauhofs bereits Wochen vor der Übergabe des Grundstücks an den Käufer mit der Räumung und Verlagerung der seinerzeit auf dem Gelände befindlichen Gegenstände zum Bauhof begonnen. Zierlein sagte, ein Wort an den Leiter des Bauhofs hätte genügt und das historische Tor wäre gerettet worden. Es sei nicht nachvollziehbar, wieso dies von Mitarbeitern des Baudezernates vergessen wurde. Spätestens bei der Begehung des Grundstücks anlässlich der Übergabe des Grundstücks an den Käufer hätte eine Toranlage dieser Größenordnung nicht übersehen werden können. Zierlein kritisierte, Dehler mache es sich zu einfach, wenn er die "politische Verantwortung" übernehme und die Angelegenheit damit abtue, dass wo Menschen arbeiten, Fehler gemacht würden. Auch die Hinweise auf "mangelnde Kommunikation" und "bedauerliche Missverständnisse" seien eher hilflose Versuche der Rechtfertigung. Unter Hinweis auf Dehlers Zusagen im vergangenen Jahr sagte Zierlein, das Vertrauen in von Dehler geleistete Aussagen sei stark ramponiert. Auch die erste Rentnerbrücke sei seinerzeit ohne Wissen und Kenntnis Dehlers vom Gelände des Bauhofs kurzerhand entsorgt worden. Der ALK-Stadtverordnete fragt sich nun, ob es sich in den beiden Fällen einfach nur um schlampige Arbeit oder aber etwa um "kalkulierte Missverständnisse" handelte. (6.5.2002) |
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