Bis zum 10. Februar 2021 können sich alle Bürgerinnen und Bürger, nicht nur aus Kronberg, über den
geänderten Bebauungsplan der Stadt Kronberg für den Opel-Zoo
informieren, der unter anderem die Privatisierung des öffentlichen Philosophenweges vorsieht. Außerdem können sie schriftlich Anregungen und
Einwendungen zu den Planungsinhalten einreichen oder im Kronberger Rathaus zu Protokoll geben, teilte Günther Ostermann von der ALK mit.
Ausschnitt des Kronberger Bebauungsplans Nr. 123/1 „Opel-Zoo 1. Änderung“
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Die unabhängige Wählergemeinschaft ALK empfiehlt allen interessierten Personen, sich über die veränderten Planungen zu informieren. Wer
den Philosophenweg als historische fußläufige Verbindung zwischen Königstein und Kronberg weiter für die Allgemeinheit offenhalten wolle,
könne eine entsprechende formlose Stellungnahme einreichen.
Dies gelte auch für die Freihaltung der schützenswerten Wiesen von parkenden Autos. Zwar ist im Plangebiet ein Baufenster für die mögliche
Errichtung eines Parkdecks mit zwei Ebenen vorgesehen, bis auf weiteres soll aber auf den Wiesen geparkt werden dürfen. Auf den schützenswerten
Flächen gebe es unter anderem seltene Orchideen sowie ökologisch sensible und geschützte Große Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, so der Stadtverordnete.
Bürgerbegehren „Philosophenweg für alle" ist abgeholfen worden
Im Sommer 2019 hatten mehr als 1600 Königsteinerinnen und Königsteiner innerhalb von sechs Wochen dem Bürgerbegehren „Philosophenweg für alle“
ihre Stimme gegeben. Diesem wurde von der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung dann am 2.7.2020 stattgegeben.
Die Befürworter des Bürgerbegehrens wollten, dass der Weg auch außerhalb der Zoo-Öffnungszeiten weiterhin für Schüler, Berufstätige
und Wanderer begehbar ist und dass es keine Zugangsbeschränkungen oder Ausweispflicht für die Nutzung des Weges gibt. Ihr Ziel: Königstein,
Kronberg und der Opel-Zoo sollen eine Lösung finden, die den Interessen der Öffentlichkeit Rechnung trägt.
Schon im Dezember 2018 hatten die Kronberger Stadtverordneten mehrheitlich die Einziehung des Philosophenwegs beschlossen, um den Weg dem
Opel-Zoo zu überlassen. Einspruch erheben kann man jetzt gegen den daraus resultierenden Bebauungsplan, der Ende 2020 mit großer Mehrheit von
der Kronberger Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde.
Einvernehmlicher Bebauungsplan von 2004 mit öffentlichem Philosophenweg
Von guter interkommunaler Zusammenarbeit könne man bei dieser Vorgehensweise seitens der Stadt Kronberg nicht sprechen, so Ostermann. Er
erinnert daran, dass 2004 die Städte Königstein und Kronberg Bebauungspläne beschlossen hatten, damit sich der Opel-Zoo weiterentwickeln konnte.
Daraufhin habe der Zoo unter anderem das Elefantenhaus, das Restaurant „Lodge“ und das Giraffenhaus errichten können. Voraussetzung hierfür war,
im Einvernehmen aller, dass der Philosophenweg öffentlich bleibt.
Es sei daher umso bedauerlicher, dass Kronberg sich nicht mehr an die damals beschlossene Abmachung halte. Schon 2007 habe die Stadt Kronberg
den Weg erfolglos einziehen wollen. Den Einwendungen gegen die Einziehung des Weges in den Jahren 2008 und 2012 sowie dem Bürgerbegehren von 2019
könne man eindeutig entnehmen, dass es ein Verkehrsbedürfnis an dem Weg gebe. Dass Kronberg den Weg dennoch im Alleingang privatisieren und damit
faktisch einziehen wolle, sei daher nicht nachvollziehbar.
Jede Stimme für einen offenen Philosophenweg zählt
Jeder, der seine Stimme gegen das Kronberger Vorhaben erheben wolle, könne dies nun mit einer Einwendung bzw. Stellungnahme tun. Hier auf der
Seite kann eine Musterstellungnahme herunterladen werden, die bis zum 10. Februar 2021 beim Kronberger Rathaus, Katharinenstraße 7, 61476 Kronberg
im Taunus eingereicht werden kann.
Wirkungsvoller seien zwar individuelle Texte, so Ostermann, doch jede Stimme für einen offenen Philosophenweg zähle, egal in welcher Form sie
abgegeben werde.
ALK-Antrag für Stellungnahme der Stadt Königstein
Weiterhin erhoffe sich die ALK, dass alle Fraktionen dem ALK-Antrag zustimmen werden, in dem gefordert wird, dass der Königsteiner Magistrat
mit Leonhard Helm (CDU) als Bürgermeister aller Königsteiner zur Vertretung der Interessen seiner Bürgerinnen und Bürger ebenfalls eine Stellungnahme
formuliert. Auf Anfrage von Ostermann in der jüngsten Stadtverordnetenversammlung habe Helm für sich keinerlei Grund für eine Einwendung gesehen
und diese zunächst abgelehnt.
(18.01.2021)