Am Opel-Zoo wurden Fakten geschaffen: Auf den Flächen oberhalb des Zoos in Richtung Königstein wurden Mitte April Wege
asphaltiert. Diese Baumaßnahme soll laut offiziellen Angaben dem Bau des neuen Elefantenhauses sowie dem Bau eines
Regenrückhaltebeckens unterhalb des Zoos dienen.
Sicht vom Waldparkplatz auf das asphaltierte Wegedreieck in den Opel-Wiesen und die ebenfalls neu
asphaltierte Verbindung zum Parkplatz an der B 455
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Die ALK hält diese Baumaßnahmen auf den ökologisch wertvollen und geschützten Wiesen für unangemessen und übertrieben.
Zudem wird befürchtet, dass die Straßen nicht nur vom Baustellenverkehr genutzt werden. Außerdem erscheint fraglich, ob
diese Straßen je wieder zurück gebaut, oder aber dauerhaft beibehalten werden.
Möglichkeit für eine spätere Nutzung geschaffen
So könnte aus dem vermeintlichen Provisorium eine neue Querverbindung zwischen der B 455 (über den Zoo-Parkplatz) und der
Landesstraße L 3327 zwischen Königstein und Mammolshain (über den vorhandenen Waldparkplatz) entstehen. Wann das
Rückhaltebecken gebaut wird, ist momentan ebenso unklar wie dessen genauer Standort. Es gibt auch Stimmen, die bezweifeln,
dass dieses im Bebauungsplan geforderte Regenrückhaltebecken je gebaut wird.
Die Ausfahrt vom Zoogelände von der Baustelle Elefantenhaus führt zunächst steil hinauf, biegt dann nach Westen ab, führt
zu einer Art Verkehrsinsel, wo die „Straße" sich Richtung Waldparkplatz steil hinauf und Richtung Parkplatz am Opel-Zoo
B 455 gabelt. Alles asphaltiert!
Damit hat sich der Opel-Zoo die Möglichkeit geschaffen, die Besucher vom Parkplatz an der B 455 zum Waldparkplatz zu
leiten, ohne daß diese über den Kreisel fahren müssten!
ALK stellt Antrag zur Missbilligung
Die Baumaßnahmen spielen sich formal nur auf Kronberger Gelände ab. Der Waldparkplatz auf der Königsteiner Gemarkung ist
wohl vom Forst an den Opel-Zoo verpachtet. Dennoch ist auch Königstein betroffen und es gibt mit Kronberg einen gemeinsamen
Bebauungsplan aus dem Jahr 2002. Die ALK stellte daher einen Antrag zur Missbilligung durch die Stadtverordnetenversammlung:
ALK-Antrag zur Missbilligung des unabgestimmten Ausbaus der Wege
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Im Bauausschuss am 14. März zeigte sich Bürgermeister Helm auf eine Anfrage des ALK-Stadtverordneten Günther Ostermann
noch uninformiert. Im Haupt- und Finanzausschuss am 10. Mai berichtete Helm zwar von dem geplanten Bau eines
Regenrückhaltebeckens, für das die asphaltierten Wege ebenfalls dienen sollten, er konnte jedoch auf Anfrage des
ALK-Stadtverordneten Andreas Colloseus nicht sagen, für wann ein Rückbau der Baustraßen geplant ist.
Missbilligung wegen Unabgestimmtheit kommt mit Recht
Auch in der anschließenden Stadtverordnetenversammlung scheint Königsteins Bürgermeister schlecht informiert gewesen zu
sein, denn die Fotos, die die Situation zeigen, die die ALK ihm gerne auf seinen Wunsch für eigene Überprüfungen zur
Verfügung gestellt hat, ließen ihn etwas betroffen drein schauen. Diesen Eindruck bestärken seine in der Presse
wiedergegebenen Worte: "Das müsse er sich in natura angucken".
Im Stadtparlament fand der ALK-Antrag keine Mehrheit. Nur von den Stadtverordneten der Grünen kam Unterstützung. Die
Mehrheit aus den Stadtverordneten der CDU, SPD und FDP stimmte gegen den Antrag. Diese drei Fraktionen billigen damit die
Vorgehensweise Kronbergs und den so erfolgten Ausbau der Wege.
Die ALK wird kritisch die Entwicklung des Wegebaus in der ökologisch sehr sensiblen Region beobachten und insbesondere
auf den Zurückbau nach Abschluss der Maßnahmen achten. (16.5.2012)