Philosophenweg – 140 Einsprüche in drei Stunden Die ersten Bürger wollten am vergangenen Samstag schon Einsprüche gegen die Schließung des Philosophenwegs abgeben, da hatte die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) ihren Info-Stand in der Fußgängerzone noch gar nicht aufgebaut. Und der Andrang hielt an, innerhalb von knapp drei Stunden sammelte die unabhängige Wählergemeinschaft rund 140 Einsprüche gegen die von der Stadt Kronberg beabsichtigte Schließung des Philosophenwegs, an dessen Rändern sich der Opelzoo im Laufe der Jahrzehnte immer weiter ausgebreitet hat. Wegen der großen Nachfrage wird die ALK ihren Infostand am kommenden Samstag (22. September) erneut in der Königsteiner Fußgängerzone in der Zeit zwischen 10 und 12 Uhr aufbauen. Zeitweise mussten interessierte Leute sogar warten, bis sie unterschreiben konnten. Andere hatten ihre formulierten Einsprüche von zu Hause mitgebracht und übergaben diese an die ALK zum Weitertransport nach Kronberg. Viele Bürger waren bestens informiert und drückten ihren Unmut gegenüber dem Verhalten der Stadt Kronberg aus, berichtete die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr. Hedwig Schlachter. Einige verärgerte Bürger empfahlen, „wenn die den Weg schließen, schließen wir die Parkplätze“. Insbesondere viele ältere Bürger pochen auf ihr altes Wegerecht, das sie sich nicht so einfach streitig machen lassen wollen. „Da sind wir als Kinder schon entlanggegangen“, wurde mehrmals vorgetragen. Es wurde von Bürgern auch argumentiert, dass schließlich erst der Weg da gewesen sei, und erst später dann der Zoo in das Tal gekommen sei, teilte Schlachter mit. Einige Bürger ärgerten sich auch darüber, dass die Kronberger freien Eintritt in den Zoo erhalten sollen, dies war aber eher ein Aspekt am Rande, erläuterte die Fraktionsvorsitzende. Wesentlich stärker war die Verärgerung der Bürger über den einseitigen Akt der Stadt Kronberg, der als Affront empfunden wurde. In vielen Gesprächen am ALK-Infostand wurde begrüßt, dass Bürgermeister Helm rechtliche Schritte einleiten will. Häufig wurde die Hoffnung geäußert, dass er in dieser Frage standhaft bleiben möge. Allerdings zeigten sich viele Bürger auch kompromissbereit, sie hätten nichts dagegen, den Weg nachts zu schließen. Mehrere Bürger berichteten, sie nutzten den Weg vor allem, wenn sie Besuch hätten, und mit diesem einen schönen Sonntagsspaziergang unternehmen wollten. Auch einige Besucher Königsteins unterstützten die Aktion, da sie den Philosophenweg kennen und aufgrund seiner Schönheit früher nutzten und auch in Zukunft weiter nutzen wollen. Mehrere Leute erzählten, dass sie seit Jahrzehnten dort gehen, manche drei- bis viermal pro Woche. Ein Ehepaar, das einem überregionalen Wanderkreis angehört, lobte besonders die schöne sonnige Lage des Weges und die Aussicht auf Frankfurt über das Kronberger Tal. Auch mehrere Kurgäste, die in einer Klinik wohnen, unterschrieben Einsprüche. Sie kennen und schätzen die Gegend und den Spazierweg nach Kronberg, da sie schon öfter in Königstein zur Kur waren. Der Wunsch, den Philosophenweg offen zu halten, sei in weiten Teilen der Bevölkerung vorhanden, resümierte die ALK-Fraktionsvorsitzende. Unabhängig von Parteipräferenzen hätten Bürger ihren Unmut geäußert. Auch CDU-Mitglieder, deren Fraktion im Stadtparlament Königstein für die Schließung des Philosophenwegs eintritt, hätten Einsprüche gegen diese Maßnahme unterschrieben. Eine Delegation der ALK will die gesammelten Einsprüche am Freitag (21. September) im Kronberger Rathaus abgeben. Bürgermeister Kress hat zugesagt, die Delegation um 11 Uhr im Kronberger Rathaus zu empfangen und die Einsprüche persönlich entgegenzunehmen. Wer mitkommen möchte, ist herzlich zur Beteiligung eingeladen. Dem Anlass entsprechend werden die Einwendungen zu Fuß über den noch öffentlichen Philosophenweg nach Kronberg getragen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Opelzoo-Parkplatz an den Wiesen auf der Königsteiner Seite direkt an der Grenze des Opelzoos zum Philosophenweg in der Nähe der Trampeltiere (nicht am Haupteingang). Freunde des Philosophenwegs aus Kronberg werden die ALK-Delegation dann gegen 10.15 Uhr am Bassin der Nilpferde treffen. Da die Einspruchsfrist erst am 23. September endet, können Einsprüche weiterhin auch direkt ins Kronberger Rathaus geschickt oder im Bürobedarfsgeschäft Lindlau in der vorderen Hauptstraße abgegeben werden. Dort sind auch Mustervordrucke erhältlich. (18.9.2007) |
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