Bislang haben sich 620 Bürger an der Unterschriftenaktion gegen den Kronberger Bebauungsplan für
den Opel-Zoo beteiligt. Allein 89 davon haben drei Bürger am vergangenen Sonntag direkt auf dem
Philosophenweg gesammelt.
So unterschrieb auch eine Kronbergerin, die an jedem Sonntag zu Fuß nach Königstein geht, um dort
bei einer beliebten Konditorei Kuchen zu kaufen.
Ausführliche Einwendung von Dr. Martin von Foerster
Der Großteil der Einwender stammt aus Königstein. Während die meisten Bürger die vorgeschlagenen
Mustereinwendungen ohne Änderung ausfüllen, gibt es auch Mitbürger, die ausführlich zu den Plänen von
Kronberg und Zoo Stellung nehmen. Zu diesen gehört Dr. Martin von Foerster, der regelmäßig alle zwei
bis drei Jahre die 109 Wanderwege des Taunusklubs mit einer Gesamtlänge von rund 2.200 Kilometern
überprüft.
Einzige sinnvolle Verbindung zwischen Königstein und Kronberg
Er kritisiert, dass der Opel-Zoo schon seit Jahren versuche, "diesen uralten Wanderweg zu schließen,
nachdem er eines der schönsten Täler recht rücksichtslos bebaut hat". Der Philosophenweg sei aber für
Fußgänger die einzige sinnvolle Verbindung zwischen Königstein und Kronberg. Auf diesem verlaufe seit
Urzeiten der mit einem gelben Balken gekennzeichnete Wanderweg 26 des Taunusklubs, der von Eppstein
nach Kronberg führt. "Dieser Weg ist wegen des wunderbaren Blicks besonders interessant." Der Weg
finde sich bereits in Publikationen des Taunusklubs aus dem Jahr 1907 und werde bis heute vom
Taunusklub als Wanderweg markiert. Der Philosophenweg sei der einzige sinnvolle Zugang von Königstein
zu den von Kronberg weiterführenden Wanderwegen wie beispielsweise dem Weg 08 zum Bahnhof Höchst die
Hänge des Vortaunus hinab.
Privatinteressen nicht durch Aufgabe von öffentlichen Rechten unterstützen
Mit den Gremien der Stadt Kronberg geht der langjährige Königsteiner Bürger von Foerster streng
ins Gericht: "Es kann doch nicht sein, dass die öffentliche Hand sich hergibt, Privatinteressen durch
Aufgabe von öffentlichen Rechten zu unterstützen. Der Opel-Zoo hat von Anfang an gewusst, dass hier
ein öffentlicher Weg verläuft. Und wenn er dann wider besseres Wissen an beiden Seiten dieses öffentlichen
Weges baut, ist diese Fehlspekulation die eigene Schuld."
Allgemeinwohl ist, diesen Weg offen zu halten
Es sei wohl eher eine Realsatire, wenn die Stadt Kronberg feststelle, das Wohl der Allgemeinheit
erfordere die Schließung des Philosophenweges, schreibt der Bürger weiter. Das Wohl der Allgemeinheit
dürfe aber nicht mit dem des Opel-Zoos verwechselt werden, unterstreicht er. Die Allgemeinheit könne
einzig und allein das Interesse haben, diesen Weg offen zu erhalten.
Einspruchsfrist endet am 5. Oktober, letzter Infostand am 2. Oktober
Auch am kommenden Samstag (26. September) wird die unabhängige Wählergemeinschaft ALK die
Mustereinsprüche in der Königsteiner Fußgängerzone von 11 bis 13 Uhr auslegen. Wegen des Tages der
Deutschen Einheit wird in der darauffolgenden Woche nur am Freitag (2. Oktober) am Wochenmarkt von
10 bis 12 Uhr gesammelt. Der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus erinnerte daran, dass die
Einspruchsfrist am 5. Oktober endet. Die Einsprüche sollten entweder an den Ständen der ALK abgegeben
oder direkt an das Kronberger Rathaus geschickt werden. (21.9.2015)
Mustereinwendungen hier zum Ausdrucken und Ausfüllen:
- Die Frist für Einwendungen ist am 5.10.2015 abgelaufen -
Variante mit mehr Raum für eigenen Text
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Variante mit mehr Begründung
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1292 Einwendungen eingereicht
Am Montag, 5. Oktober 2015, dem letzten Tag der Einspruchsfrist zu der von der Stadt Kronberg
beabsichtigten Änderung des Bebauungsplans Opel-Zoo haben Vertreter von ALK, BUND und
Kulturlandschaft Königstein Kronberg dem Kronberger Bürgermeister Temmen exakt 1292 Einwendungen
gegen die Schließung des Philosophenwegs überreicht.
Vier Königsteiner transportierten die insgesamt fünfeinhalb Kilogramm schweren Bündel mit
Einwendungen zu Fuß von Königstein über den Philosophenweg nach Kronberg. Hinzu kommen diverse
Einsprüche, die von Bürgern direkt ins Kronberger Rathaus geschickt wurden. Eine klare Aussage
des Willens der Bevölkerung, gerade wenn man auch bedenkt, dass diese Einwendungen innerhalb von
nur fünf Wochen gesammelt wurden.
Dank an alle beteiligten Sammler und Unterzeicher!