Einen prominenten Gast hatte ALK-Bürgermeisterkandidatin Nadja Majchrzak nach Königstein eingeladen.
Albrecht Kündiger, der Bürgermeister der Nachbarstadt Kelkheim, war zu einem Gedankenaustausch mit der
möglichen künftigen Kollegin in den voll besetzten Saal des Adelheidstifts gekommen.
Albrecht Kündiger, den Bürgermeister der Nachbarstadt Kelkheim,
hatte ALK-Bürgermeisterkandidatin Nadja Majchrzak nach Königstein eingeladen
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Kündigers „Unabhängige Kelkheimer Wählergemeinschaft (UKW)“ hat das geschafft, was die zeitgleich im
Jahr 1980 gegründete Königsteiner Wählergemeinschaft ALK in Königstein noch schaffen will – die Position
des Bürgermeisters zu besetzen. Nach über 30 Jahren in der Opposition war es Kündiger vor zwei Jahren
gelungen, bei der Direktwahl des Bürgermeisters seine Konkurrenten von CDU und FDP deutlich hinter sich
zu lassen. „Wie schafft man das in einer konservativ geprägten Stadt wie Kelkheim“ wollte der Moderator
und ALK-Vorsitzende Robert Rohr von seinem langjährigen politischen Weggefährten aus der Umweltbewegung
wissen.
„Ebenso wie in Königstein hatten in Kelkheim seit dem 2. Weltkrieg sämtliche Bürgermeister das
CDU-Parteibuch und die Partei habe Abnutzungserscheinungen gezeigt“, berichtete Kündiger. Die Menschen
hätten „mal was anderes gewollt“ und entsprechend gewählt. Bei der folgenden Kommunalwahl war die UKW
dann mit mehr als 42 Prozent zur stärksten Fraktion aufgestiegen und stellt nun neben dem Bürgermeister
auch noch den Stadtverordnetenvorsteher und den ehrenamtlichen Ersten Stadtrat. Dies sei eine traumhafte
Konstellation, von der die ALK doch noch etwas entfernt sei, ergänzte Rohr, obwohl auch die ALK inzwischen
mit 35 Prozent die größte Fraktion in Königstein bildet. Das angestrebte Ziel in naher Zukunft sei nun,
von den Bürgern das direkte Votum für die Besetzung der Position der Bürgermeisterin zu erhalten.
Um Bürgermeister zu sein, müsse man mit Menschen umgehen können
In seinem Wahlkampf sei ihm von der Gegenseite vorgehalten worden, dass er nicht für das Bürgermeisteramt
qualifiziert sei, da er kein Jurist sei und auch keine Verwaltungserfahrung hatte, berichtete Kündiger. Um
Bürgermeister zu sein brauche es wichtigere Qualifikationen: Man müsse mit Menschen umgehen können, man
brauche eine klare Linie, man müsse bereit sein, die Mitarbeiter im Rathaus mitzunehmen, man müsse zuhören
können, so Kündiger. Das was manche an Verwaltungserfahrung erwarten, habe er sich in seinem langjährigen
ehrenamtlichen Engagement erarbeitet, unterstrich er.
Es sei kein Nachteil, keine Verwaltungserfahrung zu haben, „die Besten kommen von außerhalb“, sagte er
und führte als prominentes Beispiel die frühere Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth an, die gelernte
Arzthelferin gewesen sei. Auch seiner derzeitigen Mitarbeiterin Nadja Majchrzak, die als Erzieherin in einem
Kindergarten der Stadt Kelkheim arbeitet, traue er das Amt zu, so wie er sie erlebt habe und erlebe.
Bürgerbeteiligung und Zusammenarbeit der Fraktionen verbessern
Majchrzak, die seit 12 Jahren Stadtverordnete im Königsteiner Stadtparlament ist, will ebenso wie
Kündiger die Bürgerbeteiligung und die Zusammenarbeit der Fraktionen verbessern. Sie werde monatliche
Sprechstunden für Bürger im Rathaus einführen und die interfraktionellen Gespräche aller Fraktionen
wiederbeleben, erläuterte sie.
Als Bürgermeisterin werde sie wie als Stadtverordnete die Interessen der Bürger vertreten. Sie wolle
Entscheidungsprozesse und die Umsetzung von Beschlüssen beschleunigen. Sie wolle kein Gegeneinander,
sondern ein Miteinander, unterstrich Majchrzak. Dieses Ziel werde sie als unabhängige Bürgermeisterin
verfolgen. Durch besseren Informationsfluss müsse die politische Arbeit nicht nur für die Stadtverordneten,
sondern auch für die Bürger transparenter werden, Entscheidungen müssten nachvollziehbar sein. (13.12.2017)