Rodelberg-Verkauf wird entschieden Am Donnerstag (11.12.) entscheidet die Königsteiner Stadtverordnetenversammlung, ob ein großer Teil des Schneidhainer Rodelberges verkauft wird. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr im Bürgerhaus Falkenstein. Der Haupt- und Finanzausschuss hatte sich am Donnerstag mit der knappen Mehrheit von sechs gegen fünf Stimmen dafür ausgesprochen, das Gelände an Privatleute zu verkaufen. Diese wollen dort ein Wohnhaus errichten. Während die Koalition von CDU und FDP den Verkaufsbeschluss unterstützte, stimmten ALK und SPD dagegen. Mit den Einnahmen will Bürgermeister Fricke Schulden der Stadt Königstein tilgen. Die Schneidhainer Ortsbeirätin Angelika Colloseus erklärte, jetzt werde es ernst für den Rodelberg. Sie erinnerte daran, dass sich der Ortsbeirat einstimmig gegen einen Verkauf ausgesprochen habe. Zudem hätten 850 Schneidhainer mit ihren Unterschriften protestiert. Dies sei ein großer Teil der Schneidhainer Wahlberechtigten. Sie forderte die Schneidhainer CDU-Stadtverordneten auf, dieses Votum der Bevölkerung zu respektieren. Colloseus forderte, diese Fläche freizuhalten. Dies gebe künftigen Generationen die Chance, das Gelände möglicherweise für eine öffentliche Einrichtung zu nutzen. Dies werde aber verhindert, falls demnächst ein Teil der Fläche mit einem Privathaus bebaut werde. Hier seien auch Konflikte mit den Nutzern des restlichen Rodelberges vorprogrammiert. Der Rodelberg sei umgeben von Grundschule, Kindergarten, Dorfgemeinschaftshaus, evangelischem Gemeindezentrum und evangelischem Pfarrhaus. Das Gebiet sei die letzte verfügbare Fläche für den Gemeinbedarf in Schneidhain. Zudem sei der Rodelberg im Flächennutzungsplan nicht für den Wohnungsbau vorgesehen. Die ALK-Ortsbeirätin gab auch zu bedenken, dass es in Schneidhain und dem Johanniswald nur einen einzigen Spielplatz gibt. Der Rodelberg sei seit Jahrzehnten auch ein wichtiger Winterspielplatz für die Schneidhainer Kinder. Weiter sagte Angelika Colloseus, es werde sehr interessant, ob das Stadtparlament dieses Grundstücksgeschäft öffentlich oder hinter verschlossenen Türen abhandeln wird. Es sei kein gewöhnliches Grundstücksgeschäft. Es gebe kein Grundstück in Schneidhain, das auf größeres öffentliches Interesse stoße als der Rodelberg. In der vergangenen Woche war im Haupt- und Finanzausschuss der Versuch von CDU und FDP gescheitert, das Grundstücksgeschäft nicht öffentlich zu behandeln. ALK und SPD lehnten den entsprechenden Antrag der Koalition ab. Weil ein Stadtverordneter der CDU zu spät gekommen war, wurde der Antrag bei Stimmengleichheit abgelehnt. Es war zwar noch ein zusätzlicher CDU-Stadtverordneter anwesend. Er hatte jedoch nicht die Vertretung des Fehlenden übernommen und war auch nicht von seinen Parteikollegen dazu aufgefordert. Auf Vorschlag der ALK hatten sich die Ausschussmitglieder verpflichtetet, beim Austausch der Argumente weder den Namen des Käufers noch die Kaufsumme zu nennen. So könne man es auch im Stadtparlament halten, meinte Colloseus. Die Schneidhainer hätten ein Recht darauf, zu beobachten, wie sich ihre gewählten Volksvertreter in dieser Angelegenheit verhalten. (8.12.2003) |
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