Der Ausschuss für Planungs-, Umwelt- und Bauangelegenheiten hat einstimmig gefordert, bei allen wesentlichen
Entscheidungen im Hinblick auf Veränderungen im Park der Villa Rothschild die Stadtverordnetenversammlung einzubeziehen.
Die ALK hatte den entsprechenden Antrag eingebracht.
Pflöcke markieren Bauabsichten im Park der Villa Rothschild
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Seit 2008 existiert der Bebauungsplan K 62 Sonnenhof, der den Bau eines bis zu 21 Meter hohen sechsgeschossigen Hotels
sowie eines Kongressgebäudes im Park der Villa Rothschild (zwischenzeitlich Sonnenhof) ermöglicht. Im Bauausschuss wurde
bekannt, dass es nun konkrete Überlegungen für Neubauten gibt. Zur nächsten Sitzung des Ausschusses am 17. Juni soll ein
Vertreter des beteiligten Unternehmens "Dr. Broermann Hotels & Residences GmbH" eingeladen werden, damit dieser über die
Planungen informieren kann.
Denkmalgeschützter Park und mögliche Auswirkungen auf das Stadtbild
Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) fordert die Einbindung des Stadtparlaments wegen der Bedeutung des
denkmalgeschützten Parks und möglicher Auswirkungen auf das Königsteiner Stadtbild. Über gegebenenfalls vom Magistrat
unterstützte gravierende Abweichungen von den Festsetzungen des sieben Jahre alten Bebauungsplans müssten die Stadtverordneten
diskutieren, forderte der ALK-Bauexperte Günther Ostermann. Schließlich habe das Stadtparlament und nicht der Magistrat den
Bebauungsplan aufgestellt.
CDU und FDP den haben den Bebauungsplan durchgesetzt
Die Stadtverordnetenversammlung hatte am 13. März 2008 mit der damals absoluten Mehrheit von CDU und FDP den Bebauungsplan
gegen die Stimmen von ALK, SPD und Grünen durchgesetzt. Mit derselben Mehrheit war damals der ALK-Antrag abgelehnt worden,
die Höhe des Hotels auf 15 Meter zu begrenzen, da dieses nicht die historische Villa
Rothschild massiv überragen dürfe. Die ALK hatte seinerzeit kommentiert, dass mit dem Beschluss ansonsten die Möglichkeit für
eine Bausünde eröffnet werde. Im Jahr
2008 hatte die unabhängige Wählergemeinschaft ihre Hoffnungen auf den Falkensteiner Investor gesetzt, von dem es damals hieß,
dass er eigentlich gar nicht im Park bauen wolle, sondern eher von den Mehrheitsparteien CDU und FDP, sowie dem seinerzeitigen
Bürgermeister dazu gedrängt worden sei. "Es liegt jetzt allein in den Händen des Investors, ob eine stadtbildverträgliche
Bebauung erfolgt oder nicht", hatte die unabhängige Wählergemeinschaft damals wie heute argumentiert.
Mögliche HdB-Konkurrenz mitten in der Stadt
Seinerzeit hatten CDU und FDP zudem großes Interesse, dass in einem neuen Kongresszentrum auch Veranstaltungsräume entstehen
würden, die zum damaligen Zeitpunkt in der Stadt fehlten. Die Anzahl der Veranstaltungen pro Jahr mit erheblichem Mietabschlag
für die Stadt Königstein war schon mit dem Investor ausgehandelt. Doch inzwischen ist das Haus der Begegnung (HdB) aufwändig
saniert und die Stadt Königstein ist eigentlich nun brennend daran interessiert, Mieter für die eigenen Säle im HdB zu finden
anstatt, wenn sich herausstellt, dass ein Kongresszentrum mit der ursprünglich geplanten Ausstattung entstehen sollte, sich
Konkurrenz mitten in die Stadt zu holen, meinte der ALK-Stadtverordnete. (12.5.2015)