Die einen verwechseln Äpfel mit Birnen, die anderen ALK mit SPD. Das ist
nicht schön, kann aber vorkommen, es sollte aber nicht ausgerechnet dem
SPD-Fraktionschef passieren, erklärte die ALK-Fraktionsvorsitzende Dr.
Hedwig Schlachter.
Da habe der SPD-Fraktionsvorsitzende jüngst wiederholt in öffentlicher
Sitzung korrekt aus Protokollen von nichtöffentlichen Sitzungen zitiert.
In der KöWo Nr. 46 habe er aber dann falsch aus dem Protokoll einer
diesmal öffentlichen Sitzung zitiert. So hatte der
SPD-Fraktionsvorsitzende der ALK vorgehalten, sie habe dem städtischen
Nachtragshaushalt für das Jahr 2003 zugestimmt. Bei der Auswertung des
Protokolls habe er aber offensichtlich die ALK mit seiner eigenen Partei
verwechselt, denn ALK und Grüne hätten seinerzeit am 17.7.2003 mit ihren
zehn Stimmen diesen Nachtragshaushalt einhellig abgelehnt. Bei einem
Ergebnis von 10 Nein- und 25 Ja-Stimmen seien die Voten der vier
anwesenden SPD-Stadtverordneten wohl eher bei den Unterstützern des
Nachtragshaushaltes zu suchen und zu finden.
Unter der Schlagzeile "Haushalt: SPD kritisiert
konzeptionsloses Flickwerk" hagelte es in der KöWo
SPD-Vorwürfe nach allen Seiten. Die SPD als ansonsten traditionsreiche
Partei solle bitte nicht so tun, als fange SPD-Politik in Königstein
erst am 1. April 2006 mit dem Einzug der vier neuen SPD-Stadtverordneten
in das Stadtparlament an, meinte Schlachter. Für länger an der
Kommunalpolitik Interessierte seien die knapp drei Jahrzehnte der
SPD-Regierungsbeteiligung in Königstein samt hauptamtlichen 1.
Stadträten noch in Erinnerung. Die rund 60 Millionen Euro Schulden der
Stadt stammten nicht komplett aus der Zeit nach dem Ende der
CDU/SPD-Koalition.
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Für 2003 verlange die neue SPD nun nachträglich von der ALK die
Forderung nach einem Haushaltskonsolidierungskonzept. Zum einen habe die
SPD, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an der Koalition beteiligt, dieses
selbst nicht gefordert, zum anderen seien die Chancen einer
Oppositionspartei, mit einer derartigen Forderung durchzukommen,
ziemlich bei Null. Immerhin habe die ALK bereits vor etlichen Jahren als
einzige politische Gruppe damit begonnen, die Schulden der Stadt und der
städtischen Gesellschaften wie Kur GmbH zusammenzuzählen und bereits
frühzeitig in Presseerklärungen warnend auf den stetig wachsenden
Königsteiner Schuldenberg hingewiesen.
In ihrer Pressemitteilung wird von der SPD Flickwerk und
Gießkannenprinzip bei der Haushaltssanierung kritisiert. Jüngst bei den
siebenstündigen Beratungen des Haushaltsentwurfs für 2007 war von den
SPD-Vertretern aber so grundsätzlich Anderes nicht zu hören. Mag daran
liegen, dass bei der verfahrenen Finanzsituation niemand den Stein der
Weisen hat.
Über den Bauhof wurde nicht "gemunkelt", wie zwei der
SPD-Stadtverordneten in der KW schreiben, korrigierte Schlachter,
tatsächlich gab es handfeste Kritik fast aller politischen Gruppen mit
der einhelligen Forderung, ein neues Konzept zu erarbeiten - was
aber nie von der früheren Verwaltungsspitze vorgelegt wurde. (21.11.2006)
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